Berge

Neuer Steinadlerhorst entdeckt

Steinadler-Team des Nationalparks Berchtesgaden zieht Bilanz

Neun Jungvögel sind 2012 im gesamten Beobachtungsgebiet ausgeflogen, nur in einem Revier hat es einen rätselhaften Brutabbruch gegeben. Die Adlerpaare im Klausbachtal und am Hohen Staufen haben 2012 nicht gebrütet, keine Hinweise auf eine erfolgreiche Brut gibt es aus den Revieren Blühnbachtal, Bluntautal und Untersberg.

Steinadler Fressplatz im Nationalpark Berchtesgaden
Steinadler Fressplatz im Nationalpark Berchtesgaden

„2012 war ein gutes Jahr für die Adler in unserem Beobachtungsgebiet“, zieht Ulli Brendel, Leiter des Steinadlerprojekts im Nationalpark Berchtesgaden, eine positive Bilanz. Auf insgesamt 15 Reviere in Bayern sowie im angrenzenden Österreich hat das Steinadler-Team des Nationalparks Berchtesgaden in der Brutsaison von Februar bis August ein waches Auge. In den Revieren Sonntagshorn, Röthelmoos, Ettenberg, Hoher Göll, Glunkerer, Wimbach, Hochkranz, Reith und Saalach haben die ansässigen Steinadlerpaare im vergangenen Frühjahr und Sommer erfolgreich jeweils einen Jungvogel groß gezogen. „Doch was im Revier Wachterl passiert ist, ist uns bis heute ein Rätsel“. Das Adler-Team hat den Jungvogel nach seinem Schlüpfen regelmäßig im Horst beobachtet, drei Wochen vor dem Ausflug ist er jedoch spurlos verschwunden. Auch ein späterer Einstieg in den Horst durch die Ranger des Nationalparks brachte keine Erkenntnisse über den Verbleib des jungen Adlers. Doch Steinadler-Experte Brendel beruhigt: „Brutabbrüche kommen immer wieder vor. Für die Population der Steinadler in den Berchtesgadener Alpen ist das kein Drama. Ganz im Gegenteil geht es den Steinadlern bei uns scheinbar ausgesprochen gut. Nahezu alle Reviere sind besetzt und die Vögel sorgen fleißig für Nachwuchs“. Für die gute Qualität der Daten sorgten in diesem Jahr insgesamt 13 Praktikantinnen und Praktikanten, die unter der Leitung von Nationalpark-Mitarbeiter Toni Wegscheider zwischen Februar und Oktober nahezu täglich mit Fernglas und Spektiv im Gelände unterwegs waren.Im Revier Ettenberg haben sie sogar einen bisher unbekannten Horst in einer alten Fichte entdeckt, wo die Steinadler erfolgreich gebrütet haben.

Neu entdeckter Adlerhorst am Untersberg
Neu entdeckter Adlerhorst am Untersberg

Insgesamt 1.200 interessiere Naturfreunde haben 2012 an den kostenlosen, geführten Wanderungen unter dem Titel „Im Reich der Steinadler“ teilgenommen. Die Chance, dabei tatsächlich einen Adler zu sehen, lag bei 75 Prozent.

 

Luftige Begegnungen

Erfreulich hat sich auch das neue Projekt „Luftige Begegnungen“ entwickelt, eine Kooperation zwischen dem Nationalpark Berchtesgaden, dem Deutschen Hängegleiterverband und dem Deutschen Aero Club als Beitrag zu einem noch besseren Schutz der Greifvögel in den Alpen. „Das Projekt wurde sogar von der Jury der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet“, freut sich Nationalpark-Mitarbeiter Jochen Grab. „Mit unserem vorbildlichen Gemeinschaftsprojekt setzen wir mit unseren Partnern ein Zeichen für das Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland“. Den Preis werden Ulli Brendel, Jochen Grab und ihre Partner kurz nach der Eröffnung des neuen Nationalparkzentrums im Mai 2013 im „Haus der Berge“ entgegen nehmen.

 

Winterführung ins Tal der Adler

Am 27. Dezember beginnen die traditionellen Winterführungen „Ins Tal der Steinadler“. Noch bis Ende April finden die kostenfreien, rund zweistündigen Wanderungen jeweils donnerstags statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 11:00 Uhr an der Nationalpark-Informationsstelle Hintersee („Klausbachhaus“) in der Gemeinde Ramsau. Ein weiterer Höhepunkt im Klausbachtal ist der Steinadler-Fressplatz. In regelmäßigen Abständen bestücken die Ranger des Nationalparks den Fressplatz mit Beutetierresten für den Steinadler. Eine automatische Kamera überträgt Livebilder auf einen Monitor im Klausbachhaus. Mit etwas Glück kann man hier dem „König der Lüfte“ bei seinen Mahlzeiten über die Schulter schauen. Das Klausbachhaus ist täglich von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr, ab 4. Februar wieder von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

 

Pressemitteilung Nationalpark Berchtesgaden

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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