Berge

Yellowstone-Park der Alpen

Der Nationalpark Berchtesgaden – Ein Schutzgebiet wird 35

Seit 35 Jahren ist er fester Bestandteil des Berchtesgadener Landes, der einzige Alpen-Nationalpark Deutschlands. Jetzt feiert er Jubiläum: Die „Verordnung über den Alpen- und Nationalpark Berchtesgaden“ wurde am 18. Juli 1978 von der Bayerischen Staatsregierung erlassen und mit Wirkung vom 1. August 1978 in Kraft gesetzt: Nach dem Nationalpark Bayerischer Wald war der zweite Nationalpark Deutschlands geboren!

Als eine der ersten Maßnahmen im Wegeunterhalt des neuen Schutzgebietes wurde im Jahr 1978 der Watzmanngrat versichert. Heute hat der Nationalpark Berchtesgaden die Verkehrssicherungspflicht für rund 260 Kilometer Wanderwege und alpine Steige im Schutzgebiet und investiert jährlich mehr als eine halbe Million Euro in den Wegeunterhalt.
Als eine der ersten Maßnahmen im Wegeunterhalt des neuen Schutzgebietes wurde im Jahr 1978 der Watzmanngrat versichert. Heute hat der Nationalpark Berchtesgaden die Verkehrssicherungspflicht für rund 260 Kilometer Wanderwege und alpine Steige im Schutzgebiet und investiert jährlich mehr als eine halbe Million Euro in den Wegeunterhalt.

Die Geschichte des Naturschutzes rund um Watzmann und Königssee ist jedoch noch deutlich älter. Berchtesgaden beherbergt damit eines der ältesten Schutzgebiete der Alpen.

 

Der Yellowstone Park der deutschen Alpen

Schriftsteller Heinrich Noe wusste bereits Ende des 19. Jahrhunderts von den Vorzügen der Landschaft rund um Watzmann und Königssee zu berichten. Lange bevor Berchtesgaden ein eigenes Schutzgebiet erhielt, beschrieb er es wegen der einzigartigen Schönheit der Berglandschaft als den „Yellowstone Park der deutschen Alpen“. Heute ist der Nationalpark fester Bestandteil des Berchtesgadener Landes und lockt jährlich rund 1,4 Millionen Besucher in eine der schönsten Berglandschaften der Alpen.

 

Die Anfänge des Schutzgebietes Berchtesgadener Alpen

Die Entstehung des Nationalparks Berchtesgaden geht weit in die Geschichte der Region zurück: Im Jahr 1910 trugen die Bemühungen des „Vereins zum Schutz und zur Pflege der Alpen“ (heute: Verein zum Schutz der Bergwelt) erste Früchte: Vor dem Hintergrund des Rückganges der Alpenflora durch Händler und Sommerfrischler wurde der südliche Teil des Königssees zum Schutz von Edelweiß, Enzian und Alpenrose zum „Pflanzenschonbezirk Berchtesgadener Alpen“ erklärt.

Eines der ersten Forschungsprojekte des neuen Nationalparks Berchtesgaden waren im Jahr 1978 limnologische Untersuchungen am Königssee in Zusammenarbeit mit der Universität München. Heute forscht der Nationalpark vorranging zum Klimawandel.
Eines der ersten Forschungsprojekte des neuen Nationalparks Berchtesgaden waren im Jahr 1978 limnologische Untersuchungen am Königssee in Zusammenarbeit mit der Universität München. Heute forscht der Nationalpark vorranging zum Klimawandel.

Elf Jahre später wurde dieses erste Schutzgebiet am Königssee von etwa 8.300 ha auf 20.000 ha erweitert und die Tierwelt in den Schutz miteinbezogen – das „Naturschutzgebiet Königssee“ war entstanden. Der Plan zur Errichtung einer Seilbahn auf den Watzmann legte schließlich den Grundstein für die Gründung des Nationalparks. Bereits in den zwanziger Jahren, als im benachbarten Bad Reichenhall die Predigtstuhl-Seilbahn gebaut wurde, war ein gleiches Vorhaben auch für den Watzmann im Gespräch gewesen. 1967 wurden diese Planungen wieder aufgegriffen und Vertreter des Naturschutzes riefen zum „Kampf um den Watzmann“ auf. An ihrer Spitze standen der „Verein zum Schutz der Bergwelt“ und die im Watzmanngebiet tätige Alpenvereinssektion München: Die Forderung nach einem Nationalpark Berchtesgaden lag auf dem Tisch, eine politische Entscheidung war gefordert. Am 1. August 1978 wurde der Beschluss des Bayerischen Landtags umgesetzt, das Gebiet von gut 21.000 ha rund um den Königssee durch eine Nationalparkverordnung zu schützen. Durch die Gründung des Nationalparks stand hier nun der Naturschutz an erster Stelle.

Mitte der 80er Jahre wurde im Nationalpark mit noch Dienst-Haflingern Holz gerückt. Heute steht in der Pflegezone des Nationalparks der Waldumbau ganz oben auf der Prioritätenliste. Naturferne Fichtenforste werden hier in naturnahe Bergmischwälder umgebaut.
Mitte der 80er Jahre wurde im Nationalpark mit noch Dienst-Haflingern Holz gerückt. Heute steht in der Pflegezone des Nationalparks der Waldumbau ganz oben auf der Prioritätenliste. Naturferne Fichtenforste werden hier in naturnahe Bergmischwälder umgebaut.

1990 erfolgte die Erweiterung zum Biosphärenreservat Berchtesgaden, das 2010 auf die gesamte Landkreisfläche des Berchtesgadener Landes erweitert wurde und heute „Biosphärenregion Berchtesgadener Land“ heißt.

 

Der Nationalpark Berchtesgaden  heute

Im Jahr 2013, rund 35 Jahre später, durfte der Nationalpark Berchtesgaden bereits ein großes Fest feiern: Im Mai eröffnete das neue Nationalparkzentrum „Haus der Berge“. Bis zu diesem Zeitpunkt, seit dem 3. Oktober 1988 insgesamt 25 Jahre lang, hatten Gäste das Nationalpark-Haus am Franziskanerplatz in Berchtesgaden besucht. Um den heutigen Ansprüchen an moderne Bildung für nachhaltige Entwicklung Rechnung tragen zu können und Gästen die Aufgaben und Ziele des Schutzgebietes anschaulich vermitteln zu können, wurde ein neues Nationalparkzentrum geschaffen. Pünktlich zum 35-jährigen Parkbestehen öffnete das neue „Haus der Berge“ am 24. Mai 2013 offiziell seine Türen. Seitdem haben über 30.000 Gäste die neue Ausstellung besucht, auch das Bildungszentrum erfreut sich mit bislang rund 700 angemeldeten und betreuten Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit. Natur sehen, hören, fühlen, schmecken und begreifbar machen – das ist das Ziel im neuen Nationalparkzentrum. In der Ausstellung „Vertikale Wildnis“ wandern die Besucher vom Grund des Königssees über Wälder und Almen bis hinauf zu den Gipfeln der Berchtesgadener Alpen. Das Bildungszentrum richtet sich an angemeldete Gruppen und Schulklassen und bietet ideale Bedingungen für eine moderne Bildung für nachhaltige Entwicklung. Darüber hinaus begleitet der Nationalpark Berchtesgaden im Rahmen von jährlich rund 300 geführten, kostenfreien Wanderungen, weiteren 340 Fachexkursionen sowie in den eigenen fünf Kinder- und Jugendgruppen jährlich über 14.000 Personen. Hinzu kommen über 80 verschiedene Journalistenteams von Funk, Fernsehen und Printmedien aus aller Welt, die jährlich von Mitarbeitern des Schutzgebiets intensiv betreut und begleitet werden. Gemeinsam leisten sie damit einen wertvollen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit für den Nationalpark und die gesamte Region Berchtesgadener Land.

 

Natur Natur sein lassen

Gemeinsam mit weiteren rund 3.000 Nationalparks weltweit vertritt das Berchtesgadener Schutzgebiet seit seiner Gründung die Idee: „Natur Natur sein lassen“ und engagiert sich für die Bereiche Forschung, Erholung und Umweltbildung sowie für Erhalt der biologischen Vielfalt. Weitere Informationen zu den Angeboten, Aufgaben und Zielen des einzigen deutschen Alpen-Nationalparks gibt es unter www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de.

 

Text und Bilder © Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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