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Winterwanderungen im BGL

Winterwanderung im Berchtesgadener Land

 

Für Skitourenfreunde fehlt derzeit etwas Essentielles: Schnee! Oben im Gebirge gibt es zwar ein wenig von dieser weißen Masse, das reicht aber kaum für eine vernünftige Skitour aus, und ganz oben, z.B. in den Hohen Tauern, gibt es zwar Schnee, aber auch der ist nicht unproblematisch. Und immer am Pistenrand aufsteigen ist auch nicht jedermanns Sache und hat eigentlich vor allem Trainigseffekte.

 

Was bleibt? Wir machen halt Winterwanderungen. Das ist auch eine tolle Sache – mit oder ohne Schneeschuhe. Bei unseren letzten Touren waren die aber wirklich nicht sehr sinnvoll, obwohl sie natürlich im oberen Bereich das Gehen erleichtern. In den vergangenen drei Wochen haben wir mehrere schöne Touren unternommen, die durchaus empfohlen werden können. Gemeinsam haben sie, dass sie sich in den Himmelsrichtungen S-SW-SO abgespielt haben, denn im Norden ist es finster, kalt und der durchaus vorhandene Schnee macht das Steigen mühsam.

 

Deshalb hier ein paar Empfehlungen: Hochstaufen und Zwiesel im Reichenhaller Tal „gehen immer“. Dort findet man vor allem am Wochenende aber recht viele Leute. Trotzdem ist vor allem der Hochstaufen immer ein sehr lohnendes Ziel. Trotz seiner relativ geringen Höhe von 1771 m ist er ein „richtiger“ Berg mit felsigem Gelände und toller Aussicht. In den letzten Tagen konnte man von unseren Bergen aus etwa 150 km weit sehen, der Große Arber im Bayerischen Wald war mit einem Fernglas genau zu betrachten. und die Freude über das Nebelmeer über dem Flachland war nicht gering, denn Schadenfreude ist doch die schönste … 😉

 

Von Bischofswiesen/Arwa-Siedlung auf den Untersberg, sprich Stöhrhaus und Berchtesgadener Hochthron über den Reisenkaser ist eine tolle Sache. Und eine ordentliche Spur gibt’s auch. Nur ganz oben ist es ein wenig mühsam.

 

Gerne wandern wir von Winkl aus übers Törl auf den Törlkopf. Ziemlich einsam und ein fantastischer Ausblick! Im oberen Teil mühsam im Pulverschnee, auch der Abgang zum Törlkopf-Gipfel ist nicht ganz einfach zu finden. Aber es lohnt sich! Genauso schön ist die Wanderung ebenfalls von Winkl aus über die Steinerne Agnes hinauf zum Karkopf. Lang und einsam ist es auch hier, ob man den markierten Weg hinter der Deponie oder den unmarkierten durch das herrliche Weißbachtal nimmt. Letzterer ist unser Lieblingsweg in diesem so wunderbaren Lattengebirge. Und fehlen darf natürlich auch nicht der Rauhe Kopf, eine wunderschöne Wanderung mit ein paar hübschen Kraxeleinlagen im Gipfelbereich.
Eine weitere nette Wanderung ist der Scheibenkaser vom Parkplatz Rossboden bei Ettenberg unter den mächtigen Südwänden des Untersberges. Wer sich auskennt, kann auch eine tolle Runde drehen: Hinauf über die wunderschöne Hochkampschneid zum verfallenen Grubenkaser, dann rüber queren zum Scheibenkaser und von dort auf dem ausgeschilderten Weg zurück zum Parkplatz.
Früher hätte ich auch noch den Grünstein empfohlen, das war ein nettes Waldweglein hinauf zur kleinen Wirtschaft und zum aussichtsreichen Gipfel, bestens geeignet für ein schnelles Gangei. Aber durch den Bau der großen Forststraße hat dieser kleine Berg viel von seinem Charme verloren.

 

Es gäbe noch viel mehr solcher Unternehmungen, wer sich ein bisschen auskennt wird schnell weitere schöne Wege wissen. Das soll hier nur eine Anregung für die sein, die auch im Winter gerne in den Bergen unterwegs sind und mangels Schnee oder als Nicht-Skifahrer (auch so etwas soll es ja geben ;-)) nicht auf Skitour gehen können oder wollen.

Seit 1958 (Wahl-)Reichenhaller, dazwischen längere Auslandsaufenthalte (Brasilien, Chile, München, Ulm, Berchtesgaden;-) – zuletzt wieder ansässig im Bayerischen Staatsbad. Viele Jahre als »Medizinmann« in Rehakliniken, jetzt nur noch gelegentlich, dafür umso mehr mit Ehefrau Brigitte in den Bergen unterwegs. Im März 2013 haben wir gemeinsam einen Tourenbildband »Bergerlebnis Berchtesgadener Land« mit dem Bruckmann Verlag München herausgegeben: Begeisterung für die herrliche Natur unserer Region, Erinnerung an eigene Touren und Anregung für neue Unternehmungen wollen wir damit vermitteln – und vor allem Freude bereiten!

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