Frühling am Hochstaufen
Nachdem die bedingungen für Skitouren immer ungünstiger werden (obwohl, ab heute soll sich’s ja wieder ändern …) und man für eine vernünftige Tour weit,weit fahren müsste, haben wir uns entschlossen, mal wieder unserem Hausberg Staufen, der fast schneefrei immer zu uns hinunter grüßt, einen Besuch abzustatten.
Dafür musste man auch nicht soooo früh aufstehen 🙂 Gemütlich stapften wir um kurz vor 8 Uhr von unserer Haustür los, wunderten uns über die vielen Autos an der Padinger Alm, waren dann aber am Aufstieg über die Steinernen Jäger praktisch alleine. Ein bezaubernder Anstieg auf diesen wunderschönen, leider oft überlaufenen Berg!
Schöne Stimmungen im noch durchlässigen Buchenwald bist zum Buchmahd-Sattel, dann vergnügliches Turnen auf dem festen, sonnig-warmen Fels des Staufen-Ostgrates. Es ist eine herrliche, leichte Kletterei mit grandiosen Ausblicken, die wir immer wieder gerne genießen. Das Gelände ist steil, aber wer sicher und sorgfältig steigt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Schade nur, dass es so kurz ist!
Schon bald geht’‚ die letzten Meter zum Reichenhaller Haus hinauf (das ist natürlich noch geschlossen), wo wir auf mehr Leute treffen. Am Gipfel aber wird’‚ wieder ruhiger, der starke, kalte Wind vertreibt die meisten bald wieder. In einer geschützten Mulde aber leigen wir doch eine Zeit lang im warmen Gras, schauen, machen Brotzeit, teilen unsere Nüsse und Rosinen mit einer sehr hungrigen Dohle, die erst beleidigt abstreicht, als die Tüte leer ist. Aber bald hat er wieder neue „Opfer“ gefunden – der muntere kleine Bettler.
Ohne Eile schlendern wir dann wieder talwärts über den Bartlmahd-Weg, treffen lustige Wanderer und genießen es, dass der kalte Wind bald nicht mehr stört. Ein stadtbekannter, sympathischer Wanderer steigt mit seinem traditionellen Alpenstock (quergehalten, wie sich das gehört!) in der Ledernen mit Haferlschua und Hiatei bedächtig ab und grüßt freundlich, auch seinen Begleiter kennt jeder Reichenhaller …
Kleine Rast im sonnigen Gras der Bartlmahd. Ein junger Mann bleibt stehen und sagt zu uns: “Habt ihr nicht ein Buch geschrieben?“ und „Hattet ihr nicht einen ganz lieben Hund?“ Er hatte uns also tatsächlich erkannt und erzählte stolz, er habe unser Buch „Bergerlebnis Berchtesgadener Land“ mit Begeisterung gelesen und es auch an ein paar Freunde verschenkt. Wir plauderten mit ihm eine Zeit lang und freuten usn recht.
Schließlich ging’s dann wieder zurück in den Nonner Frühling, in grüne Wiesen und Blumenteppiche, Schafgeblöke und Hühnergegackere. Dieses Nonn – Unterland wie Oberland – ist schon ein kleines Paradies, ein Stück heiles Bad Reichenhall, das aber leider jetzt durch zunehmende Bautätigkeit und geplante Großprojekte in Gefahr gerät und wohl bald den Weg aller schönen Fleckchen Erde, die von manchen begehrlich betrachtet werden, gehen wird. Schade!
P.S. Heute (23.3.) ist der Staufen wieder weiß!