Berge

44 geschützte Alpenpflanzen

Liebevoll gestaltete Neuauflage eines Klassikers

Die Härchen sind so fein, dass das bloße Auge sie kaum erkennen kann. Der zarte Flaum umhüllt nicht nur die Blätter der  Frühlingsküchenschelle, sondern auch ihren Stängel und ihre Blütenblätter. Unmöglich, so etwas naturgetreu wiederzugeben. Für Stefan Caspari ist es möglich. In akribischer, tagelanger Feinstarbeit hat der Münchner Kunstmaler und Fotograf das Pflänzlein  portraitiert – und mit ihm 43 weitere. Die Pulsatilla vernalis, wie die Küchenschelle wissenschaftlich korrekt heißt, ist Teil des neuen Plakats „Geschützte Alpenpflanzen“, das der Deutsche Alpenverein (DAV) gemeinsam mit den Partnerorganisationen aus  Österreich (OeAV) und Südtirol (AVS) und dem Verein zum Schutz der Bergwelt herausgibt.

Plakat 44 geschütze Alpenpflanzen
Plakat 44 geschütze Alpenpflanzen

„Mit dem Plakat wollen wir zeigen, wie wunderschön, aber auch sensibel die Pflanzenwelt und ihr Lebensraum in den Alpen ist, und auf sinnliche Art und Weise dazu anregen, sie zu schützen “, erklärt Jörg Ruckriegel, DAV-Ressortleiter Natur- und Umweltschutz.

 

Winzige Pflanzen, großartige Leistung

Das Plakat gibt zu jedem Portrait den deutschen Namen der Pflanzen und die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung auf Latein  an, dazu die Blütezeit der jeweiligen Art, sowie die Höhenlage, in der sie gedeiht. Das zeigt, welch erstaunliche Fähigkeiten manche von ihnen mitbringt. So wächst beispielsweise die Behaarte Primel (Primula hirsuta) sowohl auf 1500 Metern als auch  auf 3600 Metern. Eine großartige Leistung, übertroffen nur vom Gletscherhahnenfuß (Ranunculus glacialis) und dem  Gletscheroder Alpen-Mannsschild (Androsace alpina), die es, wie die Namen schon sagen, sogar noch auf über 4000 Metern aushalten. Auch die im Nationalpark Berchtesgaden typischen Alpenpflanzen wie zum Beispiel die bewimperte Alpenrose, besser bekannt als Almrausch oder der stengellose Kalkenzian haben auf dem schmucken Plakat ihren Platz gefunden.

Almrausch ©Nationalpark Berchtesgaden
Almrausch: bewimperte Alpenrose © Nationalpark Berchtesgaden

Viel zu entdecken

Es ist wie mit Wimmelbildern für Kinder: Je länger der Betrachter auf das Plakat blickt, umso mehr kann er entdecken. Jeder  Pflanze ist ein kleines farbiges Dreieck zugeordnet, blau, rosa oder beides. „Die Dreiecke geben an, in welchem Teil der Alpen und somit auch in welchem Gestein die Pflanzen zu Hause sind“, erklärt Dr. Klaus Lintzmeyer, Vorstandsmitglied des Vereins zum Schutz der Bergwelt und Mitherausgeber des Plakats, das Prinzip: „Blau steht für die nördlichen und südlichen Kalkalpen  mit basischem Gestein, rot für das saure Urgestein der Zentralalpen.“ Die Anordnung auf dem Plakat gibt die Wuchsstandorte wieder: Links stehen jene Arten, die nur basisches Milieu tolerieren, rechts jene, die sich im sauren wohlfühlen und in der Mitte  die, die beide Milieus mögen.

 

Kunstmaler und Biologe: Ein bewährtes Duo

Um die Pflanzen so naturgetreu wiedergeben zu können, waren Fotos nicht ausreichend. Stefan Caspari brauchte die Originale.  Er bekam sie vom Botaniker Dr. Thomas Schauer. Der ehemalige Ingenieurbiologe und Botaniker des Bayerischen  Landesamtes für Wasserwirtschaft und der Kunstmaler in dritter Generation sind ein bewährtes Duo. Sie haben bereits mehrere Pflanzenführer herausgegeben. Für die aktuelle Zusammenarbeit war Thomas Schauer den kompletten Sommer 2013  unterwegs und hat mehr als 5000 Kilometer und einige Höhenmeter zurückgelegt, um die „Modelle“ in den Alpen zu finden – und nur dort mitzunehmen, wo sie in größerer Anzahl wuchsen.

 

Erstes Plakat von 1903

Das Plakat, das jetzt dabei herauskam, steht in einer langen Tradition. Bereits 1903 brachte der Verein zum Schutz der Bergwelt, der sich zur Jahrhundertwende gegründet hatte, die erste Version heraus. Ihr folgten fünf weitere. Eine von ihnen  erschien sogar 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg. Für die aktuelle, siebte Auflage, wurde das Einzugsgebiet erweitert: Erstmals  sind geschützte Pflanzen auch der südlichen Kalkalpen vertreten.

 

Das Plakat gibt es auch zu kaufen

Das neue Alpenpflanzenplakat wurde in einer Auflage von 7000 Exemplaren gedruckt und wird auf Alpenvereins- und anderen Schutzhütten sowie in Gaststätten aushängen. Unter www.dav-shop.de ist es im Format A1 für 9,95 Euro erhältlich. Zum selben Preis gibt es das Plakat im Alpinen Museum auf der Praterinsel in München.

 

Pressemitteilung © Deutscher Alpenverein DAV

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

One Comment

  • Hönig Sabine

    wenn ich die DAV shop Seite aufrufe, finden die weder ein Alpenblumenplakat, noch ein Wimmelbild -Alpenblumen

    was macht man da ? Sabine Hönig freiburg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert