Im Regen auf die Niederalm
Mitte September endet der Almsommer auf vielen der hochgelegenen Almen im Berchtesgadener Land. Auch wir haben am Samstag unsere Hochalm, die Bindalm, verlassen und unser Vieh auf die Schwarzbachalm getrieben. Dort, auf unserer Niederalm unterhalb des Wachterl, werden die Kühe und die Jungtiere noch zwei Wochen auf der Weide bleiben, bevor sie dann prachtvoll geschmückt (natürlich nur, wenn bis dahin kein Unglück mehr geschieht) auf den hiemischen Hof getrieben werden.
Los geht`s am Samstag in aller Hergottsfrüh: Senn und Sennerin auf der Alm bringen ab etwa 4 Uhr die Kühe und die Jungtiere in den Stall auf der Bindalm. Die Bindalm ist eine Nachtweide, das heißt, das Vieh ist tagsüber im Stall und in der Nacht draußen. Gerade am Tag des Almabtriebs ist es daher wichtig, die gesamte Herde zu sammeln. Die älteren Kühe haben schon mehrere Abtriebe mitgemacht und wissen, was bevorsteht.
Die Jungtiere hingegen, besonders die Kälber, die erst im Frühjahr geboren wurden, kennen die Situation nicht und geben sich gerne etwas störrisch. Als wir nach dem gemeinsamen Frühstück um 7 Uhr dann von der Alm aufbrechen, sind die Begleitpersonen, die Treiber, gefordert, die Herde zusammenzuhalten.
Unser Weg führt uns schließlich von der Bindalm durch das Klausbachtal zum Hintersee. Es regnet nur wenig und wir kommen gut voran. Am Hintersee wird aus dem leichten Nieseln dann plötzlich starker Regen. Während die Rinder unbeeindruckt ihr Tempo beibehalten, lässt die Kleidung der Begleiter stellenweise bereits die Nässe durch und macht das Gehen unangenehm. Und wir haben ja noch ein Stück vor uns: An der Nordseite des Hintersees über die Triebenbachgasse gehen wir zum König Max Weg in Richtung Taubensee.
Über die alte Reichenhaller Straße führen wir die Herde zum Wachterl, wo der Weg hinunter zur Schwarzbachalm abzweigt.
Nach etwa 2,5 Stunden erreichen wir schließlich das Almgebiet der Schwarzbachalm unterhalb des Wirtshauses Wachterl.
Das Vieh schlägt sich hier erstmal ihre Mägen voll, der nasse Sommer hat für ein kräftiges Wachstum auf den Almweiden gesorgt. Unsere Kühe und die Tiere der anderen Almbauern – insgesamt sind im Herbst an die 70 Stück Vieh auf der Schwarzbach – haben also die nächten Wochen genug zu fressen
Wir hingegen können die Idylle auf der Alm an diesem veregneten Tag nicht wirklich genießen, die Nässe macht sich nun, da wir uns nicht mehr bewegen, deutlich bemerkbar.
Hoffentlich ist das Wetter in zwei Wochen besser, dann treiben wir die Kühe von der Schwarzbachalm an der Alpenstraße entlang zum Möslerlehen, unserem Hof. Wenn bis dahin nichts mehr passiert, wird die Herde prächtig geschmückt sein!
Euer Sepp
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Jamestrerb
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