Berge

Mit dem Ranger unterwegs

Eine Institution im Nationalpark: Hans Stangassinger

Seit über 36 Jahren führt Nationalpark-Mitarbeiter Hans Stangassinger Gäste durch den Nationalpark. Noch bis Ende Oktober ist er jeden Mittwoch auf St. Bartholomä am Königssee unterwegs bei seiner Führung „Mit dem Ranger unterwegs“. Mit zwölf begeisterten Gästen aus Bochum, Hannover und Stuttgart erkundete er kürzlich die Halbinsel inmitten des Nationalparks Berchtesgaden.

Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä am Königssee
Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä am Königssee

Die Kirche Sankt Bartholomä ist für viele Besucher nur ein schönes Fotomotiv: Im Vordergrund der Königssee, die Kirche und dahinter das sonnenbeschienene Watzmannmassiv. Kaum jemand weiß, dass die Kirche im 19. Jahrhundert fast abgerissen worden wäre, oder wer der heilige Bartholomäus eigentlich war. Dies und viele weitere Details konnten die Teilnehmer bei der ersten Station der Führung erfahren. „Der Legende nach wurde dem heiligem Bartholomäus bei lebendigem Leib die Haut abgezogen“, erklärt Hans Stanggassinger und deutet auf den Hauptaltar, wo Bartholomäus dargestellt ist. Während seine Gruppe in den ersten Reihen der Kirche sitzt, kommen hinten immer mehr andere Besucher herein. „Schade, das ist eine geschlossene Führung“, bedauert eine ältere Frau und will schon wieder hinausgehen. „Keineswegs! Sie dürfen gerne bleiben und zuhören“, lädt Hans Stangassinger sie ein. Denn die Führungen des Nationalparks sind kostenlos und alle Interessierten, egal ob Gäste oder Einheimische, sind willkommen. Am Ende lauscht eine vollbesetzte Kirche Hans Stangassingers Erklärungen.

 

Natur und Geschichte auf St. Bartholomä

Im Anschluss wandert die Gruppe von der Kirche vorbei an den traditionellen Gebäuden auf Sankt Bartholomä. Auch hier weiß der Nationalparkmitarbeiter viel zu erzählen: über die Legschindeldächer, die Dachrinnen aus Lärchenholz und die Haustüren mit dem Sternmuster. Der Stern zum Beispiel ist ein Schutzsymbol, er soll das Böse vom Haus fern halten. „Halten sie mal ihre Augen offen, das ist ganz typisch für das Berchtesgadener Land.“ Auch ein Besuch der Nationalpark-Informationsstelle steht auf dem Programm.

Rangerführung mit Hans Stanggassinger
Hans Stanggassinger (r.) zeigt bei seiner Führung am Königssee, wie Totholz zu neuem Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird

Im Laufe der Führung wandert die Gruppe durch den Wald bis zum Eisbach, zur Kirche Sankt Johann und Paul und danach wieder zurück zum Königssee. Die Teilnehmer erfahren viel Wissenswertes zu den Aufgaben und Zielen des Schutzgebietes, lernen Stelzenbäume kennen, erfahren, dass die Spirke eine besondere Form der Latsche ist, finden Schwalbenwurz-Enzian, Eisenhut und Engelswurz. „Es ist toll, dass wir immer wieder stehen bleiben und gucken können“, bedankt sich Sandra Pietschmann aus Hannover am Ende. Schließlich wolle man den Urlaub genießen und nicht überall nur durchrauschen. „Und wir haben total viele interessante Sachen über die Gegend hier erfahren, Dankeschön dafür!“  Dass Hans Stanggassinger eigentlich gar kein richtiger Nationalpark-Ranger sondern Mitarbeiter der Verwaltung ist, spielt für die Teilnehmer der Wanderung keine Rolle. „Ich teile mir die Königssee-Führungen mit den Rangern. Die „echten“ sind am Wochenende dabei, ich führe die Gäste mittwochs“, erläutert Stanggassinger. Und er ergänzt: „Jeder Tourenführer hat seine ganz eigenen Schwerpunkte, Kenntnisse und Erfahrungen – dies macht gerade die Führungen auf St. Bartholomä so abwechslungsreich und interessant für die Teilnehmer.“ Schlussendlich kommt es nach Ansicht des Nationalpark-Mitarbeiters darauf an, die Gäste zu unterhalten und zu informieren – und das kann der gebürtige Ramsauer mit dem umfangreichen Wissen über Natur, Kultur und Brauchtum ebenso gut wie seine „echten“ Kollegen.

 

Führungen noch bis Ende Oktober

Die rund zweistündige Führung „Mit dem Ranger unterwegs“ auf St. Bartholomä findet noch bis Ende Oktober jeden Mittwoch und Sonntag statt, Treffpunkt ist jeweils um 10:30 Uhr am Bootsanleger auf St. Bartholomä. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Pressemitteilung Nationalpark Berchtesgaden

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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