Watzmannhaus Wanderung
Die milden Temperaturen im November machen auch jetzt noch Bergtouren in die höheren Lagen möglich. Zum Beispiel aufs Watzmannhaus. Die große Berghütte liegt auf 1.930 Metern Höhe, dennoch liegt kaum noch Schnee auf dem Weg hier rauf. Natürlich ist das Watzmannhaus zurzeit schon geschlossen, allerdings gibt es im Nebengebäude einen Winterraum, wo man sich im Fall der Fälle aufwärmen kann.
Als Anstieg wählen wir die Variante von der Wimbachbrücke auf dem bezeichneten Alpenvereinsweg 441 über Stubenalm und Mitterkaseralm.
Dieser Weg ist der meistbegangene Aufstieg zum Watzmann, Mitte November allerdings treffen wir gerade mal eine Handvoll weitere Wanderer. Zwei davon überholen uns im Laufschritt! Trailrunning ist scheinbar tatsächlich der neue Trend! Wir hingegen lassen es gemütlich angehen, an der Mitterkaseralm machen wir ausgiebig Rast.
An der Waldklima-Forschungsstation des Nationalparks Berchtesgaden, etwas oberhalb der Mitterkaseralm, wird aus dem breiten Wanderweg ein anspruchsvoller Bergweg. Der Weg ist jetzt schmaler, steiler und nicht mehr geschottert sondern führt über Steine und Wurzeln.
Über Serpentinen überwinden wir die Höhendifferenz von der Mitterkaser- zur Falzalm. Natürlich machen wir hier kurz Pause, um das obligatorische Foto vom Kaser auf der Falzalm vor dem kleinen Watzmann zu knipsen.
Leider ist das Wetter trüber als erwartet, zum Gehen herrschen aber besten Bedingungen. Und: Angesichts der Jahreszeit ist es natürlich viel zu warm! Über den sogenannten Schaflboden führen weite Kehren über die Almfläche der Falzalm in alpineres Gelände.
Eine kurze drahtseilversichte Stelle markiert den Beginn des letzten Abschnitts zum Watzmannhaus. Das letzte steile Stück, das in den Sattel unterhalb des Hauses führt, ist die einzige Stelle, die noch von Schnee bedeckt ist. Allerdings sind deutliche Tritte in den festen Schnee getreten und man kann wie auf einer Treppe die letzten Meter aufsteigen.
Imposant schaut es aus: Das Watzmannhaus. Mit geschlossenen Fensterläden und fast ohne Menschen rundherum erkennt man erst die wahre Größe des Hauses.
Als wir an der Berghütte ankommen, sind wir überrascht: Es ist richtig warm hier oben, an der an der Südseite des Hauses kann man locker im T-Shirt sitzen. Auf der Nordseite, also auf der Terrasse dagegen scheint keine Sonne hin. Dementsprechend kühl ist es auf dieser Seite des Hauses.
Ich genieße besonders den Blick ins Hochkaltermassiv, wo sich einige meiner Lieblingsgipfel befinden.
Auch von der Westseite wirkt das Haus sehr beeindruckend.
Man sieht deutlich, dass es zwar recht schmal ist, aber dafür sehr hoch. Wir genießen die Sonnenstrahlen, doch das Vergnügen ist recht kurz: So gegen 12:30 Uhr verschwindet die Sonnen hinter dem Hocheck und es wird schlagartig kühler.
Doch bevor wir wieder ins Tal aufbrechen, werfen wir noch einen Blick in den Winterraum.
Unterhalb des Watzmannhauses steht dieses kleine Nebengebäude, das ist den meisten wahrscheinlich schon aufgefallen.
Darin befindet sich ein Winterraum. In einem Vorraum steht ein kleiner Ofen, den man einheizten kann, wenn einem zu kalt wird. Und im hinteren Raum gibt es ein Matratzenlager.
Schon lange übt dieses Nebengebäude eine merkwürdige Faszination auf mich aus: Wahrscheinlich ist der Kontrast dieser kleinen niedlichen Berghütte zur imposanten Größe des Watzmannhauses.
Auf jeden Fall, war es wieder einmal eine wunderschöne Bergtour. Damit wird es bald vorbei sein, der Winter kommt bestimmt. Ich hole lieber schon mal meine Tourenski aus dem Keller!
Schönen Sonntag, Euer Sepp
4 Kommentare
Michael und Brigitte (Gratz-)Prittwitz
Servus Sepp, eine tolle Wanderung und schöne Bilder. Wir lieben auch diese Spätherbststimmungen und genießen es, auch wenn ich weiß, dass halb BGD um Schnee betet 😉 Die Skitourensaison kommt ja bald, und alles zu seiner Zeit. Und dann freuen wir uns natürlich auch total auf schöne Touren.
Grüße aus R’hall
Steve
Tolle Bilder!
Ich hoffe der Herbst bleibt uns in dieser Form noch lange erhalten!
Ralf Klettersteig Fan
schöne Tour und schöne Bilder vom Watzmannhaus
Claudl
Servus Sepp, toller Bericht welcher mich dazu bewegt gleich am Neujahrstag diese Wanderung zu machen. Die Schneeverhältnisse dürften fast die gleichen sein wie bei deiner Tour. Evtl. gehen wir noch ein Stück weiter Richtung Hocheck. Mal schauen wie es da oben ist!
Happy new year und weiter tolle Berichte