Kultur

Dampfdreschen in Kirchanschöring

Traditionell lädt der Bauer von Hof, Franz Huber mit seiner Familie nach Hof bei Kirchanschöring in sein dort auf Eigeninitiative errichtetes Bauernhofmuseum. Wie zu „Väters Zeiten“ zeigt er am Sonntag, 30. August 2015 mit Dampfmaschine und Dreschwagen, wie noch bis in die 50er Jahre das auf den Feldern gemähte Getreide mit dem Wagen als Garbe auf den Hof kam, dort ein Helfer das Getreide vom Wagen auf den Dreschwagen „aufgeschlug“, nach dem Dreschen das Stroh wieder zu Garben gebunden auf einen Wagen aufgeschlagen wird und der Bauer das Getreide in den Säcken für die Fahrt zur Mühle auf einen wie damals üblichen eisenbereiften Wagen lädt. Viele Helfer benötigt das Dampfdreschen in Hof, genauso wie damals, als der „Dampf“, wie man die Dampfmaschine kurz nannte, von Bauernhof zu Bauernhof gezogen die Dreschmaschine antrieb und in unbedingt notwendiger Nachbarschaftshilfe Bauersleut, Knechte und Mägde im Herbst das Getreide gedroschen haben.

im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen, das gedroschene Getreide liegt aim Sack zum Abtransport bereit - Kirchanschoering
im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen, das gedroschene Getreide liegt im Sack zum Abtransport bereit – KirchanschoeringFoto: RoHa-Fotothek
im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen, das gedroschene Getreide liegt aim Sack zum Abtransport bereit - Kirchanschöring
im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen, das Getreide ist auf dem Wagen zum Dreschen bereit – Kirchanschöring – Foto: RoHa-Fotothek
im Bauernhofmuseum Hof - das ausgedrosche Getreide wird als Stroh auf dem Wagen geladen - zum traditionellen Dampfdreschen - Kirchanschoering
im Bauernhofmuseum Hof – das ausgedrosche Getreide wird als Stroh auf dem Wagen geladen – zum traditionellen Dampfdreschen – Kirchanschoering – Foto: RoHa-Fotothek

im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen - Kirchanschöring
im Bauernhofmuseum Hof betreibt die Dampfmaschine den Dreschwagen zum traditionellen Dampfdreschen – Kirchanschöring – Foto: RoHa-Fotothek
die Dampfmaschine zum Dreschen des Getreides, das Getreide wird vom Wagen auf den Dreschwagen geworfen und dort vom den Arbeitern auf in die Dreschmaschine eingelegt
die Dampfmaschine zum Dreschen des Getreides, das Getreide wird vom Wagen auf den Dreschwagen geworfen und dort vom den Arbeitern auf in die Dreschmaschine eingelegt – Kirchanschoering – Foto: RoHa-Fotothek

Eine zweite Art des Antriebs auf den Bauernhöfen gibt es mit dem Göpel, bei dem Pferde im Kreis gehend einen Transmission in Gang bringen, die den Dreschwagen über einen Riemen in Bewegung setzt. Vor dem Dreschen auf maschinelle Art schlugen die Bauern mit Dreschflegeln im Takt das auf dem Boden liegende Getreide und lösten dadurch das Korn aus den Ähren.

der Goepel im Bauernhofmuseum Hof, eine Transmission, mit der verschiedene landwirtschaftliche Geräte betreiben werden - Kirchanschöring
der Goepel im Bauernhofmuseum Hof, eine Transmission, mit der verschiedene landwirtschaftliche Geräte betreiben werden – Kirchanschöring – Foto: RoHa-Fotothek

Die Besucher im Bauernhofmuseum in Hof können zudem viele heute ausgestorbene Handwerksberufe erleben. Das Spinnen von Wolle, das Bohren einer Wasserleitung aus Holz, das Flechten von Körben, das Schmieden von Nägeln, das Flechten von Seilen und noch vieles mehr und die Bauersleute sorgen mit Schmalzgebackenem und Spezialitäten vom Grill für das leibliche Wohl, so dass genügend Zeit bleibt, sich mit denen, die diese Arbeit noch als selbstverständlich auf den Höfen erlebten, zu ratschen und sich erzählen zu lassen, wie das so war – damals…

das Spinnen am Spinnrad von Schafwolle zu Faeden - gesehen im Bauernhofmuseum in Hof
das Spinnen am Spinnrad von Schafwolle zu Faeden – gesehen im Bauernhofmuseum in Hof – Foto: RoHa-Fotothek
Der Röhrmeister oder Röhrenmeister, ein sehr alter, heute kaum noch ausgeübter Beruf, fertigt aus Holzstämmen Wasserrohre. Dazu benutzt er spezielle Werkzeuge wie den Deichelbohrer. Die Holzrohre, auch Röhrfahrten oder in Süddeutschland und der Schweiz Teuchel oder Deichel genannt, wurden im Mittelalter benutzt, um das Wasser einer Wasserkunst an die Verbrauchsorte zu verteilen
Der Röhrmeister oder Röhrenmeister, ein sehr alter, heute kaum noch ausgeübter Beruf, fertigt aus Holzstämmen Wasserrohre. Dazu benutzt er spezielle Werkzeuge wie den Deichelbohrer. Die Holzrohre, auch Röhrfahrten oder in Süddeutschland und der Schweiz Teuchel oder Deichel genannt, wurden im Mittelalter benutzt, um das Wasser an die Verbrauchsorte zu verteilen – Foto: RoHa-Fotothek

Ich wünsche den Bauersleuten gutes Wetter, damit das Dampfdreschen am 30. August stattfinden kann mit Ausweichtermin am 6. September 2015. Vielleicht sehen wir uns – ich werde es mir nicht entgehen lassen!

Viele Grüße, Eure Rosi

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert