Der Königliche Kurgarten in der Alpenstadt Bad Reichenhall
Ausflugstipps

Blütenzauber wird im Herbst gemacht

Der Königliche Kurgarten in der Alpenstadt Bad Reichenhall
Der Königliche Kurgarten in der Alpenstadt Bad Reichenhall

Für Reichenhalls Kurgärtner ist im Herbst Hochsaison, zigtausende Pflänzchen und Blumenzwiebel müssen jetzt in die Erde. Im Frühling entpuppt sich dann ein Blütenmeer im Königlichen Kurgarten der Alpenstadt Bad Reichenhall in allen Farben, dominiert vom „blauen Band“.

Weiches, mildes Nachmittagslicht, rotgoldgetupftes Laub, Feuchte-Erde-Duft, Herbststimmung. Gemächlich schlendern Gäste durch den Königlichen Kurgarten, tanken die letzten warmen Sonnenstrahlen, bewundern das prächtige Bergpanorama. Seit 1868 gibt es den Kurgarten im Herzen Reichenhalls. Ein Ort der Erholung, fast 40.000 Quadratmeter groß, größer als fünfeinhalb Fußballfelder. Hier blühen neben einheimischen auch exotische Pflanzen aus Asien und Nordamerika sowie über 42 Baumarten.

Blütenmeer und exotische Pflanzen im Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall
Blütenmeer und exotische Pflanzen im Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall

Herbstlaub raschelt jetzt am Boden. Die Natur rüstet sich für den Winter.

An einem lauen Oktobertag ist das Gärtnerteam schon früh im Königlichen Kurgarten fleißig bei der Arbeit. Seit Tagen ist es in Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall im Einsatz. Das sonnige, trockene Wetter ist ideal. Herbst ist Hauptpflanzzeit für Gärtnermeisterin Anja Erber und ihre Mannschaft. Über 30.000 winterharte Stiefmütterchen müssen jetzt gesetzt werden, 24.000 davon im Königlichen Kurgarten. Hinzu kommen noch mal rund 18.000 Tulpenzwiebeln. Zusammen mit Narzissen, Schneeglöckchen und Krokussen werden sie im Frühjahr alles mit einem Blütenmeer überziehen. Die Gärtner arbeiten flott, füllen die langen Rabatte am Gradierhaus Meter für Meter. Immer wieder bleiben Gäste stehen, schauen dem Gärtnerteam über die Schulter, loben die Pflanzenpracht. Schon vor gut 150 Jahren sorgte ein eigens zuständiger Kurgärtner für die Pflege der Kuranlagen. Anja Erber hat 14 Mitarbeiter, darunter sieben Azubis. Mit den beiden Lehrlingen Marina und Gabriel fährt sie rasch hinüber in die Gärtnerei, Tulpenzwiebelnachschub holen. Gabriel hat seine Lehre gerade erst angefangen, Marina ist im dritten Jahr. Die Ausbildung bringt Spaß, auch wenn die Arbeit in die Beine geht. Vor allem der „Pflanzspagat“, lacht Marina.

Anja Erber ist studierte Diplom-Agraringenieurin und seit sechs Jahren als Gärtnermeisterin in den Kuranlagen tätig. Für sie ist es der Traumjob, den ganzen Tag draußen sein, bei Wind und Wetter, zu jeder Jahreszeit. „Die Laubverfärbung im Herbst, die ruhige Stimmung, gerade ist es besonders schön“, sagt sie. Ihr Arbeitstag beginnt derzeit weit vor sieben Uhr. Dann richtet sie in der Kurgärtnerei die Pflanzladungen her. „Bei den Stiefmütterchen gibt es keine Farbe, die wir nicht haben“, sagt sie und führt durch die bunten Reihen, Gelb, Weiß, Orange, Rot, Rosa, Lila strahlt es. Seit Ende August werden die Pflänzchen hier eigens vorgezogen. 54 verschiedene Viola-Sorten. Noch sind die Gewächshäuser voll mit den Setzlingen.

Setzlinge für den Frühling im Gewächshaus der Kurgärtnerei
Setzlinge für den Frühling im Gewächshaus der Kurgärtnerei

Aber es werden weniger, Tag für Tag. Das ist gut so, sagt die 41-jährige Gärtnermeisterin. „Wir brauchen den Platz für die vielen Kübelpflanzen, die hier dann überwintern.“ Zitronen- und Feigenbäume, Zierbananen, Phönix-Palmen stehen schon im Hof bereit, genauso wie Lorbeer, Lantanen und Fuchsien. Damit es die sonnenliebenden Bäumchen angenehm haben, werden die Glashäuser in den kalten Monaten beheizt. Die Temperatur reicht von einem Grad, also gerade frostfrei, bis zu wohltemperierten 18 Grad, je nach Anspruch der Pflanze.

Eines der sieben Gewächshäuser ist derzeit komplett mit Weihnachtssternen belegt. In ein paar Wochen werden sie rote Blätter tragen. Die Kurgärtnerei ist auch verantwortlich für die Innenbegrünung und Dekorationen des Könglichen Kurhauses, der Konzertrotunde, Wandelhalle, Theater, Kurgastzentrum, Haus des Gastes Bayerisch Gmain und für die rund 280 Pflanzen in der RupertusTherme.

Auf pure Natur legt Kurdirektorin Gabriella Squarra, als Chefin der Kurgärtnerei höchsten Wert: „Ob draußen oder drinnen – es ist uns wichtig, dass alle Pflanzen frisch und natürlich sind. Denn auch das Grün in den Kuranlagen beeinflusst das Wohlbefinden unserer Gäste auf positive Art und Weise, ganz von selbst.“ Zurück im Königlichen Kurgarten werden die Tulpenzwiebeln zwischen den Stiefmütterchen verteilt. Nicht beliebig, sondern nach Plan, erstellt von der Chefin. Heuer hat Anja Erber ein Gedicht von Eduard Mörike inspiriert. „Er ist’s. /Frühling lässt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte; / Süße, wohlbekannte Düfte / Streifen ahnungsvoll das Land (…)“. Der Frühling im Bergkurgarten von Bayerisch Gmain und im Kurgarten wird also im nächsten Jahr blau leuchten. „Das blaue Band wird aus blauen Vergissmeinnicht gepflanzt und soll sich durch alle Beete ziehen“, sagt die Gärtnermeisterin. Für Arbeiten wie Baumschnitt und Rasenpflege sind Anja Erber und ihr Trupp nicht zuständig, das übernehmen die Kollegen vom Betriebshof. Sie haben den Gärtnern auch die Beete vorbereitet, gedüngt, durchgegraben und planiert. Das Setzen der jungen Blumen ist jetzt ein Kinderspiel, die Erde butterweich, freut sich Anja Erber. Um 16 Uhr ist Feierabend. Lange Schatten legen sich schon über den Königlichen Kurgarten. Morgen wird weiter gepflanzt, die Wetterlage bleibt stabil. Wenn alles in der Erde ist, steht in den Gewächshäusern die Winterpflege der Kübelpflanzen an. Danach geht es mit der Dekoration für den Adventmarkt (3. und 4. Dezember) und die Philharmonische Weihnacht (ab 20. Dezember) und vielen anderen Veranstaltungen weiter. Ruhig wird es für die Kurgärtner nur kurz – Anfang Januar, bevor auch schon die Sommerpflanzungen vorbereitet werden müssen. Das kommt Anja Erber grad recht, Winter und Schnee mag sie nicht. Gut, dass in der Alpenstadt der Frühling im Tal gerne etwas früher dran ist, als anderswo.

Weihnachtsstern Pflegetipp von Gärtnermeisterin Anja Erber, Kurgärtnerei Bad Reichenhall

Anja Erber: „Weihnachtssterne haben ein eher geringeres Wasserbedürfnis und reagieren dementsprechend empfindlich auf Staunässe. Auch gilt es, Zugluft und Kälte zu vermeiden, das mögen Weihnachtssterne überhaupt nicht. Bitte beim Lüften auch darauf achten, dass die Pflanze an einem geschützten Ort steht. Schon beim Kauf sollte man seinen Weihnachtsstern gut einpacken, ich empfehle einen Kauf in der Gärtnerei Ihres Vertrauens. Dort werden die Sterne von Anfang an gut gepflegt und halten erfahrungsgemäß auch recht lange.“

Pressemeldung Bayerisches Staatsbad/Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

One Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert