Unterwegs mit Kindern: In der Almbachklamm
Heute haben wir uns auf zu einer abenteuerlichen Wanderung in die Almbachklamm gemacht. Schon alleine der Beginn ist spannend- startet unsere Tour doch bei der letzten Kugelmühle Deutschlands, die Untersberger Marmor mithilfe von Wasserkraft in runde Kugeln „zaubert“.
Nachdem wir unseren Eintritt für die Klamm gezahlt haben, führt uns der Weg schon sehr bald über zahlreiche Brücken, unter denen das Wasser hindurchrauscht- teilweise viele Meter unter uns und in beeindruckenden Wasserfällen. Da das Wetter heute natürlich viele Leute zum Wandern einlädt und die Wege teils sehr schmal sind, gehört es hier dazu, immer mal wieder an geeigneten Stellen stehenzubleiben und flottere oder entgegenkommende Leute vorbeizulassen (und vorbeigelassen zu werden).
Dazwischen sehen wir aber auch einige Stellen, die dazu einladen, sich mit den Kindern am Wasser niederzulassen und die Füße einzutauchen oder mit Steinen zu spielen.
Ich habe unsere Kleine in der Trage auf dem Rücken, bei manchen Stellen, wo der Fels etwas über den Weg hängt, muss ich mich etwas bücken, um ihren Kopf nicht anzuhauen- dasselbe mit dem Mittleren, der auf dem Rückweg in der Kraxn sitzt und somit doch etwas erhöht ist.
Insgesamt muss man wirklich ein gutes Auge auf die Kinder haben, vor allem natürlich je jünger diese sind- zum Glück halten sie sich aber fleißig an den Drahtseilen und Geländern fest.
Wir sind mit unseren drei Kindern bis knapp zum Sulzer Wasserfall gekommen- nämlich bis zur Weggabelung, wo wir überlegen, ob wir nach links in den Wald abbiegen und aus unserer Wanderung einen Rundweg machen, der uns über die Ettenberger Wallfahrtskirche führt oder ob wir auf demsselben Weg zurückgehen, den wir gekommen sind.
Da uns entgegenkommende Wanderer aber bestätigen, dass es auf diesem Weg erst noch einmal knackig bergauf geht, beschließen wir es für heute genug sein zu lassen und bewundern auf dem Rückweg nocheinmal die tosenden Wassermassen neben und unter uns.
Als wir dann den Ausgangspunkt, das Kassenhäuschen, erreichen, dürfen unsere Jungs sich am Flußbett nocheinmal als Goldwäscher und Schatzsucher versuchen (man kann sich gegen eine Leihgebühr sogar eine echte Goldwäscherpfanne ausleihen um sein Glück zu versuchen).
Zum wirklich „runden“ Abschluss dürfen sich die Kinder dann noch am Kiosk eine buntgemusterte, marmorne Murmel aussuchen.
Randinfos zur Tour Almbachklamm:
- Startpunkt ist der Wanderparkplatz Kugelmühle
- Die Eintrittspreise zur Klamm waren für uns 6,00€ /Erwachsene, die Kinder waren alle frei (da unter 6 Jahren)
- wir haben mit den Jungs, 5,5 Jahre und 3,5 Jahre alt bis zum Sulzer Wasserfall gute 1,5 Stunden gebraucht (ohne Pause mitgerechnet), dafür sind sie bis dahin beide selbst gegangen
- der Weg führt nach dem Sulzer Wasserfall noch weiter zur Theresienklause (angegeben mit weiteren ? Minuten)
- alternativer Rückweg: Rundweg über die Ettenberger Kirche mit Einkehrmöglichkeit beim Mesnerwirt
- Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind erforderlich, sowie rutschfestes Schuhwerk
- Einkehrmöglichkeit beim Gasthaus Zur Kugelmühle, das sich direkt am Ausgangspunkt befindet
- Nicht kinderwagengeeignet
Bis zum nächsten kleinen oder großen Abenteuer mit Kindern, Eure Regina
Regina
Hallo und Servus; mein Name ist Regina Reuter und ich werde ab sofort über Ausflüge, Wanderungen, Spaziergänge und was man sonst noch alles mit (kleinen) Kindern bei uns im Berchtesgadener Land schönes machen kann, berichten. Selbst aufgewachsen in Bad Reichenhall in einer bergsportbegeisterten Familie, ist es mir ein besonderes Anliegen, nun meinerseits unseren drei Kindern (5, 3 uns 1 Jahre alt) die schöne Landschaft hier bei uns nahezubringen und ihnen auch den Respekt vor der Natur beizubringen. Wir wohnen in Piding; von hier aus starten wir auch oft los zu Spaziergängen und Radlausflügen. In meinen Berichten werden sich neben Streckenbeschreibungen auch "Randtipps" finden, die bei so einen Ausflug mit Kindern oft nützlich sind, zum Beispiel, ob der Weg kinderwagentauglich ist (wir sind oft mit einem Doppelsitzer- Radlanhänger unterwegs), ob die Kinder ungefährdet frei rum laufen können, ob es einen Spielplatz o. ä. auf dem Weg gibt usw. Ich freue mich, so meine Erfahrungen mit euch teilen zu können!
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6 Kommentare
Uwe Mehl
Leider bin ich nicht früher auf den Beitrag „Unterwegs mit Kindern: In der Almbachklamm“ aufmerksam geworden, so dass ich erst jetzt davor warnen kann, mit kleinen Kindern dort zu wandern. Wie in unterschiedlichen Berichten im Internet nachzulesen ist, ist es in den vergangenen Jahren wiederholt zu – auch tödlichen – Unfällen bei Wanderungen in der Almbachklamm gekommen:
2018:
https://www.bgland24.de/bgland/region-berchtesgaden/marktschellenberg-ort51527/marktschellenberg-unfall-almbachklamm-frau-verletzt-hubschrauber-ausgeflogen-10255133.html
2017:
https://www.wochenblatt.de/news-stream/chiemgau-bgl/artikel/196783/wanderer-stuerzt-acht-meter-tief-in-die-almbachklamm
2012:
https://www.merkur.de/bayern/almbachklamm-schrecklicher-unfall-zweijaehrige-stirbt-2524674.html
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.bergdrama-familienvater-stuerzt-in-almbachklamm.cd878830-4334-4c6c-8131-9b87c9fc7b67.html
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/rosenheim-land/ehepaar-rohrdorf-almbachklamm-gestuerzt-bergretter-gefordert-rosenheim24-2433567.html
2009:
https://www.rosenheim24.de/bayern/toedlicher-bergunfall-hammerstielwandweg-berchtesgadener-alpen-ro24-447215.html
2008:
https://www.kvberchtesgaden.brk.de/brk-bgl/aktuelles/5894-18-07-2008-Bergwanderer-bei-Absturz-in-der-Almbachklamm-lebensgef%C3%A4hrli.html
Das, was im Beitrag beschrieben wurde und auf dem dazugehörigen „Bild 1 von 6“ zu sehen ist, halte ich nicht nur für leichtsinnig, sondern äußerst riskant und grob fahrlässig. Ein Erwachsener mit je einem kleinen Kind an der rechten und der linken Hand bewegt sich auf einem schmalen Weg vorwärts, der kaum Platz für zwei Erwachsene nebeneinander bietet. Auf der einen Seite der steile Abgrund, auf der anderen Seite die aufragende Felswand mit dem Halteseil, aber zum Festhalten ist keine Hand frei.
Was ist, wenn ein Kind oder gar der Erwachsene stolpert und/oder entgegenkommende Wanderer – eventuell ebenfalls mit kleinen Kindern oder mit Haustier(en) – an solch einer Stelle den Weg kreuzen?
Wer darf sich an der Bergseite am Seil festhalten und wer muss sich an der Absturzkante entlanghangeln?
Selbst an sonnigen Tagen und bei schönstem Wetter gibt es feuchte und rutschige (klamme) Stellen. Holzbalken, die zur Randbefestigung in den Untergrund eingelassen sind, werden in Kombination mit Nässe zu gefährlichen Rutschbahnen mit Oberflächen wie Schmierseife! Selbst Markenbergschuhe mit Vibram®-Sohle versagen auf solchen Oberflächen den Halt!
Solange Gefahrenstellen in der Almbachklamm nicht besser abgesichert sind, zum Beispiel mit durchgehendem Geländer entlang der Absturzkante und Bodenbefestigungen mit rutschhemmender Oberfläche, kann ich von Wanderungen mit kleinen Kindern oder Haustieren dort nur abraten. Es sei denn, man möchte russisches Roulette spielen. Und glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung.
Uwe
Uwe Mehl
Auch 2019 bleibt die Almbachklamm von gefährlichen Unfällen nicht verschont:
https://www.berchtesgadener-anzeiger.de/region-und-lokal/lokales-berchtesgadener-land_artikel,-50meterabsturz-ueber-steilhang-an-der-hammerstielwand-frau-schwer-verletzt-_arid,515079.html
Unternimmt Marktschellenberg etwas für mehr Sicherheit in der Almbachklamm?
Franciska
Wir waren heute in der Almbachklamm und sind den Rundweg über den Hammerstielwandweg gegangen (welcher als regulärer Wanderweg auf der uns ausgehändigten Karte ausgewiesen wurde), die klamm ist auch 2022 nur einseitig gesichert.
Der Rundweg war hingegen eine Vollkatastrophe. Kaum haben wir den Pfad der Klamm verlassen hab es überhaupt keine Sicherung mehr und bereits nach den ersten Aufstieg war klar, den Weg gehen wir hoch aber mit Sicherheit nicht wieder runter. Somit gab es nur eine Möglichkeit: weitergehen. Gut, dass der restliche Weg als regulärer Wanderweg geschrieben war.
Kaum hatten wir jedoch den Abstieg über den Hammerstielwandweg erreicht blühte uns gant und gar kein Wanderweg.
Weder Seile noch Geländer, stattdessen nur der Blick in den Abgrund.
Die nun angebrachten Warnschilder die Trittsicherheit und Höhenverträglichkeit vorraussetzten, beachten uns keine Hilfe denn immerhin war ein zurück keine Alternative.
Zudem bin ich der Meinung, dass jeder stirbt wenn er über eine der eingebrochenen Stufen stolpert oder über eine Wurzel, schön auch, dass Bretter lose waren und sich in Bewegung versetzten als wir auf diese traten, auch hier hilft einem die Trittsicherheit.
Es gibt keine Geländer, keinen Seile und die Treppenstufen sind in einem nicht tragbaren Zustand.
Unten angekommen brach absolute Erleichterung über mich hinweg dass wir nicht zum Opfer eine unverschämten Werbekampagne geworden sind, die nicht die Wahrheit offenbart, weder im Internet noch auf Flyern.
Mit Kindern sollte diese klamm nicht begangen werden und schon gar nicht mit je einem Kind an beiden Händen.
Monika Stecher
Erneut mehrere tödliche Unfälle in 2023 in der Almbachklamm
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18.8.23 weiterer tödlicher Unfall in der Almbachklamm