

Familientour am Jenner © Elisabeth Göllner-Kampel
Diese Hüttentour hat für Kinder einen entscheidenden Vorteil: Mit der Jennerbahn geht’s schon einmal ca. 1000 Höhenmeter hinauf. Die erste Etappe ist demnach gemütlich und kurz. Gehwillige können den Aufstieg auch auf eine oder zwei Etappen gehen und eine zusätzliche Übernachtung auf dem Hugo Beck Haus einplanen. Landschaftlich ist das Gebiet um den fjordartigen Königssee kaum zu toppen.

Ausblick auf den Königssee © Eder Birgit
Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den berühmten Watzmann und dem Königssee und als Highlight gibt es am Ende der Tour eine Schifffahrt auf dem Königssee zurück zum Ausgangspunkt. Wenn man sich leise verhält, können rund um den Schneibstein und am Hochgschirr Steinböcke gesichtet werden. Bei einer Freundin von uns kamen die sonst scheuen Jungtiere sogar bis auf einige Meter heran. Es spricht also nichts dagegen, mehrere Tage auf der einen oder anderen Hütte zu bleiben.
Tourverlauf:
- Etappe: Vom Parkplatz folgt man zuerst immer dem Weg zur Königsbachalm, einer netten kleinen Alm, wo man zukehren kann. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur ersten Übernachtungsmöglichkeit, dem Hugo Beck Haus. Im Prinzip führt die erste Etappe zur Mittelstation der Jennerbahn. Mit Kindern empfehlen wir diese Etappe nicht – aber Erwachsene möchten vielleicht selbst aufsteigen.
- Etappe: Diese Etappe ist von allen Etappen landschaftlich am wenigsten schön, da viel Aufstieg nahe der Skipiste ist und wer möchte, kann sie mit der Bahn ab der Mittelstation verkürzen. Der Weg ist oftmals sehr steil, führt an der Mitterkaser-Alm (1534 m) vorbei bis zur Bergstation der Jennerbahn. Hinweis: Hier beginnt die verkürzte Tour, wenn man mit der Jennerbahn raufgefahren ist. Bei einem Abstecher auf den Jennergipfel wird man durch eine schöne Aussicht auf den Watzmann und auf den Königssee belohnt, sehr zum Empfehlen.
Jenner Gipfel © Eder Birgit
Vom Jenner führt ein schöner Weg, im Auf und Ab direkt zum Stahlhaus oder Schneibsteinhaus.
Das Carl von Stahl-Haus © Eder Birgit
- Etappe: Das ist eine anstrengende aber schöne Etappe, deshalb empfehlen wir früh zu starten, um Zeit für ausreichende Pausen zu haben. Der Schneibstein erhebt sich praktisch vor der Terrasse vom Stahlhaus/Schneibsteinhaus. Ab hier wird die Tour auch schwieriger – also ist nur für Berggeher die schon über eine gute Erfahrung und über eine gute Kondition verfügen. Der Weg auf den Schneibstein ist schmal und auch ausgesetzt. Immer wieder muss man Hand an den Felsen anlegen. Nach ca. 1 1/2 h ist der Gipfel erreicht. Vom Gipfel folgt man dem Weg weiter Richtung Südwesten, immer leicht abwärts, bis man zur Windscharte gelangt. Von dort Abstieg zum Seeleinsee und Aufstieg zum Sattel Hochgschirr. Mit etwas Glück kann man hier auch die ansässige Steinbockkolonie beobachten. Danach abwärts ins Landtal und weiter unten nach rechts – Richtung Gotzenalm. Dieser Weg wurde schon vor langer Zeit in den Felsen geschlagen und führt immer ziemlich ausgesetzt dicht am Felsen entlang. Bitte hier Kinder an der Hand führen. Oben angekommen wird der Weg wieder einfacher, führt durch Wälder und über relativ ebenes Almgelände, bis zur Gotzenalm.
Gotzenalm © Eder Birgit
- Etappe: Von der Gotzenalm führt ein sehr breiter Weg in Richtung Königsbachalm. Kurz vor der Gotzenalm Diensthütte zweigt der Weg nach links ab, der uns steil, aber wunderschön zum Königssee führt. Unten an der Anlegestelle muss man das Schild so drehen, dass die Schiffe wissen, dass man mitfahren möchte. Hier unbedingt noch Zeit einplanen um ins Wasser zu springen und die schönen Bilder der Tour noch nachwirken zu lassen.
Fazit: Herrliche Tour die durch alpines Gelände führt, nichts für Anfänger aber für alle, die einmal auch ein schwierigeres Gelände betreten wollen.weiterlesen