
Naturforschen am Wald-Idyll-Pfad

Wald-Idyll-Pfad am Maisweg in Bayerisch Gmain – perfekt für den Wandereinstieg!
Ausgangspunkt dieser kurzen, aber entspannten Spaziergangs-Wanderung ist der Wanderparkplatz in Bayerisch Gmain. Der Rundweg am Maisweg benötigt ca. 1 Stunde, die Zeit kann sich jedoch durch die vielen und schönen Raststationen auf das dreifache ausdehnen. Der Weg eignet sich sehr gut für Nordic Walking, ältere Menschen, Familien mit Kindern oder Einsteiger, die mit dem Wandern anfangen möchten.

Kinderwägen können ebenso wie Hunde mitgeführt werden, allerdings ist bei einer einmaligen kleinen Steigung ein wenig Kraft zum Schieben gefordert. Gerade für Kleinkinder bietet der Weg eine wunderbare Naturerfahrung zum kennenlernen und anfassen.

Mystische Holzfiguren, Feenthron, Holzklangstäbe und eine Waldhängematte locken zum spielen, tasten, lachen und lernen. Insgesamt fünf Stationen sind den Themen: Vegetation, Geschichte, Geologie, Wasser und Salz zugeordnet und bieten mit Informationsrondelle Wissenswertes preis.


Beide Richtungen können an diesen Rundweg gegangen werden. Ich spaziere den unteren Weg, entlang der Gleise und komme bald an die Station der Soleleitungen, in denen früher das Salz transportiert wurde. Weiter geht´s durch den Wald. Ein Specht pocht irgendwo notorisch gegen einen Baum, Vögel zwitschern, das Blattwerk raschelt. Laut ertönt eine Hupe. Das Typhon eines vorbeirasenden Zuges. Obwohl der Weg bereits von den Gleisen wegführte, sehe ich noch deutlich die Bahn, wie sie sich wie ein chinesischer Glücksdrache schlängelnd durch den Wald schiebt. Begleitet von einem Getöse, das den Böllern und Feuerwerkskörpern Konkurrenz macht. Nachdem Ruhe einkehrt, dringt das Geräusch rieselnden Wassers an mein Ohr.




Der Weißbach. Der Weg steigt minimal an. Links führt ein Trampelpfad vor einem Haus entlang zum »Wasserfall«. Kristallklar fällt er ein paar Meter hinab und fließt über die Steine im Bachbett weiter. An manchen Stellen glitzert das Wasser türkis. Zu lange halte ich mich nicht auf, denn gleich dahinter wartet bereits ein besseres Vergnügen. Den Trampelpfad zurück, am Haus vorbei und über die Stahlbrücke hinüber. Die »Wasser« Station. Waldliegen, ein ausgehöhlter Baum zum spielen und eine Hängeschaukel.




Wie ein kleines Bett schwebt sie an ehemaligen Feuerwehrschläuchen an zwei Baumstämmen. Ich lege den Rucksack ab und beginne zu schaukeln. Vor, zurück. Vor, zurück. Die historische Eisenbahnbrücke taucht bei jedem Wippen in meinen Blickfeld auf, der Weißbach rauscht gemütlich seinen Weg. Ich sinke nach hinten, liege auf den Rücken und blinzle in den Himmel. Bei jedem Schub nach vorne kann ich die Spitzen der Tannen erkennen. Wie ihr grün im hellen blau hervorsticht. Wie schön müssen hier die Sterne in der Nacht aussehen, denke ich sehnsüchtig und beschließe irgendwann mal in der Nacht erneut hierher zu kommen, zu dieser Schaukel. Nach einer kleinen Ewigkeit richte ich mich auf. Setze mich im Schneidersitz auf die Schaukel und gucke doof in der Gegend rum. Schaukel weiter. Und das reicht für diesen Augenblick. Auf der anderen Seite des Baches macht ein junges Pärchen Trinkpause, als die Frau nach vorne greift und etwas zu begutachten scheint. Ich kann nicht erkennen, was sie machen, warte ab bis sie weitergehen, schaukel noch ein bisschen, schnappe mir meinen Rucksack und gehe hinüber zu der Stelle.
Ein Holzxylophon! Man nimmt den Stein der oben aufliegt (oder einen vom Boden aufheben) und klopft gegen das Holz. Ein wenig tobe ich mich aus, versuche Akkorde zu erkennen und gehe schließlich weiter. Unter der Eisenbahnbrücke hindurch steigt der Weg langsam an. An einer Stelle wird es etwas steiler. Der Weg gabelt sich rechts bei der Station mit dem verwilderten Feenthron und Guckrohren. Zwei ehemalige Äste sind durchbohrt und wie ein Fernrohr angeordnet. Man schaut hindurch, bewegt sie nach oben und erblickt eine geschnitze Bärenfigur im Wald. Meister Brum schaue ich mir genauer an. Sein verträumter Blick lässt mich schmunzeln. Ich lege ihm die Hand auf die Stirn und trete den Heimweg an. Der Boden flacht ab. Entspannt erreiche ich die vorletzte Station. Die Fächerbank.
Kurz vor dem Parkplatz kreuzt die Bahnstrecke den Weg und verläuft parallel. Meditativ wird es am Brunnnen. Die Liegen sind allesamt verschiedenster Aufgaben unterteilt. Während eine zur Besinnung auf den eigenen Atem fordert, verlangt eine andere zu lächeln. Kurz lege ich mich hin. Das steife Brett fühlt sich hart unter meinen Rücken an, Die Schaukel war mir definitiv lieber.


3 Kommentare
Sarita BGLT
Sehr schön geschrieben, Danke Sabrina
Sepp
Tolle Bilder!
heidi
wunderschöne Fotos und tolle Beschreibung,empfehle ich gerne an GÄSTE weiter.
freundlichste GRÜSSE