
Die Enzian Brennhütten
Ein Schluck Tradition
Die Enzianbrennerei Grassl ist die älteste Enzianbrennerei Deutschlands, ihre Ursprünge datieren ins frühe 17. Jahrhundert. Trotz aller Modernisierung und Mechanisierung die auch das Handwerk des Schnapsbrennens in den letzten Jahrhunderten durchlebte, wird bei der Berchtesgadener Enzianbrennerei der Rohstoff des Schnapses teilweise noch traditionell gewonnen. Auf den Brennhütten in den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen schlagen Wurzelgraber ihr Quartier auf, um die Grabrechte der Brennerei wahrzunehmen. Dort oben graben sie nach den Wurzeln des gelben Enzians und verarbeiten ihn vor Ort zu hochprozentigen Spezialitäten. Der blaue Enzian mag bekannter sein, für die Spirituosen-Herstellung ist er allerdings nicht geeignet.
Enzian-Brennhütte am Priesberg
Auf der Priesbergalm auf 1.350m liegt die wohl bekannteste Brennhütte. Sie ist zu Fuß vom Parkplatz Hinterbrand in einer etwa einstündigen Wanderung erreichbar.

Hubsi, der Bergbrenner ist von Juni bis Oktober an der Brennhütte anzutreffen, wenn er nicht gerade unterwegs ist um nach den Wurzeln zu graben.

Gerne erklärt er Besuchern die Einzelheiten der Enzianherstellung und trinkt mit den durstigen Wanderern ein Stamperl.
Grassl Brennhütte am Funtensee
Am Funtensee auf 1600m liegt die höchstgelegene Hütte der Enzianbrennerei Grassl . Eine Forststraße gibt es hierher nicht, der Bergbrenner muss einen mehrstündigen mühsamen Fußweg zurücklegen, um zur Hütte zu gelangen. Der Aufwand, hier oben Schnaps zu brennen ist dementsprechend groß. Gebrannt wird hier in unregelmäßigen Abständen von 5 bis 7 Jahren, wobei die Wurzeln in einem relativ kleinem Gebiet gegraben werden.

Früher brachten Tragtiere das gebrannte Destillat auf steilen und schmalen Wegen ins Tal. Heute wird sämtliches Material mit dem Hubschrauber transportiert, der auch das Kärlingerhaus, die Schutzhütte das Alpenvereins (DAV) versorgt. Der hier gewonnene Funtensee Enzian ist durch die aufwändige Herstellung und eine siebenjährige Reifung in Eschenfässern eine besondere Spezialität und natürlich wesentlich teurer als der herkömmliche Enzian. Aber den Unterschied schmeckt man!
Enzianhütte auf der Eckerleiten
Direkt an der Roßfeld-Panoramastraße auf 1200m Höhe liegt die Enzian-Brennhütte Eckerleiten.

Im Frühjahr und Herbst, wenn die anderen Brennhütten durch Schnee und Eis nicht erreichbar sind, wird hier Enzian, Meisterwurz und Bärwurz gebrannt.
Grassl Brennhütte auf der Wasseralm
Auf der Wasseralm auf 1418m oberhalb des Obersees steht eine weitere Brennhütte der Enzianbrennerei. Sie ist direkt an die bewirtschaftete Hütte des Alpenvereins angebaut und wird von diesem auch teilweise mitgenutzt.

In unregelmäßigen Abständen wird in diesem entlegenen Teil des Nationalparks Berchtesgaden noch Schnaps gebrannt, aber nur der legendäre Meisterwurz.
Wurzengraberhütte auf der Kallbrunnalm
Diese Hütte wird von den Wurzengrabern als Stützpunkt fürs Graben im Gebiet der Kallbrunnalm genutzt. Die Alm liegt eigentlich auf österreichischem Gebiet, durch einen der ältesten Staatsverträge, damals geschlossen, um die Holzbringung für die Saline Bad Reichenhall sicherzustellen, ist aber der freistaat Bayern Grundeigentümer der Kallbrunnalm.

Wenn Ihr also im Sommer im Nationalpark unterwegs seid, schaut euch um: vielleicht entdeckt Ihr ja eine der Brennhütten der Enzianbrennerei. Wenn Ihr ein Schluck dieser Jahrhunderte alten Tradition schmecken wollt, könnt Ihr euch auch über den Grassl Online-Shop schon mal eine Kostprobe bestellen. Euer Sepp
3 Kommentare
Saur
Als Besitzer des Rosthäusl bin ich und auch andere unserer Familie immer gerne in Bgd.
LEIDER durch versch. GRÜNDE nicht so oft
Wie ich gerne wäre.
Mit besten Grüssen
PETER SAUR
Thobias Frei
Als wir vor 5 Jahren auf der Kallbrunnalm wandern waren, habe wir die Wurzengraberhütte auf der Kallbrunnalm entdeckt. Diese charmante kleine Berghütte liegt etwa 2.000 Meter über dem Meeresspiegel und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Gipfel. Außerdem ist sie ein großartiger Ort, um Ruhe und Frieden zu genießen und der Hektik des Alltags zu entfliehen.
Jana Scholze
Seit dem ich vor 15 Jahren das erste Mal im Berchtesgadener Land gewesen bin, lässt mich dieser Ort nicht mehr los,,,es ist mein Sehnsuchtsort geworden,,,ich liebe das einfache Leben in den Bergen,,,,zum glücklich sein braucht es nicht viel, deshalb reise ich,so oft es geht Dorthin 😊