Auf Skiern übers Lattengebirge

Skitour vom Predigtstuhl nach Bischofswiesen
Was war das heute wieder für ein Traumtag: Strahlender Sonnenschein und fast schon frühlingshafte Temperaturen. Dabei ist es am Morgen, als wir in Bad Reichenhall zu unserer Skitour über das Lattengebirge aufbrechen, noch etwas neblig. Mit der ersten Gondel der Predigtstuhlbahn fahren wir um 9 Uhr auf den Reichenhaller Hausberg, den Nebel haben wir bereits nach wenigen Metern hinter und gelassen. Nach etwas mehr als 8 Minuten haben wir die Bergstation der Seilbahn erreicht. Im Tal sehen wir noch etwas Nebel, doch hier oben herrscht bereits bestes Wetter.
Vom Predigtstuhl zum Karkopf
Wir legen unsere Skier an, die Felle sind schon drauf, und folgen dem Höhenkurweg von der Bergstation der Predigtstuhlbahn zur Schlegelmulde.

Der Weg ist mit den Fellen unter den Skiern etwas gewöhnungsbedürftig, da es bis zur Almhütte immer leicht bergab geht. Doch neben dem geräumten Winterweg ist der Predigtstuhl tief verschneit und so weichen wir stellenweise in den unverspurten Tiefschnee neben dem Wanderweg aus. Die Schlegelmulden Alm erscheint vor uns: In strahlendem Sonnenschein schaut die Terrasse der Almhütte schon sehr verlockend aus, doch jetzt haben wir keine Zeit dafür. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.

Der Hochschlegel erhebt sich aus der Schlegelmulde, er ist der erste Gipfel unserer Lattengebirgs-Überschreitung. Der Anstieg führt auf der ehemaligen Abfahrt des Hochschlegelliftes stellenweise steil auf den Gipfel des 1.688 Meter hohen Berges.

Am Gipfel angekommen, erkennen wir, dass sich der Nebel über Bad Reichenhall schon aufgelöst hat, weiter nördlich hingegen scheint er etwas hartnäckiger zu sein. Der Ausblick ist atemberaubend, bei besten Sichtverhältnissen lassen wir unseren Blick über Bad Reichenhall und die Berchtesgadener Alpen schweifen: Was für ein traumhafter Tag heute!

Vom Hochschlegel gehen wir weiter in Richtung Karkopf, dem nächsten Etappenziel unserer Skitour. Nachdem wir am Grat des Alpgartengrabens entlang gegangen sind, nehmen wir für eine kurze Bergab Passage die Felle von den Skiern. Wir fahren ab zur Mulde unterhalb des Karkopfs.

Und das ist kein Vergnügen: Der Schnee ist hart und erfordert viel Kraft in der Abfahrt. Doch schon nach ein paar Augenblicken ist der Spuk vorbei und wir legen die Felle wieder an. Jetzt geht’s wieder bergauf.

Am Karkopf sind wir auf 1.739 Metern Höhe, hier ist der höchste Punkt im gesamten Lattengebirge. Während wir auf dem Weg bis zum Karkopf niemanden treffen, sind wir am Gipfel in netter Gesellschaft: Zwei junge Pallinger sind zum Freeriden auf den Predigtstuhl gekommen.

Gemeinsam machen wir Pause unter dem mächtigen Gipfelkreuz.
Vom Karkopf zur Törlscharte
Gestärkt und ausgeruht machen wir uns auf den Weg in Richtung Törlscharte. Bis zur Einschartung zwischen Karkopf und Törlkopf geht`s bergab, man kann die Felle am Gipfel eigentlich abnehmen und erst wieder aufziehen, wenn es unterhalb des Törlkopfs wieder aufwärts geht. Die Steigungen sind aber sehr sanft, stellenweise muss man auch ein paar Meter abfahren. Den Aufstieg zum Törlkopf schenken wir uns heute, sondern gehen unterhalb des Gipfels gerade weiter.

Kurz vor der Törlscharte heißt es dann wieder: Felle abziehen. Das letzte Mal für heute. Denn von jetzt an geht’s nur noch bergab. Da die Abfahrten beim Skibersgteigen bei schwierigen Schneeverhältnissen oft kräftezehrender sind als die Aufstiege, machen wir nochmal Pause um uns zu stärken. Zum Glück steht in der Törlscharte eine Diensthütte mit einem schönen Bankerl und toller Aussicht.

Die Abfahrt führt dann steil durch die Schneise unterhalb der Törlscharte, dann durch lichten Wald bis zur Mitterkaseralm. (Ja, auch im Lattengebirge gibt es eine Mitterkaseralm, nicht nur am Jenner und am Watzmann!)

Zum Glück hat die Sonne schon ganz schön viel Kraft, sie hat den Schnee etwas aufgeweicht. Der strakt verspurte Hang lässt sich so problemlos bewältigen. Und ab der Mitterkaseralm fahren wir sowieso auf dem Forstweg bis nach Winkl, Bischofswiesen. Dort haben wir in der Früh ein Auto geparkt, das uns jetzt wieder nach Bad Reichenhall bringt, um das andere Auto zu holen.
Diese Skitour vom Predigtstuhl nach Bischofswiesen ist verhältnismäßig einfach, lediglich die Abfahrten können je nach Schneelage für Ungeübte problematisch sein. Aber landschaftlich ist diese Skitour ein absoluter Traum! Euer Sepp
2 Kommentare
Steve
Wow, perfektes Wetter…geniale Tour.
Danke fürs mitnehmen
Babsi
Danke, Sepp für die gute Erklärung.
Freut mich, dass ihre ein schöne sonnige Tour hattet.
😉