
Von der Bindalm zur Schwarzbachalm

Seit Ende Mai waren meine Eltern als Senn und Sennerin auf der Bindalm. Etwa 100 Tage lang haben die beiden sich um die Kühe gekümmert, die Milch verarbeitet und Wanderer und Bergsteiger bewirtet. Am gestrigen Samstag haben wir den Almsommer auf der Bindalm beendet und unsere Kühe auf die Schwarzbachalm, unsere Niederalm in der Nähe des Wachterl, gebracht.
Es ist noch dunkel auf der Bindalm, als wir dort eintreffen und erstmal frühstücken. Währenddessen warten wir auf eines der Jungtiere, das nicht von alleine zur Almhütte gekommen ist.

Nach kurzer Suche finden wir das Tier und sammeln alle unser Kühe und Jungtiere vor dem Kaser.

Auf dem bekannten Weg durchs Klausbachtal marschieren wir los. Es herrscht traumhaftes Wetter, die alles dominierenden Mühlsturzhörner zeigen bei den morgendlichen Lichtverhältnissen mal wieder deutlich, warum man sie auch die Ramsauer Dolomiten nennt.

Den Kühen (übrigens: allesamt Pinzgauer, eine gefährdete Rasse) ist diese imposante Kulisse relativ egal, sie gehen, angeführt von Senn und Sennerin- unbeirrt weiter.

Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit erreichen wir das Klausbachhaus, die Nationalpark-Informationsstelle am Eingang des Klausbachtals.

Von hier geht es weiter zum Hintersee. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Wolfgang Bartels, der uns vor dem Wörndlhof mit einem erfrischenden Getränk empfängt. Nach knapp 90 Minuten Gehzeit erreichen wir den Hintersee, der sich am – immer noch frühen- Morgen absolut friedlich präsentiert.

Über dem Hochkaltermassiv werden die Wolken mittlerweile immer mehr, doch in Richtung der Reiter Alm, an dessen Fuß die Schwarzbachalm liegt, ist der Himmel immer noch blau und wolkenlos. Über die Triebenbachstraße gehen wir weiter.

Am höchsten Punkt der Triebenbachstraße zweigen wir auf den König Max Weg ab, den beliebten Fußweg der in Richtung Taubensee führt.

Auf der Alten Reichenhaller Straße gehen wir dann am Campingplatz Simonhof vorbei durch den Wald, lassen den Taubensee rechts liegen und verlassen beim Wanderparkplatz Wachterl die Straße. Jetzt geht es bergab: Die Schwarzbachalm liegt nochmal etwa 100 Meter tiefer als das Wirtshaus Wachterl.

Das Gelände der Schwarzbachalm ist durch den Schwarzbach zweigeteilt. Nach einer Regenperiode ist der Bach oft unüberquerbar und wir müssen eine Umweg über das Schwarzbachloch gehen, doch nach diesem Sommer ist das Bachbett staubtrocken, die Kühe können den Bach problemlos überqueren.

Nach etwa 3 Stunden erreichen wir schließlich unseren Kaser auf der Schwarzbachalm.

Eine Woche werden unsere Tiere hier verbringen, bevor es am nächsten Samstag endgültig wieder zum heimischen Bauernhof geht.
Dann ist der Almsommer für dieses Jahr endgültig vorbei, Euer Sepp


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