
Frühlingswanderung auf die Halsalm

Auch der Ostermontag verwöhnt uns wieder mit traumhaftem Frühlings-Wetter. Zwar ist es am Morgen im Tal noch neblig, doch an manschen Stellen scheint schon das Blau des Himmels durch die Nebeldecke. Um Sonne zu tanken wandere ich auf die Halsalm. Die malerische Alm im Nationalpark Berchtesgaden unterhalb der imposanten süd-östlichen Wände des Reiter Alm Massivs sollte auf etwa 1.200 Metern hoch genug liegen um dem Tal-Nebel zu entfliehen.
Ich starte am Parkplatz Fernseben und folge dem beschilderten Alpenvereins-Wanderweg 63 a. Dieser Aufstieg ist etwas anspruchsvoller als der Weg aus dem Klausbachtal zur Halsalm und – meiner Meinung nach – landschaftlich etwas reizvoller. Vorbei am ehemaligen Kalkofen führt der Weg relativ flach durch den Wald oberhalb des Hintersees entlang.

Zahlreiche Gräben müssen auf diesem Weg durchquert werden, die meisten stellen kein Problem dar, doch im Antonigraben haben sich die Reste mehrerer Lawinen gesammelt und bilden einen Schneekegel inmitten der bunten Frühlings-Landschaft.

Doch auch dieser Lawinenkegel stellt kein Problem dar und ich wandere weiter. Der Nebel lichtet sich jetzt schon merklich und gibt zwar noch nicht den Blick ins Tal frei, sehrwohl aber zu den höherliegenden Bergen.

Bald zweigt der Wanderweg vom Hintersee zur Halsalm auf den Steig ein, die beiden Wanderwege führen nun in gemeinsamer Wegführung zum Alm. Jetzt sehe ich den gemauerten Kaser: Rund um die Almhütte ist es noch sehr schneeig, doch die große Teile der Alm sind bereits aper.

Das Gelände rund um das Almkreuz hingegen ist schon schneefrei, dort stehen auch mehrere Bänke und warten nur darauf, dass ich Brotzeit mache.

Als ich schließlich am Kreuz ankomme und mich auf eine Bank setze, schaue ich zurück ins Tal und sehe: Nebel!

Vom Hintersee und dem übrigen Bergsteigerdorf unter mir ist nichts zu sehen. Halb so schlimm, ich kann ja die Aussicht oberalb des Nebels genießen. Allmählich kommen weitere Wanderer auf der Alm an, die das schöne Wetter nach oben lockt.

Langsam lichtet sich der Nebel, das tiefe Grün des Hintersees ist schon zu sehen. Ich kann tatsächlich zuschauen, wie sich die vereinzelten Nebelschwaden auflösen.

Ein Traum hier oben, doch ich muss schon wieder aufbrechen, da ich zum Mittagessen verabredet bin. Im Sommer wird die Halsalm natürlich wieder bewirtschaftet sein, bis dahin müsst Ihr Euch eure Brotzeit selbst mitnehmen! Euer Sepp
