
Herbstwanderung See – Burg – Kirche

Ich habe das traumhafte Herbstwetter der letzten Tage zu einem kleinen Spaziergang in Bad Reichenhall genutzt. Vom Thumsee ging es über die Burgruine Karlstein zum Pankrazkircherl im Reichenhaller Stadtteil Karlstein.
Startpunkt meines Spaziergangs ist der Parkplatz am Westufer des Thumsees. Ich gehe auf der Südseite des Sees entlang und genieße den Blick auf den auf der anderen Seeseite gelegenen Seewirt, dessen Fassade sich im ruhigen Wasser des Thumsees spiegelt.

Zahlreiche Gäste sitzen auf der Terrasse am See und genießen die Sonnenstrahlen. Das werde ich auf dem Rückweg auch machen. Doch ich habe noch einen kleinen Weg vor mir. Ich gehe weiter am Ufer entlang durch den Wald, der sich noch nicht ganz entschieden hat, ob schon Herbst ist oder doch noch Sommer: Grün ist zwar die vorherrschende Farbe, doch einzelne Bäume haben schon ihr grünes Sommerkleid gegen herbstlichere Farben getauscht.

Als ich am Ende des Sees ankomme, folge ich nicht dem Rundweg um den Thumsee, sondern gehe ein paar Meter an der Straße entlang. Bald zweigt hier ein Weg nach links in den Wald ab. Bei leichter Steigung führt der Weg unter dem sich verfärbenden Blattwerk durch den Wald und gibt immer wieder schöne Blicke zum Predigtstuhl frei. Deutlich sieht man den mächtigen Betonpfeiler und die Bergstation der Predigtstuhlbahn.

Auch die Burgruine Karlstein, das nächste Etappenziel meines Spaziergangs ist schon zu sehen.

Mein weiterer Weg führt über einen steilen Pfad und Treppen zur Burgruine Karlstein. Der Kontrast der massiven, von der Zeit geschliffenen Mauern der Burg und den wuchernden Bäumen hier oben ist faszinierend.



Der Ausblick von der Burgruine ist wunderschön: Im Westen sieht man den Thumsee,

im Norden den Hochtaufen und den Zwiesel, im Süden den Predigtstuhl und nach Osten hin öffnet sich der Blick am Pankrazkircherl vorbei zur Alpenstadt Bad Reichenhall.

Hier lässt es sich aushalten. Besonders bei diesem Wetter: Es ist eigentlich zu warm für die Jahreszeit, doch die zahlreichen Bäume spenden genug Schatten und sorgen für die genau richtige Temperatur. Dennoch breche ich wieder auf, immerhin sehe ich das nächste Ziel meines Spaziergangs schon durch die Schießscharten der Burg: Die Kirche St. Pankraz, die majestätisch auf dem gleichnamigen Felsen oberhalb von Karlstein thront.
Ich gehe also den steilen Weg wieder hinab bis zur Wegkreuzung. Zur Pankrazkirche führt ein schöner Weg an mehreren besinnlichen Stationen vorbei. Gleich zu Beginn des Weges steht ein imposantes Holzkreuz.

Kurz danach wird der Weg steiler und führt über zahlreiche Stufen an den steilen Felswänden entlang. Eine kleine Grotte mit einer Marienstatue säumt den Weg auf halber Strecke.

Kurz danach ist durch das sich verfärbende Blattwerk schon das Pankrazkircherl mit seinem leuchtenden neuen Schindeldach zu sehen.

Oben angekommen gehe ich an der Kirche vorbei auf das Plateau auf der Ostseite der Kirche. Hier steht ein großes Kreuz, dahinter ist das gesamte Reichenhaller Becken zu sehen.

Ein fantastischer Ausblick! Vor mir liegt die Alpenstadt Bad Reichenhall und hinter mir erhebt sich das schmucke Kirchlein.

Es ist herrlich hier oben: vor der Kirche sitzen weitere Wanderer und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Kurz überlege ich, es Ihnen gleichzutun, entscheide mich dann aber doch zum Weitergehen.
Auf dem bekannten Weg gehe ich zurück zum Thumsee, nehme am Ostufer des Sees aber die rechte Abzweigung und spaziere am Nordufer des Sees entlang bis zum Seewirt.

Wußtet Ihr, dass schon Siegmund Freud hier seinen Urlaub verbrachte? Mehrere Wochen war der Begründer der modernernen Psychoanalyse 1901 im Seewirt mit seiner Familie im Urlaub. Seine älteste Tochter Mathilde unterhielt sogar eine Liebesbeziehung zu einem Sohn des Eigentümers des Seewirts.
Das war ein wunderschöner Herbsttag, hoffentlich bleibt das Wetter so! Euer Sepp


2 Kommentare
Yvonne
Wunderschöner Bericht und herrliche Bilder!
Wie lang ist die Tour?
Sepp
Nicht allzu lange, etwa eine Stunde Gehzeit!