Kultur

Tief in die Geschichte Berchtesgadens eintauchen

Gerade ist das Biographische Lexikon des Berchtesgadener Landes, Teil 1 in zwei Bänden im Plenk Verlag erschienen. Der Autor, Dr. Karl-Otto Ambronn, stammt aus Berchtesgaden und hat mit den beiden Bänden ein wichtiges Grundlagenwerk geschrieben.

Biographisches Lexikon des Berchtesgadener Landes
In dem ersten Band des ersten Teiles sind alle Namen von A bis K enthalten.

Bis zur Säkularisation 1803 war Berchtesgaden ein reichsunmitelbares Fürstentum. Es war sozusagen so selbstständig, wie es das Fürstentum Liechtenstein heute noch ist. Daher ist die Geschichte Berchtesgadens wirklich etwas Besonderes. Seine Lage zwischen dem Herzogtum und später Königreich Bayern auf der einen Seute und dem Erzbistum Salzburg auf der anderen Seite, gesegnet mit dem Salz, das alle haben wollten, verfügt es über eine bemerkenswerte Geschichte, die so sicher einmalig in Bayern ist.

Biographisches Lexikon des Berchtesgadener Landes
In dem zweiten Band des ersten Teils sind alle Namen von L bis Z enthalten.

Dr Ambronn hat in jahrelanger Forschung alle historischen Schriftstücke über das Berchtesgadener Land gelesen und erforscht. Daraus ist dieses über 1600 Seiten (wenn man beide Bände zusammenzählt) umfassende Werk entstanden. Alle Personen, die ihm dabei unterkamen, hat er biographisch erfasst. So zum Beispiel den Hans Fürstmüller, der Fischermeister in St. Bartholomä von 1604 bis 1627 war. Ihm wird in einer Akte vorgeworfen, dass er, entgegen des geleisteten Eides, die von ihm gefangenen Pfrillen und „Ainpeyß“ (welcher Fisch auch immer das sein mag?) nicht dem Stift und seinen Beamten übergben hätte. Oder der aus Österreich stammende Franz Xaver Felderer, der 1738 die Stiftstaferne Neuhaus betreiben durfte. (Heute ist das Gasthaus Neuhaus ja auch wieder in österreichischer Hand) und später Hofkellermeister wurde.

Es ist schier unglaublich, was Dr. Ambronn an historischen Fakten zusammengetragen hat. Man blättert, liest sich fest und plötzlich werden die beschriebenen Menschen sehr lebendig. Vor allem auch, weil viele Familiennamen und Häusernamen es nach wie vor gibt.

Biographisches Lexikon des Berchtesgadener Landes
Verleger Anton Plenk (r) überreicht dem Autor Dr. Karl-Otto Ambronn bei der Buchpräsentation das erste Exemplar.

Erschienen ist das Buch im Rahmen der Berchtesgadener Schriftenreihe des Heimatkundevereins Berchtesgaden. Für alle, die sich für die Geschichte Berchtesgadens interessieren sind das zwei wichtige Werke. Der gerade erschienen erste Teil deckt die Zeit von der Stiftsgründung 1100 bis 1810 ab. Jene Zeit also, in der Berchtesgaden eine selbstständiges Fürstprobstei war. Das Biographische Lexikon ist als Ergänzung zur großen, fünfbändigen Geschichte des Berchtesgadener Landes zu sehen.

Das detaillierte Standardwerk zur Geschichte Berchetsgadens.
Das detaillierte Standardwerk zur Geschichte Berchtesgadens.

Von den Anfängen bis zum modernen Tourismus decken die Bände die Geschichte Berchtesgadens ab. Faszinierend und einmalig – eben ganz wie Berchtesgaden einfach ist. Die Bücher sind beim Plenk-Verlag oder in der Bücherstube in Berchtesgaden erhältlich.

Servus und bis bald! Christoph

Wenn Christoph Merker nicht gerade Bücher in der Bücherstube in Berchtesgaden verkauft oder für die regionalen Zeitungen als Reporter unterwegs ist, sitzt er vor seiner Staffelei und malt. Oder er werkelt in seinem kleinen Garten und manchmal kann man ihm auf seiner Lieblingslaufstrecke, dem Königsseer Fußweg, etwas außer Atem antreffen.

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