Winterwandeurng zur Ragert-Alm
Berge

Winterwanderung zur Ragert Alm

Winterwandeurng zur Ragert-Alm
Winterwandeurng zur Ragert-Alm

So ganz ist der Frühling noch nicht angekommen in Berchtesgaden, stellenweise blühen zwar schon die ersten Frühlingsblumen, andernorts liegt derweil noch Schnee. Irgendwo zwischen Winter und Frühling habe ich mich am Sonntag auch bewegt bei meiner Winterwanderung ins Klausbachtal.

Ich starte am Parkplatz an der Hirschbichlstraße. Durch das Tor vor dem Klausbachhaus betrete ich den Nationalpark. Die Straße ist hier komplett aper, stattdessen säumen die Hinterlassenschaften der Pferde vom Frankenkutscher Rudi die Straße. Am nächsten Wochenende wird er das letzte Mal in diesem Winter die beliebten Pferdekuschfahrten bis zur Wildfütterung anbieten. Als ich die Wildfütterung passiere, ist noch kein Wild zu sehen.

Wildfütterung im Klausbachtal
Wildfütterung im Klausbachtal

Fütterungszeit ist erst am Nachmittag. Dementsprechend ist auch die barrierefreie Aussichtsplattform zur Wildbeobachtung noch menschenleer.

Aussichtsplattform der Wildfütterung
Aussichtsplattform der Wildfütterung

Also gehe ich zügig weiter. Wenige Meter nach der Wildfütterung verlasse ich die Straße und zweige auf den Wanderweg zur Ragert Alm ab. Der Weg ist nicht geräumt, aber jede Menge Spuren auf dem festen Schnee sorgen für problemloses Weiterkommen. Kurz unterhalb des Kasers ist der Weg sogar komplett schneefrei.

Die letzten Meter bis zum KAser der Ragert Alm
Die letzten Meter bis zum Kaser der Ragert Alm

Der Blick von der Ragert ist beeindruckend: Im Nordwesten erheben sich die Mühlsturzhörner, die Ramsauer Dolomiten. Deutlich ist von hier die Stelle zu sehen, wo 1999 250 000m³ Fels abgebrochen und ins Tal gestürzt ist.

Blick von der Ragert zu den Mühlsturzhörnern
Blick von der Ragert zu den Mühlsturzhörnern

Am Kaser erfreuen viele kleine Details den Besucher, zum Beispiel das Geweih im Giebel..

Geweih mit unterschiedlichen Hörnern
Geweih mit unterschiedlichen Hörnern

…oder die Klingel samt Namensschild der Almbauernfamilie Maltan an der Eingangstür des Kasers.

Herzlich willkommen
Herzlich willkommen

Ich freue mich schon wieder auf den Almsommer, dann kann man auf den Almen wieder auf eine deftige Brotzeit einkehren.

Bevor ich wieder zurück in Richtung Hintersee gehe, wandere ich noch ein Stück hinein ins Klausbachtal. Bis zur Hängebrücke ist das problemlos möglich, weiter hinten wird der Schnee schlagartig mehr. Ich gehe erstmal über die Hängebrücke, immer wieder spannend, wie sehr das massive Bauwerk nachschwingt.

Die Hängebrücke im Klausbachtal
Die Hängebrücke im Klausbachtal

Der Blick von der Brücke ins Bachbett ist zurzeit besonders schön: Das Schmelzwasser bahnt sich seinen Weg mit aller Macht durch die Schneereste.

Blick von der Hängebrücke ins Bachbett
Blick von der Hängebrücke ins Bachbett

Ganz vereinzelt haben sich ein paar Liebesschlösser an das Brückengeländer der Hängebrücke verirrt…

Liebesschloss am Brückengeländer
Liebesschloss am Brückengeländer

Als ich die Brücke wieder überquere, schafft es die Sonne endlich durch die hartnäckige Wolkendecke. Schlagartig wird es wärmer. In den Lawinenkegeln sehe ich ein paar Gemsen herumtollen.

Die Ramsauer Dolomiten
Die Ramsauer Dolomiten

Vom höchsten Punkt der Straße oberhalb der Hängebrücke sehe ich hinüber zu den Hochkaltertälern. Während das Ofental als Abstiegsweg der Hochkalterüberschreitung auch im Sommer eine große alpine Bedeutung hat, sind die beiden weiteren Taler, das Steintal und das Sittersbachtal, vor allem im Winter bei Skibergsteigern beliebt.

Hochkalter, Ofentalhörndl, Steintalhörndl
Hochkalter, Ofentalhörndl, Steintalhörndl

Am Steintalhörndl sind mit freien Auge zahlreiche Skispuren zu erkennen.

Spuren am Steintalhörndl
Spuren am Steintalhörndl

In der Sonne marschiere ich jetzt ganz gemütlich wieder talauswärts. An der Wildfütterung ist gerade Fütterungszeit und es haben sich zahlreiche Schaulustige versammelt. Ich umgehe den Trubel und gehe an der wunderbaren Lahnwald-Diensthütte vorbei auf dem Fußweg zurück.

^Die Lahnwald Diensthütte des Nationalparks
Die Lahnwald Diensthütte des Nationalparks

Das Klausbachtal ist zu jeder Jahreszeit ein Wanderung wert. Noch ist es recht ruhig hier, aber bald schon fährt wieder der Almerlebnisbus, Mountainbiker werden das Tal durchqueren und die Almen werden bewirtschaftet sein.

Euer Sepp

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

7 Kommentare

  • Hagen, Angela

    Danke für diesen wunderbaren Bericht, somit können mein Mann und ich immer wieder und zu jeder Jahreszeit Gast sein im schönem Berchtesgadener Land. Wir kommen jedes Jahr mind. 3 mal nach Hintersee. Die Ramsau ist fast unser zweites Zuhause geworden. Die Lahnwald Diensthütte zieht uns magisch an, ein Blickfang im schönem Klausbachtal. Nach so manch einer Wanderung setzen wir uns gern an das Holztischchen und verweilen ein wenig. Könnte man die Hütte evt. für eine Übernachtung anmieten? Grüß die Eltern im Mai sind wir wieder da und bringen Sandornschnaps mit… L.G. Angela und Andreas von der Nordsee

  • Oliver

    Hallo Sepp,
    wieder mal eine schöne Tour und tolle Bilder. Wir werden dieses Jahr zum ersten mal Anfang Mai im BGL sein und sind schon gespannt wie die Landschaft ausschaut. Sonst sind wir immer Ende August bis September im BGL.
    Viele Grüße
    Oliver

    • Sepp

      >Servus Oliver, Mai ist eine wunderbare Zeit, da ist es noch relativ ruhig und die Natur erwacht in den höheren Lagen gerade erst. Wird euch gefallen

  • cornelia dölling

    einfach ein toller bericht – danke danke danke, vor allem wenn man nur noch sehr selten in die zweite Heimat kommt – so hält man auf diese weise halt die kontakte und kann alles miterleben.

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