Kultur

Eine Tiefkühlleiche gibt Rätsel auf

Blog-Autorin Lisa Graf-Riemann hat ihren dritten Krimi um den Hauptkommissar Stefan Meißner veröffentlicht. Nach „Eine schöne Leich“ und „Donaugrab“ begibt sich Meißner in seinem neuen Fall „Eisprinzessin“ auf die Suche nach einer verschwundenen Frau. Wieder ermittelt er im oberbayerischen Ingolstadt und auch diesmal stellt nicht nur der Fall sondern auch die Frauenwelt ihn vor schwere Probleme.

 

Cover "Eisprinzessin" von Lisa Graf-Riemann
Das Cover von "Eisprinzessin" von Lisa Graf-Riemann zeigt das Neue Schloss im oberbayerischen Ingolstadt

Hauptkommissar Stefan Meißner hat es nicht leicht. Eine Frau wird vermisst und sein neuer Kollege Axel Brunner will den Fall unbedingt vor Meißner und am liebsten ohne ihn, lösen. Der skrupellose Konkurrent schafft es, nicht nur Kollegen und Freunde Meißners auf seine Seite zu ziehen, sondern auch, dem labilen Ehemann der vermissten ein Mord-Geständnis zu entlocken. Doch wo ist die Leiche?

Meißner hingegen glaubt nich an ein Verbrechen, doch dann wird in einem Kühlhaus eine gefrorene Leiche entdeckt und Axel Brunner scheint alle Lorbeeren einzusammeln. Hat Meißner seine kriminalistische Spürnase diesmal im Stich gelassen? Vielleicht hat ihm sein schwieriges Verhältnis zur Frauenwelt sein Gehirn vernebelt. Denn der sympathische Sozialversager schafft es nie zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu sagen. Als Leser würde man ihm am liebsten stellenweise so richtig rütteln und ihm zurufen, er soll sich jetzt zusammen reißen, sonst wird das nie etwas mit seiner Kollegin Marlu. So hautnah erlebt man die emotionale Achterbahfahrt des Kommissars. Ebenso nah dran ist man bei der alltäglichen Polizeiarbeit. Lisa Graf-Riemann beschreibt den Alltag der Polizei sehr realistisch, abseits der üblichen Klischees. Es sind wirkliche Menschen, denen Fehler passieren und die im zwischenmenschlichen Bereich nicht immer alles richtig machen. Die menschliche Personenzeichnung trägt viel zur Authentizität der Geschichte bei, die glaubhaft und dicht gezeichnet ist. Die Autorin schafft durch unerwartete Wendungen die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. „Eisprinzessin“ ist eher ein subtiler Kriminalroman mit Tiefgang, der zeigt, wie Menschen in psychischen Extremsituationen verzweifeln können. Es sind alten Familienlügen, die mit Gewalt an die Oberfläche drängen um in der Gegenwart ihr zerstörerisches Werk zu vollbringen. Hauptkommissar Stefan Meißner hat allerhand zu tun, um da den Überblick nicht zu verlieren.
Gerade schreibt Lisa zusammen mit ihrem Partner Ottmar Neuburger an einer Fortsetzung zum Berchtesgadenkrimi  „Hirschgulasch„. Das Buch wird auch wieder in Berchtesgaden spielen und man darf gespannt sein, was dem ungleichen Trio aus Kiew jetzt wieder in Berchtesgaden passieren wird.

Eisprinzessin“ von Lisa Graf-Riemann ist im Emons-Verlag erschienen und kostet 9,90€
Es ist, genauso wie die anderen Romane von Lisa Graf-Riemann (und ihr besonderer Reiseführer „111 Orte im Berchtesgadener Land die man gesehen haben muss„)  in der Bücherstube in Berchtesgaden erhältlich.

Servus und bis bald!
Christoph

 

Wenn Christoph Merker nicht gerade Bücher in der Bücherstube in Berchtesgaden verkauft oder für die regionalen Zeitungen als Reporter unterwegs ist, sitzt er vor seiner Staffelei und malt. Oder er werkelt in seinem kleinen Garten und manchmal kann man ihm auf seiner Lieblingslaufstrecke, dem Königsseer Fußweg, etwas außer Atem antreffen.

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