
Work – Mountain – Balance

Wenn die Zeit knapp ist und das Bedürfnis nach Naturerlebnis groß
Leben um zu arbeiten, arbeiten um zu leben. Nur so ein kurzer Satz regt immer sehr viele zum Nachdenken an. Die meisten von uns arbeiten 5 Tage die Woche, manche sogar 6 Tage. Wochenendarbeit ist mittlerweile an der Tagesordnung. Wo bleibt da noch Zeit für sich um wieder neue Kraft zu sammeln? Meine Art um nicht in die Spirale aus schlafen, arbeiten, schlafen zu gelangen ist einfach etwas früher aufzustehen. Es kostet zu Beginn etwas Überwindung, doch es lohnt sich!
Kennt ihr schon das erhabene Gefühl, morgens auf einer Erhöhung oder einem Berg zu stehen und den Sonnenaufgang zu bewundern? Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages einzufangen und auf der Haut zu spüren, lehrt mich Gelassenheit für den Arbeitsalltag. Ich weiß dann, dass ich schon etwas erlebt habe, dass ich am heutigen Tage gelebt habe und nicht nur funktioniert habe. Viele aus meinem Bekanntenkreis nutzen hingegen ihren Feierabend um nochmal eine Bergtour zu machen, ein Bier in der Berghütte zu trinken oder einfach nur eine Runde laufen zu gehen. Im Arbeitsalltag wird immer mehr von uns abverlangt, durch Naturerlebnisse schaffen wir es wieder einen Blick für das zu bekommen, was wirklich zählt im Leben.
Hier ein paar klassische vor oder nach der Arbeit Touren:
Kehlsteinhaus
Im Sommer am Tag mit Sicherheit einer der Orte an dem man am wenigsten Ruhe hat. Doch wer in den frühen Morgen- oder Abendstunden oder am besten sogar zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang dort ist, wird ein unvergesslich schönes Erlebnis haben. Am schnellsten erreicht man das Kehlsteinhaus vom Parkplatz Ofnerboden ab der Rossfeld-Höhenringstraße. Fitte sind über den betonierten Weg in einer Stunde am Gipfel.


Grünstein
Der Grünstein ab Parkplatz Hammerstiel in Hinterschönau ist schnell erreicht zu jeder Jahreszeit. Nahe es Gipfels gibt es auch zur Hauptsaison die Grünsteinhütte zur Einkehr. Wer fit ist schafft es in einer bis 1,5 Stunden zum Gipfel über den Wurzelpfad. Die vielen Rastbänke laden zum Ausruhen, hinlegen und dösen ein.

Kührointhütte + Archenkanzel oder Kührointhütte + Mooslahnerkopf
Das ist eine klasische Tour nach Feierabend. Ab dem Parkplatz Hammerstiel in Hinterschönau erreicht man in 2 Stunden die Kührointhütte, diese bietet von Mai-Oktober immer ein leckeres Feierabendbier an oder eine deftige Brotzeit. Wer will kann dann in 15 Gehminuten den Aussichtspunkt Archenkanzel erreichen und einen Tiefblick zum Königssee und zur Halbinsel St. Bartholomä genießen.
Für die Sportler unter euch bietet sich der Abstecher zum Mooslahnerkopf ab der Kührointhütte an. Dazu einfach ein Stück in Richtung Archenkanzel gehen und bei der ersten Forststraße, die gequert wird nach rechts abbiegen. Dann geht es für rund 5 Minuten geradeaus und links sieht man dann deutlich wie ein Pfad in den Bergwald hineinführt. Dieser kann nach Regenfällen eine ordentliche Rutschpartie sein. Bitte nur bei trockener Witterung gehen. Der steile Pfad führt dann in einer knappen Stunde hinauf zum Gipfel mit Glocke und einer grandiosen Aussicht! Fast der ganze Königssee kann überblickt werden. Gerade im Frühherbst lohnt es sich eine Stirnlampe mitzunehmen für den Abstieg.


Auch wenn ihr nun sagt, dass ihr gar nicht Alpen lebt und wo ihr nun hin sollt: Selbst in den Städten gibt es am Ortsrand oft Waldgebiete. Ein Wald ist nicht langweilig. Geht hinein, joggt, radelt oder sitzt einfach nur da. Je öfter ihr vor oder nach der Arbeit in die Natur geht, umso schneller beginnt Work-Mountain-Balance zu wirken. Auf einmal ist der Disput mit den Kollegen oder ein kompliziertes Projekt gar nicht mehr so schlimm. Kraft wird getankt – Gedanken werden geordnet.
Liebe Grüße, eure Ann-Kathrin

4 Kommentare
Norbert
Hallo Ann-Kathrin,
ich kann deine Erfahrungen nur bestätigen und du beschreibst das, was ich auch erlebe: sehr früh oder sehr spät am Berg zu sein ist eines der großartigsten Gefühle das ich kenne. Auch mir gibt es viel Kraft und Gelassenheit für den Tag. Da ich aus München komme und gerne in den Bergen bin, habe ich einfach noch ein bisschen Anfahrstzeit. Deswegen schaffe ich es im Sommer nicht immer zum Sonnenaufgang. In dieser Jahreszeit genieße ich dann eher den Sonnenuntergang. Im Winter sieht es anders aus: da ist der Sonnenaufgang oftmals der Start in meinen Tag. Und ich bin dabei nicht nur dankbar, dass ich diese Touren mit meiner Arbeit so gut vereinbaren kann. Sondern auch meine Familie gibt mir die Freiheiten dies erleben zu können.
Liebe Grüße,
Norbert
Michael Prittwitz
Schöne Ziele – schöner Blogbeitrag, Ann-Kathrin.
Steve
Oh ja…wir haben es schon gut hier und ich möchte es nicht mehr missen!
Dani
Wir haben früher auch sehr viele Sonnenuntergangs- und Aufgangstouren gemacht, eines muss man aber fair und ehrlich sagen: wenn ich um fünf aufstehe für den Berg, bin ich nachher in der Arbeit wahrlich nicht auf 100%. Anderen mag das leichter fallen, mir aber fehlen die 3h Schlaf für die Leistungsfähigkeit. Daher sind die pre-work-Touren am Berg wieder etwas weniger geworden und werden immer öfter gegen „nur“ eine Stunde Laufen getauscht. Ist doch weniger zeitintensiv als z.B. klettern oder eine Bergtour 🙂
Unsere beste Lösung für mehr Freizeit hat sich schon seit Jahren gut bewährt: kein Fernseher! 😀
Super Sonnenaufgangsberg ist übrigens auch der Untersberg (Dopplersteig) oder der Staufen! 🙂
Vollmond eignet sich übrigens auch perfekt für einen Abend/Nacht am Berg! 🙂
Lg und schöner Beitrag!
Dani