
Winterwanderung zum Malerwinkel am Königssee

BRK-Wasserwacht & Polizei warnen: Das Eis auf dem Königssee ist nicht tragfähig – es besteht Lebensgefahr!
Auch ich war am Samstag am Königssee, allerdings nicht auf dem Eis, wie so viele andere. Während hunderte Leichtsinnige über die dünne Eisschicht wandern oder auf Schlittschuhen ihre Kurven drehen, spaziere ich auf dem Fußweg zum Malerwinkel. An der Seelände, dem Nordufer des Königsees, stehen bereits viele Verbotsschilder, die auf die Gefahren des Betretens des Eises hinweisen. Das scheint die meisten Besucher des Sees nicht zu stören: Bis zur Insel Christlieger sind bereits hunderte Personen auf dem Eis zu sehen. Ich gehe nicht auf das Eis, sondern gehe am linken Ufer entlang zu den Werften der Königsseeschifffahrt. In den großen Bootshütten sind die Elektroboote eingewintert, solange wegen der Eisbildung kein Fahrbetrieb möglich ist.

Hinter den Werftgebäuden führt der Malerwinkel Rundweg nach oben in den Wald. Auf einem Felsen oberhalb des Sees thront die Villa Beust, die seit Jahrzehnten als Café Malerwinkel bekannt ist.

Von der Terrasse des Cafés kann man die zugefrorene Seelände des Königssees gut überblicken. Unglaublich, wie viele Personen die Gefahren ignorieren und das Eis betreten. Übrigens: Diesen Blick könnt Ihr auch auf unserer Königssee-Webcam live mitverfolgen.

Hinter dem Café Malerwinkel führt ein Winterwanderweg durch den Wald hindurch. Die Bäume entlang des Weges sind noch wunderbar verschneit.

Bald kann ich durch den Wald wieder auf den See sehen. Die Eisschicht auf dem Königssee ist im Bereich der Falkensteinerwand recht dünn, man sieht auch die unterschiedliche Färbung des Eises. Also ich traue mich da nicht drauf. Andere sind nicht so ängstlich: Selbst im hinteren Bereich des Sees sind Menschen unterwegs.

Vor St. Bartholomä scheint das Eis wieder dicker zu sein, zumindest hat das Eis dort hinten wieder eine andere Färbung.

Betreten werde ich das Eis erst, wenn es offiziell freigegeben wird. Wie gefährlich eine dünne Eisschicht sein kann, hat sich auch an diesem Tag gezeigt. Ein Mann brach scheinbar im Bereich der Echowand ein, konnte sich aber selbst wieder aufs Eis retten. Der herbeieilende Hubschrauber störte zwar kurzfristig die Idylle am See, hielt aber die meisten Eis-Wanderer nicht davon ab, weiter auf dem See zu spazieren: Erst als ein Polizeihubschrauber mit Lautsprecher Durchsagen das Eis räumt, verlassen die Menschen den See.

Zum Glück ist nichts Ernstes passiert, aber bitte: Betretet das Eis nicht, macht doch stattdessen eine Winterwanderung am Ufer des Königssees entlang zum Malerwinkel. Und wenn der Königssee weiter zufriert und das Eis dick genug ist, sagen wir Euch natürlich Bescheid.
Euer Sepp

