
Wanderung zur Zwieselalm

Oberhalb der Alpenstadt Bad Reichenhall an der Südseite des Zwiesels liegt die Zwieselalm. Als ich auf der Facebook Seite der Zwieselalm las, dass die Hütte am Wochenende geöffnet ist, entschied ich mich, am Samstag eine Wanderung dorthin zu machen. Eigentlich wollte ich auch noch den Zwiesel Gipfel mitnehmen, doch dazu später mehr.
Es gibt mehrere Wege zur Zwieselalm, ich starte am Listwirt im Nonner Oberland, quasi auf der Sunnseitn (Sonnenseite) Bad Reichenhalls. Von hier aus führt der Weg in den Wald zum Listsee. Dieser kleine Bergsee ist nicht nur ein idyllisches Plätzchen, sein quellenreiches Umfeld versorgt den Großteil der Stadt mit Trinkwasser.

Am See vorbei führt der Zwieselsteig jetzt durch den Wald hinauf. Ein wunderschöner Weg, die Orientierung ist auch im jetzt im Herbst, wenn der komplette Weg von den heruntergefallenen Blättern bedeckt ist, problemlos. Das SalzAlpenTour Logo ist an Bäume gesprüht und gibt die Richtung vor. Die SalzAlpenTour Bad Reichenhall ist die wahrscheinlich alpinste Tour entlang des SalzAlpenSteiges. Nach einigen Höhenmetern ändert sich die Wegbeschaffenheit deutlich: Eben noch auf einem schmalen Bergsteig unterwegs, gehe ich jetzt auf einem breiten Forstweg.

Über weite Kehren gelange ich zum Bike-Depot der Bike & Hike Tour Zwieselalm. Bis hierher kann man mit dem Mountainbike fahren, den Rest des Weges muss man aber zu Fuß zurücklegen. Ein Querweg führt zum Mulisteig. Ein wunderschönes Schild markiert den Beginn dieses anspruchsvollen Bergsteiges, der – wie sein Name schon sagt – der Versorgung der Zwieselalm mit Mulis dient.

Oder diente. Da kein fahrbarer Weg oder eine Materialseilbahn zur Zwieselalm führt ist der Versorgung der Hütte sehr mühsam. Danke liebe Familie Potschacher, dass Ihr trotz der Mühsal die Alm weiterhin bewirtschaftet.

Der Mulisteig führt stellenweise steil durch den Wald hinauf bis zur Freifläche der Zwieselalm.

Leider ist das Wetter jetzt – entgegen jeder Prognose – schlechter geworden. Der Nebel verdichtet sich und vereinzelt fallen sogar Tropfen.

Ich verwerfe meinen Plan, zum Gipfel zu gehen, sondern gehe erstmal zur Zwieselalm.

Neben der Almhütte steht auf der Zwieselalm auch noch das Kaiser Wilhelms Haus, hier kann man in Zukunft wahrscheinlich wieder übernachten.

Während der Nebel die Stadt unter mir verschluckt, gehe ich in die Gaststube der Hütte.

Ich ziehe meine Schuhe aus und nehme mir ein Paar der Hüttenschuhe. In der urigen Gaststube ist es richtig gemütlich.

Ich trinke einen heißen Kaffee und ein kaltes Bier, esse ein paar Würstel und genieße die Stimmung in der Stube und die Gespräche mit den netten Leuten.

Der Blick aus dem Fenster ist leider etwas ernüchternd, immer noch Nebel und leichter Regen. Was soll’s: Der Gipfel läuft ja nicht davon! Auf dem Aufstiegsweg gehe ich wieder zurück ins Tal. Am Listsee mache ich nochmal Pause und setze mich auf eine der Bänke am Ufer. Nach einigen Minuten breche ich dann wieder auf und nach ein paar Minuten stehe ich wieder am Ausgangspunkt meiner Tour, dem Listwirt.

Eine wunderbare Tour, auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat wie ich mir das vorgestellt habe. Euer Sepp


2 Kommentare
Peter Winter
Wir fahren seit 1992 nach Weissbach um Wanderurlaub zu machen. Natürlich gehen wir auch jedes Jahr zur Zwieselalm. Start ist der Jochberg Parkplatz. Auch vom Gamsgnogel über den Grat zum Zwieselgipfel dann zur Zwieselalm bis runter nach Weissbach in unsere Unterkunft „Pension Rieder“ von Gerti und Sepp Rieder in der Jochbergstrasse ging eine von unseren Touren. Alles in Allem: Sehr schön ?
Sepp
> Ja der Weg vom Jochberg ist auch sehr schön!