
Herbstwanderung: Zauberwald, Hintersee und Halsalm

Durch den Zauberwald am Hintersee vorbei zur Halsalm
Die Luft ist klar, die Sicht reicht weit und die Wälder nehmen fast unwirkliche Farben an, für mich ist der Herbst die schönste Jahreszeit zum Wandern. Das zeigte sich auch während einer gemütlichen Wanderung, die uns durch den Zauberwald an das Ufer des Hintersees und von dort hinauf zur idyllischen Halsalm bringt. Der Abstieg über die Halsgrube zur Nationalpark-Infostelle Klausbachhaus gestaltet die Wanderung zu einer abwechslungsreichen Rundtour.
Von Bäumen die auf Steinen wachsen
Wir starten die Wanderung am Wirtshaus Zauberwald. Von hier führt zunächst ein breiter Weg hinein in den verwunschenen Zauberwald. Die Stimmung am heutigen Morgen ist wunderschön, die Strahlen der tiefstehenden Sonne suchen sich einen Weg durch das bunte Blätterdach des Zauberwaldes und tauchen alles in leuchtende Farben. Neben uns plätschert die glasklare Ramsauer Ache.

Nach einer Zeit folgen wir dem Naturlehrpfad über eine Brücke. Der breite Weg wird nun zu einem wunderschönen Steig, der immer nahe am Ufer der rauschenden Ache entlang führt. Der Weg windet sich nun oft um breite Felsblöcke. Diese Felsblöcke sind einst durch einen riesigen Felssturz ins Tal gedonnert und bilden seitdem das Fundament des Zauberwaldes. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die meisten Bäume ragen nicht aus dem Boden empor, sondern wachsen auf den moosbewachsenen Felsblöcken. Ein wahrlich zauberhaftes Bild! Durch das mystische Baum- und Felslabyrinth und über einige Holztreppen gelangen wir an das Ufer des Hintersees.


Der Anblick des Sees, wie er sich in die farbenfrohen Mischwälder und die noch saftig grünen Wiesen einbettet, ist fantastisch. Während wir dem Uferweg folgen, taucht der glasklare, tiefgrüne See immer wieder zwischen den Bäumen auf. Und da sind sie wieder, die Bäume die auf Felsen wachsen….




Vom Hintersee zur Halsalm
Die Halsalm ist schon vom Ufer des Hintersees aus zu sehen. Unter den steilen Felsabstürzen der Reiter Alm lockt die grüne Almfläche. Die Aussicht von da oben muss fantastisch sein!

Der Direktanstieg zur Halsalm startet von der Uferstraße am Hintersee kurz hinter dem Gasthaus Seeklause. Zunächst geht es auf einem steilen Ziehweg in den Wald hinauf, der sich aber nach kurzer Zeit in einen wunderschönen Wurzelpfad wandelt. Zwischendurch wird man für den steilen Aufstieg immer wieder mit einem Tiefblick auf den Hintersee belohnt, der durch das bunte Blätterdach zu uns herauf leuchtet.


Nach etwas mehr als einer Stunde lichtet sich der Bergwald dauerhaft und man kommt den steilen Wänden der Reiteralm immer näher. Der Blick reicht nun bis zum Berchtesgadener Talkessel und dem mächtigen Hohen Göll. Kurz darauf ist die Halsalm erreicht.




Auf der Halsalm angekommen, machen wir es uns zunächst auf einer der Bänke bequem und genießen die wunderbare Aussicht ins Tal.

Nach einer kurzen Verschnaufpause holen wir die Picknickdecken raus, fallen über unsere Brotzeit her und dösen lange in der warmen Herbstsonne. Bisher wurde das Vieh noch nicht von der Halsalm abgetrieben, dies dürfte in dieser Woche geschehen. Prachtvolle Kühe gesellen sich zu unserem Picknick dazu und gehen im Wettkauen ganz klar als Sieger hervor.



Irgendwann können wir uns dann doch von der Almidylle lösen und steigen nicht ohne einen letzten Rückblick zu der schönen Halsalm in Richtung Klausbachtal ab.

Über den breiten, angenehm zu begehenden Weg erreichen wir die Halsgrube. Dort trifft der Böslsteig, ein anspruchsvoller Zustieg zur Traunsteiner Hütte im Massiv der Reiteralm auf unsere Route. Ich erinnere mich an meine schöne Tour über die Reiteralm zurück bevor, wir die letzten streilen Meter angehen und nach insgesamt 45 Minuten Abstieg das Klausbachtal erreichen. Am Klausbachhaus vorbei gelangen wir wieder an den Hintersee, wo uns der Uferrundweg wieder zurück in den Zauberwald bringt. Dort schließt sich nach insgesamt 4,5 Stunden unsere schöne Wanderrunde durch fabelhafte Herbstwälder.

