Berchtesgadener Künstler in der Galerie am Schloss
Eigentlich finde ich es ja nett, dass der Berchtesgadener Künstlerbund mit seinen Jahresausstellungen nomadisch von einem Ort zum anderen herumzieht. Denn auf diese Weise kann ich auch immer neue Orte und Räumlichkeiten in Berchtesgaden kennenlernen. Vom Kongresshaus über das Heimatmuseum im Schloss Adelsheim bis zum Badhaus der Familie Dinter am Fürstensteinweg und dieses Jahr die Galerie am Schloss von Jens Knüppel.
Auf drei Ebenen sind die Werke ausgestellt, von denen ich wieder nur ganz subjektiv ein paar herausheben kann, für alle reicht mein Platz nicht. Ich bin ja ein Fan von Siegfried Gruber, der wieder zwei seiner herrlichen Landschaftsbilder in Öl ausstellt, daneben eine Serie mit übermalten Radierungen, aus denen er Farben, Figuren und Formen herausarbeitet. Elisabeth Sebold beeindruckt mit ausdrucksstarken Kopfskulpturen, aus Gips und Keramik gearbeitet. Ihre auf Holz gemalten Memory-Bilder stellen Bergmotive mit Kletterern dar, weißgrundig, Ton in Ton, wunderbare Ensembles, in denen man immer wieder neue Details entdeckt.
Petra Schwenzfeier hat mit ihren Vogelminiaturen von Dohlen, Kolkrabe und Spatz gleich die meisten roten Punkte abgeräumt. Am Ende der Vernissage war nur noch der Spatz übrig, die Rabenvögel alle verkauft. Ebenso Walter Ziegler mit seinen Schalen aus Eibe und Esche, deren feine Maserungen der Künstler aus dem Holz herausgearbeitet hat.
Dass auf Friedrich Schelles Bild “Nebelstimmung” die Watzmannfrau höher ist als ihr Mann und der Künstler in einem anderen Bild die Geiger-Ruine romantisch stilisiert hat, ist als Triumph der künstlerischen Freiheit und Reminiszenz an die Malerei des 19. Jahrhunderts zu sehen, und hat auf jeden Fall seinen Reiz.
Galerist Jens Knüppel bietet all diesen Werken einen Raum und hat auch schon Einzel- und Gruppenausstellungen Berchtesgadener Künstler in dem Jahr seit Eröffnung seiner Galerie organisiert. Die jetzige Ausstellung ist jeweils Donnerstag bis Sonntag von 15 – 17 Uhr, Samstag und Sonntag auch von 10 – 12 Uhr zu sehen. 5. und 6. Dezember geschlossen. Der Eingang zur Galerie ist am Doktorberg.