Berge

Stoamandl

Geduld und Fingespitzengefühl braucht man, um ein Stoamndl zu errichten. An der Königsseer Ache hat jemand sich die Zeit genommen, zwei zu errichten.

Stoamandl
Schön sind sie anzuschauen, wie sie fragil aus der Ache herausragen.

Es ist fast wie eine Zen-Übung, so ein Stoamandl zu errichten. Sie sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Einerseits knüpfen sie an die Tradition der Steindauben an, die in den Bergen als Wegmarkierung errichtet werden, andererseits sind sie Abkömmlinge der Land-Art, die in den 70er Jahren ihren Anfang nahm. Damals gingen die Künstlerinnen und Künstler hinaus, um mit Naturmaterialien Kunst in der Natur zu schaffen. Wobei der Engländer  Andy Goldsworthy natürlich der Meister aller Klassen ist.

Stoamandl
Ausponderiert liegt Stein auf Stein.

Es sind ephemere, also vergängliche  Werke. Der Wind, das Wasser oder die Schwerkraft werden den Stoamndln bald ein Ende setzen. Aber gerade dieser Aspekt der Vergänglichkeit macht sie so reizvoll. In einer Zeit, in der alles auf Nützlichkeit und Effizienz ausgerichtet ist, erinnern uns die Stoamndl, dass es mehr im Leben gibt. Sie mögen „nutzlos“ sein, doch ihr Nutzen liegt ganz woanders. Wer es nicht glaubt, soll sich selber einmal daran versuchen. An der Ache liegt genug Material dafür herum.

 

Servus und bis bald!
Christoph

Wenn Christoph Merker nicht gerade Bücher in der Bücherstube in Berchtesgaden verkauft oder für die regionalen Zeitungen als Reporter unterwegs ist, sitzt er vor seiner Staffelei und malt. Oder er werkelt in seinem kleinen Garten und manchmal kann man ihm auf seiner Lieblingslaufstrecke, dem Königsseer Fußweg, etwas außer Atem antreffen.

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