Berge

Skitour auf den Schneibstein 2.276m

Blick auf den Watzmann während des Auffstiegs
Blick auf den Watzmann während des Auffstiegs

Eigentlich wollte ich am Samstag eine Skitour durchs Watzmannkar aufs 3.Kind machen, doch Lawinenwarnstufe 3 machte meinen Plan zunichte. Stattdessen war ich mit den Tourenskiern auf dem Schneibstein im Hagengebirge, wo es bei weitem nicht so lawinengefährlich ist. Mit dem Start am Königssee weist die Skitour auf den Schneibstein zudem eine ähnliche Höhendifferenz und Distanz auf wie die Tour aufs 3. Kind. Im Sommer gilt der Schneibstein nach der Auffahrt mit der Jennerbahn als leichtester Zweitausender in den Berchtesgadener Alpen. Im Winter ist der formschöne und weithin sichtbare Berg besonders im Rahmen der Kleinen Reibn von großer Bedeutung für Skitourengeher.

Ich starte meine Skitour zusammen mit einem Kumpel am Parkplatz Königssee. Mit angelegten Tourenskiern gehen wir an der Talstation der Jennerbahn vorbei und am am Rand der Skipiste einige Meter in den dichten Nebel. Nach wenigen Minuten Gehzeit erreichen wir die beschilderte Aufstiegsspur für Skitouren, die nach rechts in den Wald abzweigt. Dieser Weg führt auf den sogenannten Hochbahnweg, der oberhalb des Königssees entlang führt und an einer Stelle den Blick auf den See freigibt. Allerdings ist es an diesem Tag richtig kalt, trotz zügigen Tempos und Handschuhen friert es mich etwas an den Fingern. Der Fotoapparat bleibt also erstmal im Rucksack. Erst an der Königsbachalm, wo wir ein kurze Trinkpause einlegen, zücke ich meine Kamera um die merkwürdige Stimmung am Himmel festzuhalten: Ein tiefdunkles Blau schiebt sich  durch die Nebeldecke und zeugt vom schönen Wetter ein paar hundert Meter weiter oben.

Morgens an der Königsbachalm
Morgens an der Königsbachalm

Also gehen wir weiter über das Gelände der Königsbachalm, an dessen Ende ein steiles Stück wartet, das die Felle unter unseren Skiern auf die Probe stellt. Durch den Wald machen wir Höhenmeter um Höhenmeter wett und als sich der Wald lichtet und das Tal der Königsbergalm sich vor uns  öffnet, umschmeicheln uns das erste Mal an diesem Tag die Sonnenstrahlen. Was für eine Wohltat! Auf dem Weg zum Schneibsteinhaus durchqueren wir ein traumhafte Winterlandschaft: Tief verschneite Bäume, schneebedeckte Gipfel rundum und unter uns im Tal der Nebel. Und natürlich einzelne Skispuren im Tiefschnee.

Auf dem Weg zum Schneibsteinhaus
Auf dem Weg zum Schneibsteinhaus

Am Schneibsteinhaus machen wir eine Pause, um uns vor dem Gipfelanstieg nochmals zu stärken.

Hütte hinterm Schneibsteinhaus
Hütte hinterm Schneibsteinhaus

Immerhin sind es vom Schneibsteinhaus bis zum Gipfel des Schneibsteins noch mehr als 600 Höhenmeter. Der Aufstieg zum Schneibstein erfolgt erst in schöner Spur, das Carl von Stahl-Haus immer im Blick, über einen schönen Hang. Aber langsam wird es steiler und stellenweise eisig. Da der Wind hier oben den meisten Schnee verbläst, liegen stellenweise nur wenige Zentimeter Schnee und bedecken oftmals nur notdürftig Felsen und Latschen.

Blick auf den Watzmann während des Aufstiegs
Blick auf den Watzmann während des Aufstiegs

Zudem gibt es an den steilen Stellen viele Spitzkehren, der Aufstieg erfordert also volle Konzentration und technisch sauberes Skibergsteigen.

Blick zu Jenner und Hohem Brett kurz unterhalb des Gipfels
Blick zu Jenner und Hohem Brett kurz unterhalb des Gipfels

Doch bald überwinden wir die letzten Serpentinen und erblicken schon die Gipfelkreuze am Schneibstein.

Gipfelkreuze am Schneibstein
Gipfelkreuze am Schneibstein

Der Ausblick ist fantastisch: Während im Tal immer noch der Nebel hängt, herrschen über dem Nebel beste Sichtverhältnisse.

Am Schneibstein-Gipfel
Am Schneibstein-Gipfel

Allerdings ist es sehr kühl und recht windig, so dass wir uns nicht allzu lange am Gipfel aufhalten. Obwohl wir schon beim Aufstieg gesehen haben, dass die Abfahrt zum Stahl-Haus angesichts der Verhältnisse recht schwierig wird, entscheiden wir uns dennoch für diese Variante. Zu verlockend ist die Aussicht auf die sonnige Terrasse und ein kühles Bier am Stahlhaus.

Blick zurück von der Terrasse des Stahlhauses zum Schneibstein
Blick zurück von der Terrasse des Stahlhauses zum Schneibstein

Das Watzmannkar muss wohl noch bis zu den Winter Outdoor Tagen warten, dann steht eine Skitour aufs 3. Kind auf dem Programm. Euer Sepp!

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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