
Die Felsputzer der Kehlstein-Straße

Damit ab 9. Mai die Busse zum Kehlsteinhaus wieder fahren können, muss die Straße hergerichtet werden. Mit schwerem Gerät wurde bereits seit Mitte März die steile und schmale Straße vom teilweise meterhohen Schnee befreit. Jetzt sind die Felsenputzer damit beschäftigt, die steilen Felswände, in die die spektakuläre Straße gesprengt und geschlagen wurde, von lockerem Material zu befreien.
Durch die Feuchtigkeit, die in die feinen Ritzen des Gesteins dringt, wird der Fels porös. Sollten sich einzelne Felsbrocken lösen und zu Tal fallen, bedeutet das große Gefahr für die Busse der Kehlsteinlinie und Wanderer auf dem Weg zum Kehlsteinhaus. Deshalb rückt jedes Jahr vor Saisonbeginn die österreichische Spezialfirma Kaim aus Kärnten an, um entsprechende Arbeiten vorzunehmen. Vier Arbeiter aus Österreich sowie neun Mitarbeiter der Tourismusregion Berchtesgaden Königssee (TRBK) brauchen etwa eine Woche für den Felsputz.
Der Betriebsleiter der Kehlsteinbetriebe Hans Kogler hat uns heute einen exklusiven Einblick in die spektatkuläre Arbeit gewährt.

Wir konnten den Arbeitern der Firma Kaim zuschauen, wie sich sich anseilen und in eine steile Flanke des Kehlsteins abseilen.

Der Vorarbeiter des Arbeitsstrupps, Josef Lindler, bleibt dabei am Anseilplatz und überwacht die Seile und Sicherungsgeräte.

Seine Arbeiter Samuel Fleißner, Anton Thaler und Stefan Müller seilen sich derweil in die Wand ab und lösen mit einem Brecheisen oder bloßer Hand die lockeren Felsen und Steine aus der Wand.



Die so gelockerten Steine aus den Wänden entlang der 7 Kilometer langen Kehlstein-Straße stürzen mit lautem Getöse zu Tal und bleiben auf der Straße liegen.

Mit einem Radlader beseitigen die Mitarbeiter der TRBK die Gesteinbrocken von der Straße und transportieren die Steine mit einem Unimog auf eine Kippe neben der Straße. Jedes Jahr fallen dabei mehrere Tonnen an Material an.

Ich war heute übrigens nicht der einzige, der den Felsenputzern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen durfte: Die Münchner Redaktion der BILD hat gleich zwei Mann nach Berchtesgaden geschickt, um von den Felsputz-Arbeiten am Kehlstein zu berichten: Reporter Wolfgang Ranft und Fotograf Robert Gongoll kamen heute morgen am Obersalzberg an! Der Beitrag ist allerdings nur in der kostenpflichtigen Bild-Plus zu lesen!

Neben Bildern haben die beiden Reporter auch Videomaterial aufgenommen. Ein etwa zweiminütiger Film, der die Arbeiter im Fels und ein Interview mit Hans Kogler zeigt, ist auf bild.de veröffentlicht worden.

Das Kehlsteinhaus wird am Samstag, den 9. Mai eröffnet. Ab diesem Tag fahren auch wieder die Busse der Kehlsteinlinie bis zur Wendeplatte 124 Meter unter dem Kehlsteinhaus. Ob Ihr die letzten Höhenmeter dann mit dem Aufzug oder zu Fuß überwindet, könnt Ihr selbst entscheiden.
Auf jeden Fall geht’s bald wieder los am Kehlstein, Euer Sepp

2 Kommentare
Christa
Bin a Reichenhallerin, leb aber schon lang Im wilden Westen. Aber bei,euern Bildern krieg i ja glei wieder Heimweh …tolle photos. Dankschön…Servus vom Land der Indianer
Sepp
> Beste Grüße ins Land der Indianer!