
Frühling auf der Halsalm

Nachdem ich die letzten vier Tage im Rheinland unterwegs war, um für unser schönes Oberbayern die Werbetrommel zu rühren und drei Nächte in der Großstadt Köln verbrachte, hat mich das Berchtesgadener Land nun wieder. Schon auf der Zugfahrt gestern Abend, als mir im Chiemgau die Berge immer näher kommen, wird mir klar, dass ich heute irgendwo raufgehe. Allerdings haben stressige Tage, kurze Nächte im Hotel und das ein oder andere Kölsch am Abend deutliche Spuren hinterlassen: Eine große Tour wird sich also nicht ausgehen. Doch eine kleine Wanderung ist allemal drin. Ich entscheide mich schließlich für die Halsalm.
Am Hintersee in Ramsau wandere ich los. Am Klausbachhaus vorbei geht es auf der Straße entlang ins Klausbachtal. Am Ende der flachen umzäunten Wiese des Nationalparks Berchtesgaden zweigt der Weg zur Halsalm nach rechts ab. Auf dem geschotterten Fahrweg geht es etwa 300 Höhenmeter aufwärts bis in die sogenannte Halsgrube.

Hier zweigt der Böslsteig ab, ein hochalpiner Steig der auf Bändern durch steile Felswände auf das Hochplateu der Reiter Alm führt. Gleich oberhalb der Abzweigung zum Böslsteig steht eine Bank mit Hinweisschildern zur Adlerbeobachtung: In den Felswänden oberhalb nistet nämlich ein Steinadler. Die Wanderung zur Halsalm ist Teil der Adlerwanderung des Nationalparks Berchtesgaden.

Der weitere Weg zur Halsalm führt in weiten Kehren unterhalb des Hohen Gerstfelds erst steiler, zum Schluss dann fast eben, auf die Almfläche. Die Aussicht ist schon am Beginn der ebenen Almfläche wunderschön, besonders der Untersberg wirkt aus dieser Perspektive recht markant.

Ich folge dem Weg weiter zum zweiten Kaser auf der Halsalm. Hier treibt der Bauer vom Lacklehen im Spätsommer seine Kühe auf nachdem das Vieh im Frühsommer auf der Kallbrunnalm weidet. Dann werden auch die Wanderer mit Milch, Käse und kalten Getränken versorgt. Ich hatte heute meine Brotzeit natürlich selber dabei. Auf den Bänken an der Stirnseite des Kasers machte ich Pause.

Auf der Schattenseite des Kasers liegt an einer Stelle noch Schnee, während die restliche Almfläche schon aper ist. In ein paar Wochen wird dann auch das jetzige Braun einem satten Grün gewichen sein.

Auf dem Weg zum Almkreuz, das auf einer Anhöhe ein paar Meter unweit des Kasers steht, sieht man wunderschön zum Hintersee hinunter. Im Hintergrund leuchten die schneebedeckten Gipfeln von Hohem Brett und Hohem Göll.

Schön ist die unterschiedliche Färbung des Sees am Ufer und in den tiefen Bereichen zu sehen.

Schließlich statte ich noch dem Almkreuz der Halsalm einen Besuch ab, doch ein zunehmender Wind macht einen längeren Aufenthalt unangenehm.

Ich breche also wieder auf: Meinen ursprünglichen Plan über den Antonigraben direkt zum Hintersee abzusteigen und somit eine Halsalm-Rundwanderung zu machen, verwerfe ich spontan und gehe auf dem Aufstiegsweg wieder zurück.

Ich freue mich schon, wenn die Almen wieder bestoßen sind. Das wird ab Ende Mai der Fall sein, dann gibt’s wieder frischen Almkäse und kalte Getränke auf der Alm. Bis dahin muss ich eben meine Brotzeit selber mitnehmen.
Euer Sepp


2 Kommentare
Bonna
Den gleichen weg zur Halsalm,sind wir im Sommer 2014 auch gegangen, nur weiter über den Kunterweg nach Ramsau zurück. Im Cafe Niedermeyer,Cafe und Kuchen Pause gemacht. Mit dem Bus zurück nach Berchtesgaden,
Es wahr ein Wunderschöner, sehenswerter Tag.
Radreisen.Reisen
Ein sehr schöner Bericht..
Das Berchtesgadenerland ist immer wieder schön
Grüße aus Berlin