
Abends auf der Kneifelspitze

Das trübe Herbst-Wetter des Tages hielt mich gestern nicht von einer kleinen Wanderung am Abend ab. Mein Ziel war die Kneifelspitze: Lange schon war ich nicht mehr auf Berchtesgadens kleinem Hausberg. Angesichts des Wetters habe ich mir gar keine besonderen Aussichten von dem so aussichtsreichen Gipfel erwartet, wurde dann allerdings aufs angenehmste überrascht.
Ich wandere vom Parkplatz unterhalb der Wallfahrtskirche Maria Gern auf dem Kneifelspitzweg steil bergauf. Die Variante über die Marxenhöhe spare ich mir, sondern marschiere den kürzesten Weg zur Kneifelspitze. Nach den steilen Serpentinen im Wald mündet der Kneifelspitzweg auf den Fahrweg ein und führt nach links zum Gipfel der Kneifelspitze mit der Paulshütte.

Die Wolken verbergen zwar den Watzmann, sorgen aber für eine spektakuläre Stimmung über dem Berchtesgadener Tal. Allerdings ist es recht kalt, also gehe ich umher und erkunde die Kneifelspitze. Die kleine Kapelle gefällt mir besonders gut. Sie thront auf einem kleinen Hügel neben der Berggaststätte und ist – sobald es dunkel wird – beleuchtet.

Ganz plötzlich verändert sich das Licht hier oben: Über der Reiter Alm öffnen sich die Wolken und lassen die Sonne durch.

Obwohl die untergehende Sonne nun die ganze Kneifelspitze in ein warmes gelbes Licht taucht, wird es nicht wirklich wärmer. Es ist richtig kalt hier oben.

Während die Sonne den Himmel fast dunkelrot färbt, verziehen sich die Wolken um den Watzmann. Lediglich im Watzmannkar hängt noch eine dicke Wolke.

Es wird jetzt sehr schnell dunkel. Das Weiß des Schnees auf den Bergen kämpft tapfer gegen die Dunkelheit, das Steinerne Meer rund um die Schönfeldspitze leuchtet geradezu.

Im Tal gehen jetzt immer mehr Lichter an: Der Markt Berchtesgaden ist bereits hell erleuchtet und vom Königssee ist deutlich das Licht der Kunsteisbahn zu sehen. Vor kurzem hat man dort mit der Vereisung der Bobbahn begonnen und beleuchtet die Anlange auch nachts.

Es ist jetzt stockdunkel, höchste Zeit also aufzubrechen. Stirn- und Tachenlampe erleuchten den Weg ins Tal. Gerade jetzt im Herbst, wo die Tage kürzer werden, sollte man immer eine Lampe dabei haben! Euer Sepp


4 Kommentare
Pingback:
Manuela Obermeier
Servus Sepp,
vielen Dank für den wunderbaren Beitrag. Ich bin kommende Woche (leider nur) für zwei Tage in Ramsau und habe die Kneifelspitze als Tipp für eine Foto-Wanderung bekommen und bin so auf den Blog gestoßen. Nach deinem anschaulichen Beitrag werde ich auf jeden Fall den Sonnenuntergang dort oben fotografieren (und auf jeden Fall mindestens eine Stirnlampe für den Abstieg bei Dunkelheit einpacken).
Grüße
Manuela
Sepp
Schön wenn dir die Bilder gefallen 😉 Die Kneifelsptze ist aber auch einer unserer schönsten Aussichtsberge
Sabrina
Hallo Sepp,
wir wollen ebenfalls die Kneifelspitze zu einem
Sonnenuntergang besuchen. Geplant haben wir dieses kommenden Mittwoch oder Donnerstagabend.
Du schriebst in Deinem Beitrag, dass Du das im Herbst gemacht hast, wann würdest Du uns empfehlen, wann wir am Abend los Stiefeln sollten?
Wir freuen uns auf Deine Antwort.
Gruß,
Sabrina, Bea und Alex