Kultur

Georgiritt und Schwertertanz in Traunstein – Immaterielles Kulturerbe

der Schwertertanz auf dem Stadtplatz von Traunstein – alljährlich am Ostermontag

Georgiritt und Schwertertanz in Traunstein – Immaterielles Kulturerbe

Immaterielles Kulturerbe darf sich der in das bundesweite Verzeichnis aufgenommene, alljährlich am Ostermontag stattfndene Georgiritt und der Schwertertanz in Traunstein nennen. Die Besonderheit von Georgiritt und Schwertertanz in Traunstein stellt sich in der seit Generationen unveränderten, in seiner Ursprünglichkeit erhaltenen Ausführung dar.

der Schwertertanz auf dem Stadtplatz von Traunstein

Am Ostermontag um 9.30 Uhr und um 14.00 Uhr zeigen die Schwerttänzer auf dem Stadtplatz von Traunstein ihren Tanz und stellen dabei das Austreiben des Winters durch den Frühling dar. Die Schwerttänzer besiegen dabei den Winter – dargestellt durch die beiden in rot/blau und blau/grün gestreift tanzenden Wintergeister – die „Wurstln“ –  und heben nach dem Sieg über den Winter den ganz in rot dargestellten „Frühling“ auf einem Schild hoch empor. Nicht selten schneit es an den Tagen um Ostern noch einmal heftig – ein letztes Aufbäumen des Winters – und der Tanz zeigt dann im wahrsten Sinne des Wortes seine Gültigkeit.

der Schwertertanz auf dem Stadtplatz von Traunstein

Die historischen Wurzeln dieses Tanzes gehen bis ins Jahr 1530 zurück, da in einer Urkunde zu lesen steht: „Item denen jungen Gesellen, so sie den Schwertanz gehabt, geben 1 fl (= 1 Gulden)“. Irgendwann in Vergesssenheit geraten, entdeckte der historisch interessierte Apotheker Dr. phil. Georg Schierghofer im Jahr 1922 diese Erwähnung eines Schwertertanzes im Traunsteiner Stadtarchiv und erinnerte sich an diesen Eintrag, als sich die Stadt Traunstein auf ihr 800-jähriges Stadtjubiläum im Jahr 1926 vorbereitete. Zur ersten Aufführung kam der neu entwickelte Schwertertanzes am Ostersonntag 1926 zum 400-jährigen Jubiläum des Lindlbrunnens auf dem Traunsteiner Stadtplatz. – Und seit 1926 bis heute obliegt es den Turner des Turnvereins Traunstein, dieses einmalige Spiel in unveränderter Form zur Aufführung zu bringen.

 

der Schwertertanz auf dem Stadtplatz von Traunstein

Eine der schönsten und größten Pferdewallfahrten in Bayern ist der Georgiritt in Traunstein. Alljährlich am Ostermontag ziehen festlich geschmückte Pferde und Kutschen, historische Gruppen und Musikkappellen in einem langen Festzug vom Stadtplatz hinauf zum Ettendorfer Kircherl.  Das jährliche Großereignis am Ostermontag ist eine Mischung aus farbenfrohen Historienspiel, lebendigem Brauchtum und Bekenntnis zum christlichen Glauben.

Georgiritt in Traunstein hinauf zum Ettendorfer Kircherl

Pünktlich um 10 Uhr nach dem Schwerttanz erhebt der Herold auf dem Stadtplatz seinen Stab und gibt das Zeichen zum Aufbruch für den Georgiritt. Unter dem Geläut aller Kirchenglocken der Stadt setzt sich der Zug mit den festlich geschmückten Pferden und Kutschen, historische Gruppen und Musikkappellen vom Stadtplatz hinauf zum Ettendorfer Kircherl in Bewegung.

Georgiritt in Traunstein hinauf zum Ettendorfer Kircherl

Am Ettendorfer Kircherl erhalten Roß und Reiter den kirchlichen Segen für wieder ein hoffentlich unfallfreies, gesundes Jahr. Der Georgiritt gilt nicht nur als Markenzeichen der Stadt Traunstein, sondern auch als schönster Feiertag im ganzen Chiemgau.

Georgiritt in Traunstein hinauf zum Ettendorfer Kircherl – dort erhalten Roß und Reiter den kirchlichen Segen

Eure Rosi

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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