Anna Rabenbauer | Bergwacht Ramsau
Menschen

Anna Rabenbauer

Die Jüngste der Bergwacht Ramsau

Im vergangenen Jahr absolvierte die Bergwacht Ramsau 131 Einsätze – 23 mehr als im Vorjahr, ein neuer Höchstwert! Das stabile Wetter im Hoch- und Spätsommer trug zu diesem Anstieg bei, in den Monaten August und September verging kaum ein Tag ohne Alarmierung. Haupteinsatzgebiet der Ramsauer Bergretter war der Watzmann (inklusive Wimbachgries) mit 60 Einsätzen, was 46 % aller Einsätze entspricht. Das Hochkaltermassiv blieb mit 40 Einsätzen (30,5 %) der zweitaktivste Bereich. Insgesamt wurden 119 Personen gerettet, wobei 85 verletzt und 34 unverletzt ins Tal gebracht wurden. 88 Mal hat ein Hubschrauber die Bergwacht unterstützt. Drei Menschen und ein Hund kamen jedoch tragischerweise ums Leben.

Die Ehrenamtlichen der Ramsauer Bergwacht waren insgesamt 2.388 Stunden gefordert, im Schnitt mit sieben Personen pro Einsatz. Die meisten Alarmierungen, etwa 81 %, fanden während der Hüttensaison von Mai bis September statt, 15 % ereigneten sich zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Die Bergwacht Ramsau konnte 2023 auf 54 aktive Einsatzkräfte zurückgreifen, darunter 7 Frauen. Eine von Ihnen ist Anna Rabenbauer, das jüngste aktive Mitglied der Ramsauer Bergretter.

Anna ist 25 Jahre alt, kommt eigentlich vom Untersalzberg in Berchtesgaden. 2019 beginnt die examinierte Krankenschwester die dreijährige Ausbildung zur ehrenamtlichen Bergretterin. Die physischen Voraussetzungen dafür schafft Anna in ihrer Freizeit. Die verbringt sie nämlich in den Bergen, sei es zu Fuß beim Bergsteigen, am Seil beim Klettern oder im Winter auf Tourenskiern. Bei meiner Frage nach ihrer Lieblingstour muss Anna kurz überlegen, entscheidet sich dann für einen anspruchsvollen Skitouren-Klassiker: Die Hundstod-Reib‘n.

Anna meistert die anspruchsvollen Eignungstests im Bergsteigen und nach bestandenen Prüfungen in den fünf Disziplinen Winterrettung, Notfallmedizin, Luftrettung, Sommerrettung und Naturschutz wird Anna schließlich zur aktiven Einsatzkraft der Bergwacht Ramsau. Eine große Herausforderung ist für Anna – wie für alle Bergwachtler – Beruf und Ehrenamt zu vereinen. Als Krankenschwester arbeitet Anna im Schichtdienst, jeweils 12 Stunden, auch nachts. Um den einwöchigen Bereitschaftsdienst bei der Bergwacht antreten zu können, ist Anna auf Verständnis und Flexibilität ihres Arbeitgebers angewiesen. Während der Bereitschaft muss sie dann immer erreichbar und einsatzbereit sein. Von ihrem Wohnort braucht Anna sieben Minuten zur Bergwachtzentrale in der Ramsau, das weiß Anna mittlerweile genau. Eine aufwändige Rettungsaktion letztes Jahr an der Watzmann Mittelspitze bleibt Anna besonders im Gedächtnis: Es ist ihr erster Einsatz mit dem Rettungshubschrauber.

Danke Anna und allen anderen Bergwachtlern für Euren Einsatz. So wichtig euer Einsatz ist, umso besser ist es, eure Hilfe wird gar nicht erst gebraucht. Deshalb solltet Ihr immer mit Vorsicht und Respekt in die Berge gehen.

Tipps zum Wandern im Frühjahr

Gerade im Frühjahr herrschen mit Alt- und Neuschneefeldern, kühlen Temperaturen und früher Dämmerung besondere Bedingungen. Der Deutsche Alpenverein gibt die folgenden Tipps zum sicheren Wandern in dieser Jahreszeit:

  • Nicht unter Gleitschneerissen, sogenannten Fischmäulern, herlaufen.
  • Achtung beim Queren von Schneefeldern
  • Beim Steigen auf Schnee langsam gehen, kleine Tritte machen, den ganzen Fuß nutzen. An steilen Hängen sollte man erst Tritte in den Schnee treten, besonders beim Abstieg. Oft findet man schon Spuren, die man als Tritte nutzen kann
  • Grödel oder leichte Steigeisen nutzen, diese geben besseren Halt auf Eis und Schnee.
  • Je nach Schneesituation können in höheren Lagen auch Schneeschuhe sinnvoll sein. Hier gilt aber wie bei allen Wintertouren im freien Gelände: Lawinenlagebericht lesen und Lawinenrisiko einschätzen, Lawinennotfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) mitnehmen und bedienen können.
  • Trekkingstöcke nutzen, sie helfen beim Halten des Gleichgewichts.
  • Gamaschen verhindern Schnee in den Schuhen.
  • Vorsicht beim Überqueren von Schneebrücken und im Blockgelände: Man kann tief einsacken oder einbrechen – Verletzungsgefahr.
  • Last but not least: Man sollte Mut zum Umkehren haben. Lerne, Gefahren richtig einzuschätzen und im Zweifel auch mal auf den Weiterweg zu verzichten (stattdessen ein ausgedehntes Picknick auf einem schneefreien Wiesenstück?!).

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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