
Das Arschpfeifenrössl

Als Erkennungszeichen des Berchtesgadener Advents dient alle Jahre wieder das Arschpfeifenrössl. In seiner größten, allerdings nicht käuflich erwerbbaren Ausführung bringt es die Holzfigur als Dekoration des Christkindlmarktes auf eine Größe von mehr als 2 Metern, während das klassische Modell lediglich etwa 15 Zentimeter Höhe über Reiter misst.
Arschpfeifenrössl – Eine sprachliche Derbheit?
Auch wenn die Süddeutsche Zeitung uns Berchtesgadenern eine gewisse sprachliche Derbheit bei der Namensgebung attestiert, ist die Bezeichnung Arschpfeifenrössl bei genauerer Betrachtung höchst pragmatisch gewählt. Das Arschpfeifenrössl ist nämlich nicht nur echter Berchtesgadener Christbaumschmuck, sondern auch beliebtes Souvenir für Touristen. Diese schätzen den – im Berchtesgadener Dialekt „Oaschpfeifnrössl“ ausgesprochenen – Namen des kleinen Werkstücks sehr, vermittelt er doch wunderbar eine Ursprünglichkeit und Direktheit, die in unser heutigen sprachlich manchmal überkorrekten Welt überaus selten geworden ist. Dazu sind dies auch zwei Eigenschaften, die dem Berchtesgadener an Sich gerne nachgesagt werden!

Gott sei Dank sind die Hersteller des kleinen hölzernen Spielzeugpferdes mit dem musikalischen Hinterteil nicht der Versuchung erlegen, das Arschpfeifenrössl in die Standardvarietät zu zwängen! Oder wollt Ihr Euch ein Popo-Flöten-Pferd an den Christbaum hängen? Oder einen Hintern-Klarinetten-Gaul? Ich jedenfalls nicht, nein Danke!
Euer Sepp
Anmerkung: Dieser Text erschien letztes Jahr bereits in ähnlicher Form.
2 Kommentare
Brigitte Preißinger
wenn ich so ein Rössl verschenken möchte und gerade nicht ins Berchtesgadener Land komme, wo krieg ich so eins her ?
Sepp
Die Berchtesgadener Handwerkskunst hat einen Online-Shop, vielleicht wirst du dort fündig.