Der Kenner geht auf den Jenner
Feierabend-Tour bei Sahara-Staub
Der Donnerstag war der heißeste Tag des Jahres, bis jetzt zumindest. Das Thermometer zeigte Temperaturen jenseits der 30° am Nachmittag. Hinzu kam an diesem Tag der Sahara-Staub, der sich wie ein gelber Schleier über den Horizont legte und die Fernsicht trübte. Dennoch nutzten wir den Abend zu einer kleinen Tour: Unser Ziel war der Jenner, der wunderbare Aussichtspunkt oberhalb des Königssees.
Von Hinterbrand zur Mitterkaseralm
Startpunkt unserer Tour ist der Parkplatz Hinterbrand am Obersalzberg. Von hier führt uns der Weg durch den Wald zur Mittelstation, die Temperaturen sind hochsommerlich. Vorbei an der Krautkaserpiste geht`s unter der neuen 4er Sesselbahn zur Mittelstation der Jennerbahn. Wir folgen dem Königsweg bis zum Sulzbergkaser auf der Wasserfallalm, ehe uns der Weg zurück zur Jennerwiesen führt. Durch den Hohlweg erreichen wir die Mitterkaseralm.

Der Kessel hier oben liegt bereits im Schatten, die etwas niedrigeren Temperaturen sind eine Wohltat. Hier finden sich noch vereinzelte Schneereste, teilweise sieht man sogar noch Spuren der letzten Skifahrer auf den Abfahrten.

Wir entscheiden uns für den rechten Weg, da der linke Aufstieg an manchen Stellen noch schneebedeckt ist. Oberhalb vom Mitterkaser entdecken wir zwei Mankein, die wahrscheinlich erst vor kurzem ihren Winterschlaf beendet haben. Erstaunlicherweise ist der Blick in Richtung Hohes Brett ganz klar, der Sahara-Staub kommt scheinbar nicht soweit.

Sahahra-Staub am Watzmann
Nach der Bergstation der Jennerwiesenbahn sehen wir markant den kleinen Jenner mit dem Gipfelkreuz. Der Sahara-Staub sorgt für einen diffusen Hintergrund, die Stimmung erinnert jetzt fast an einen Sonnenuntergang, obwohl die Sonne noch sehr hoch steht und es auch noch hell ist.

Über die Bergstation steigen wir schließlich auf in Richtung Gipfel des Jenner. An der Aussichtsplattform wollen wir aber erst noch den Tiefblick zum Königssee genießen, allerdings war auch der getrübt: Der Watzmann und der Königssee zu seinen Füßen wirken irgendwie unwirklich, der feine Staub aus der Wüste hat sich wie ein trüber Film über die ganze Szenerie im Westen gelegt.

Der Jenner selbst hingegen liegt absolut klar vor uns, nur noch ein paar Meter und wir sind am Gipfel!

Am Gipfel angekommen, ziehen wir erstmal einen Pullover bzw. eine Jacke über. Der Wind pfeift doch merklich hier oben, und das nicht gerade war,. Wir haben ja doch erst Mai! Danach Brotzeit und Stärkung, und natürlich das wichtigste: Den Gipfel genießen!

Den Sonnenuntergang warten wir nicht mehr, die Sonne ist ohnehin nur zu erahnen: Der Sahara-Staub hat sie förmlich verschluckt! So gehen wir ganz gemütlich auf dem selben Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Feierabend-Wanderung!
Schee wars, Euer Sepp