Kultur

Kunst in der Schlosskapelle Gessenberg bei Waging am St. Rupert-Pilgerweg

Kunst in der Schlosskapelle Gessenberg in Waging am See mit dem Weidenkreuz und einer von sechs Darstellung der Weltreligionen im Hintergrund (YING und YANG) (c) roha-fotothek

„Mit St. Rupert, dem Apostel Bayerns, und Maria unterwegs – das Motto des St. Rupert Pilgerweges. Ein Teilstück dieses 2012 eröffneten Weges führt von Altötting nach Salzburg.

die Gnadenkapelle von Altötting auf dem Kapellplatz, in der Gnadenkapelle steht zur Verehrung die Schwarze Madonna, die von Papst Benedikt dem XVI hoch verehrt wird (c) roha-fotothek

Vom Gnadenort unserer Schwarzen Madonna von Altötting führt der St. Rupert Pilgerweg meist auf schönen Sandwegen quer durch herrliches Voralpengebiet über viele Stationen des heiligen Rupert.

Über Halsbach, Asten, die Stiftskirche St. Laurentius und Maria Brunn in Tittmoning, St. Coloman am Tachinger See, der St. Rupertkirche Gaden in Waging am See und geht es weiter über Traunstein, Siegsdorf, Inzell, Weißbach a.d. Alpenstraße, Bad Reichenhall, Piding und Ainring nach Salzburg.

die Wallfahrtskirche Maria Ponlach im Ponlachgraben hinter der Burg Tittmoning gelegen – (c) roha-fotothek.de

Astener Moor mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt iim Hintergrund, dieses Gebiet steht unter Naturschutz und zeigt dies besonders im Frühjahr mit den Möwen und Fröschen, die hier ihr Brutgebiet und Laichgebiet haben. Asten ist der nördlichste Punkt des Rupertiwinkels. (c) roha-fotothek.de

Die Pilger treffen auf diesem Weg immer wieder auf die Spuren von St. Rupert. Vielfältige Darstellungen des Heiligen als Bischof mit dem Evangelienbuch und dem Salzfass finden sich auf diesem Weg in Kirchen, Feldkapellen, Bildstöcken und Naturdenkmälern. Es sind Orte, die Geschichten erzählen und durch ihre Schönheit Kraft und Ruhe vermitteln.

Votivtafeln in der Wallfahrtskirche Maria Mühlberg hoch über Waging, in der Wallfahrtskirche befinden sich wunderbare Votivtafeln der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart. (c) roha-fotothek.de
frühsommerliche Landschaft am Tachinger See mit der Kirche St. Coloman im Vordergrund, im Hintergrund Maria Mühlberg zu sehen mit Hochstaufen, Zwiesel und Teisenberg im Rupertiwinkel. (c) roha-fotothek.de
Panorama über Gaden mit Waginger See im Rupertiwinkel (c)roha-fotothek.de

„Die Schlosskapelle Gessenberg als Kunstkirche“, so stellt sich der Ortspfarrer von Waging am See die neu renovierte Kapelle vor, die auf der Route des St. Rupert Pilgerweg liegt. Den Anfang für die „Kunst in der Kirche“ machten die Waginger Schüler der Klasse 9 M von Lehrer Elmar Schwarz, die zum Themenkreis »Toleranz – Nächstenliebe – Liebe« sechs großformatige Bilder erstellten.

Gerne griff die Waginger Künstlerin Christine Hötzendorfer den Wunsch von Pfarrer Ager auf, nach den Schülern sich mit den „Weltreligionen“ zu beschäftigen. Christine Hötzendorfer ist bekannt für die tiefgehende Aussagekraft in ihren Bildern und schuf für die Schlosskapelle in einem Zeitraum von zwei Jahren sechs Bilder. „Eine Herausforderung“ nennt es die Malerin, die dieses Thema „mal mehr und mal weniger“ – wie sie selber sagt, wie einen roten Faden immer wieder in ihrer Arbeit aufnimmt. „Ein hartes Ringen angesichts der momentanen politischen Situation, in der wir fast täglich mit Glaubenskämpfen, Verfolgung religiöser Minderheiten konfrontiert werden“. Mit Unsicherheit und Mutlosigkeit und auch Angst vor der eigenen Courage stellte sie die Arbeit teilweise sogar in Frage. Nur ein meditatives Arbeiten mit Ausblendung der Konflikte und Hinwendung zu den eigentlichen Inhalten und Werten der jeweiligen Religion machten es ihr möglich, diese Kunstwerke zu schaffen.

Judentum, Hinduismus, Ying und Yang, Buddhismus, Atheismus und Islam finden in der Schlosskapelle ihren gleichwertigen Platz und Raum und stehen in keiner „Wertung“ für oder gegeneinander in der Größe und Ausführung der Bilder. Die symbolischen Zeichen zeigen für jedermann verständlich die Religionen und erst beim genaueren Betrachten finden sich die tiefergehenden Gedanken der Künstlerin in der ihr eigenen Aussagekraft.

Vernissage mit der Künstlerin Christine Hötzendorfer in Gessenberg bei Waging (c) roha-fotothek.de

„Von Jesus Christus getragen werden“ – ein großes Weidenkreuz mit 151 daran hängenden kleinen Weidenkreuzen in der Mitte des Kapellenraumes symbolisiert das Christentum. Christine Hötzendorfer nahm dieses von den Firmlingen des Waginger Pfarrerbandes gefertigte Weidenkreuz mit auf in ihre Kunst. Denn “nicht treffender könnte man es darstellen“, so die Künstlerin und sie lässt in ihren Gedanken den Blick schweifen durch den weiten Raum.

die Salinenkapelle mit dem heiligen Rupert im Hauptbrunnhaus der Alten Saline in Bad Bad Reichenhall mit kunstvollem Dach. Im Hauptbrunnhaus drehen sich bis heute die alten Wasserräder fördern die natürlich zu Tage tretende Sole. (c) roha-fotothek
der Heilige Rupert in Salzburg – (c) roha-fotothek.de

Die tiefgründig und zu Herzen gehende Dauerausstellung der Werke im Sinne von – „Shrine of the World“ – die Weltreligionen friedlich vereint – der Waginger Künstlerin Christine Hötzendorfer ist vom 29. Juni bis 26. September 2015 täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr in der Schlosskapelle Gessenberg zu besichtigen mit der Finissage am 27.Sept. 2015 um 11:30 Uhr.

Eure Rosi aus Teisendorf

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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