
Bergtouren im Dunkeln

Keine Angst vorm schwarzen Mann…
Gerade im Winter und im Herbst, wo die Tage immer kürzer sind richtet man sich immer nach dem Sonnenauf- und untergang, um bei Wanderungen und Bergtouren möglichst nicht in die Dunkelheit zu geraten. Allerdings kann dies sogar ganz schön sein und sogar der krönende Abschluss eines perfekten Tages sein. Um der Dunkelheit ohne Schrecken entgegen zu gehen braucht es das passende Equipment. Unverzichtbar ist eine Stirnlampe. Ich habe eine von LED Lenser, welche so stark ist, man könnte meinen es sei ein Autoscheinwerfer.

In so mancher Vollmondnacht ist sogar eine Stirnlampe nicht einmal von Nöten. Im Tal die flackernden Lichter der Straßen, Häuser, Sterne und die Berge glitzern, eine perfekte Symbiose. In die Dunkelheit zu geraten bei einer Bergtour ist nicht immer zum Nachteil, allerdings sollte dies besser passieren, wenn man auf dem Rückweg ist und nicht wenn man sein Tagesziel noch nicht erreichte. Ein paar meiner Lieblingsdunkelheitstouren möchte ich euch vorstellen beziehungsweise wie ich dazu gekommen bin.
Alles fing an, als ich wochenends im Carl-von-Stahl Haus arbeitete. Sonntagabends hörte ich schon auf den 1736m Höhe mein Bett im Tal rufen. Es kostete mich Überwindung um 0 Uhr aus der Hütte zu gehen nach einem Arbeitstag den ganzen Weg alleine im Dunkeln bis nach Schönau am Königssee zu laufen. Zuerst war es echt beklemmend. Aber dann siegte die Vernunft, denn was soll denn passieren? Monster gibt es nicht! So lernte ich auch zum ersten Mal eine Nachtweide kennen. Mitten in der Nacht sind die Kühe wach/aktiv und jedes Mal wenn ich mit meiner Stirnlampe vorbeikam blieben sie wie angewurzelt stehen und schauten direkt in mein Licht. Jeder Abstieg war ein Erlebnis. In der Dunkelheit am Hochbahnweg mit den Stadtlichtern von Berchtesgaden & Schönau sah ich zum ersten Mal einen Fuchs in freier Wildbahn.
Gegen Herbst wurde dann aus den nächtlichen Abstiegen ein Vergnügen. So machte es nichts aus auch mal den matschigen Steig vom Mooslahnerkopf abzusteigen.


Manchmal können Fotos solch eine einzigartige Stimmung nicht festhalten. Es war Spätherbst, der Boden glitzerte wie kleine Diamanten durch den Frost und über den Berggipfeln legte sich ein Schleier.

Zum Heiligabend im Jahr 2015 setzten ich und meine Freundin uns absichtlich der Dunkelheit aus. Am Berchtesgadener Hochthron und dem Stöhrhaus gab es einen mehr als atemberaubenden Sonnenuntergang. Wir konnten einfach nicht gehen und uns das entgehen lassen. Ein Geschenk des Himmels! Also verharrten wir dort bis die Sonne unterging mit dem Wissen, dass uns die Stirnlampe zuverlässige Dienste erweisen wird.

Allerdings hatten wir an diesem Abend doppelt Glück. Es war Vollmond. Der Abstieg über das Gatterl und Leiterl war durch den Mond hell erleuchtet. Erst im Wald nach Hintergern war die Stirnlampe von Nöten.
Liebe Leute, kauft euch eine anständige Stirnlampe! Diese kann auch bis zu 100 € kosten, aber glaubt mir sie wird jeden Euro Wert sein. Lasst euch dieses einmalige Erlebnis in den Berchtesgadener Bergen nicht entgehen. Und falls ihr mal wieder ein Licht am Berg seht – geht davon aus, das könnte ich sein 😉
Liebe Grüße, eure Ann-Kathrin


6 Kommentare
Oliver
Hallo Ann-Kathrin, kann dir aus Erfahrung nur recht geben es geht nichts über eine gescheite Stirnlampe, ich bin öfter Nachts Angeln und habe auch schon mal schlechte Erfahrungen mit billigem Schrott gehabt :-). Bin im August wieder zum Wandern im Berchtesgadener Land (Bad Reichenhall) und werde diesmal meine Stirnlampe mitnehmen. 🙂
Viele Grüße aus dem Münsterland
Oliver
Torsten Klaiber
Ne Stirnlampe hat vorteile… aber: muss man denn auch noch nachts die Tiere im Wald und in den Bergen belästigen? Muss den so was wirklich sein? Ich selbst war auch schon in den Morgenstunden auf den Bergen, aber am abend und bis in die Nacht hinein… Ich persönlich finde das Mist. Die Tierwelt sollte Respektiert werden. Denn: Auch diese ist eines der Aushängeschilder des Nationalparks Berchtesgaden.
Sepp
Da hast du recht Torsten, besonders im Nationalpark sollte man sich genau überlegen, ob so etwas sein muss.
Ann-Kathrin
Schade, dass der Artikel nicht richtig durchgelesen wurde.
Wäre dies getan worden, dann wäre zu erkennen gewesen, dass hierbei darum geht keine Scheu/Angst zu haben, wenn man mal 1-2 Std. im Dunkeln in der Natur ist.
Niemals würde ich absichtlich die Tierwelt stören wollen, falls du meinen Lebenslauf hier gelesen hast, dann ist auch zu erkennen, dass ich selbst bei der Nationalparkverwaltung angestellt war.
Oliver
> Hallo Ann-Kathrin,ich habe dich schon verstanden, 🙂 das mit der Stirnlampe ist dafür gedacht das wenn man mal die Zeit auf der Hütte vergisst man sicher wieder ins Tal kommt.Es hat mit sicherheit keiner Lust nachts um 1-2 Uhr durch die Berge zu Hampeln und irgendwen zu stören 🙂 Also locker bleiben Jungs um die Zeit liegt man nach ner anstrengenden Wanderung im Bett und stört keine Tiere in den Bergen.Dann bis bald und das nächste Bier auf der Hütte geht auf mich. 🙂
Stirnlampenfan
Super geschrieben und dokumentiert. Lenser hat wirklich richtig gute Stirnlampen.