
Frühling am Emmausweg

Viele von Euch kennen wahrscheinlich den Emmausweg in Berchtesgaden nur im Advent. Dann schmücken nämlich mehr als 70 handgefertigte hölzerne Laternen den besinnlichen Rundweg zu den Kirchen und Kapellen in und um den Markt Berchtesgaden. Der Weg ist aber zu jeder Jahreszeit einen Spaziergang wert, besonders natürlich bei traumhaftem Frühlingswetter. So wie gestern: Bevor es am Abend zu regnen begann, bin ich noch den Emmausweg gegangen.
Ich starte am Kongresshaus Berchtesgaden und gehe über den wunderschönen alten Friedhof zur Franziskanerkirche, der ersten Station des Emmaus-Wegs.

Die Kirche „Unserer lieben Frau zum Anger“ ist Teil eines größeren Ensembles. Ursprünglich für die Augustiner Chorfrauen errichtet, wird ein Teil der Gebäude wird heute von polnischen Ordensleuten der Franziskaner genutzt.

Durch die Angergasse sehe ich schon die nächste Station des Emmausweges: Die Christuskirche.

Die Christuskirche liegt etwas oberhalb des Ortszentrums Berchtesgaden am Soleleitungsweg und ist ein wichtiger Knotenpunkt für Spaziergänge im Markt. Von hier aus führt die steilste Stelle des Emmausweges weiter zum Kalvarienberg.

Die Hauptkapelle (es gibt auch noch 4 kleinere Nebenkapellen) zeigt die Kreuzigung Jesu anhand lebensgroßer Skulpturen und einer bunten Bemalung.

Vom Kalvarienberg hat man einen schönen Blick über den Markt Berchtesgaden, unter anderem auch auf die Kirchleitenakpelle, die Pfarrkirche St. Andreas und die Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer, die weiteren Stationen des Emmausweges.

Doch zuerst geht’s an den Nebenkapellen weiter in Richtung Soleleitungssteg. An der Felswand des Kälbersteins führt der Soleleitungssteg entlang in Richtung Lokstein. Genau auf diesen Weg verläuft auch die Wanderung auf der ehemaligen Soleleitung vom Salzbergwerk Berchtesgaden zum Haus der Berge des Nationalparks.

Das nächste Ziel des Emmausweges ist die Kirchleitenkapelle auf dem Ponnzenzenbichl unterhalb des Locksteins. Seit ihrer Erbauung 2008 hat sich die kleine Kapelle mit dem phänomenalen Ausblick auf den Watzmann zu einem der beliebtesten Fotomotive Berchtesgadens entwickelt. Aber nicht nur zum Fotografieren lohnt sich der kurze Aufstieg, sondern auch zum Ausruhen und Innehalten.

Bei diesem Ausblick fällt das Weitergehen schwer, doch ich will ja noch den gesamten Emmausweg gehen. Also verlasse ich die Kirchleitenkapelle und gehe über den Weg der Seligpreisungen in Serpentinen ins Nonntal hinab. Nicht ohne noch einen Blick zurück zu werfen auf die Kapelle und den Watzmann.

Acht Stationen entlang dieses Meditationsweges werden von Bronzeplastiken geschmückt, die jeweils eines der Heilzusagen Jesu präsentieren. Auf dem Weg nach unten passiere ich wieder die Kreuzung von Soleleitungs- und Emmausweg.

Mein Weg, der Weg der Seligpreisungen bzw. der Emmaus-Rundweg führt mich hinunter ins Nonntal, den ältesten Ortsteil Berchtesgadens. Der Blick auf die Kirchtürme Berchtesgadens ist bei diesem Weg immer präsent, ebenso wie der Watzmann, der mächtig über Berchtesgaden thront.

Im Nonntal angekommen gehe ich vorbei an den historischen Häusern zur Pfarrkirche St. Andreas.

St. Andreas heißt zwar Pfarrkirche, tatsächlich ist sie aber lediglich eine Filialkirche der Pfarrei Berchtesgaden.

Von der Pfarrkriche sind es nur ein paar Meter zum Nordportal der Stiftskirche, das im Jahr der Barhmerzigkeit als Heilige Pforte geschmückt und jederzeit geöffnet ist.

Die Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer ist zusammen mit dem könglichen Schloss und dem gegenüberliegenden Arkadenbau das zentrale Ensemble des Marktes Berchtesgaden und ein würdiger Abschluss des Emmausweges.

Durch die Fußgängerzone gehe ich wieder zurück zum Ausgangspunkt. Insgesamt ist der Emmausweg etwa 3 Kilometer lang, Auf- und Abstiege halten sich in Grenzen, die Tour ist also mehr Spaziergang denn Wandeurng. Und vor allem ist der Emmausweg zu jeder Jahreszeit wunderschön.
Überzeugt Euch selbst, Euer Sepp


One Comment
Marion Rabl
Servus Sepp,
Mia san gestern den Emausweg ganga. Danke fia den Tipp.
War ganz schee…anstrengend, hoass!
Oba schee.