
Saisonstart am Watzmannhaus

Seit Christi Himmelfahrt letzten Donnerstag hat das Watzmannhaus geöffnet. Die letzten Jahre war ich eigentlich immer gleich am ersten Wochenende oben, doch dieses Wochenende hatte ich wegen des Almauftriebs zur Bindalm keine Zeit. Zum Glück habe ich diese Woche Urlaub. Also bin ich am Dienstag zu meinem ersten Besuch des Watzmannhauses in diesem Jahr aufgebrochen.
Wie immer starte ich an der Wimbachbrücke im Bergsteigerdorf Ramsau. Als ich aufbreche ist bereits Vormittag und dementsprechend heiß ist es. Zum Glück führt der steile Wanderweg zum Watzmannhaus bis zur Stubenalm die meiste Zeit durch den Wald, im Schatten der Bäume sind die Temperaturen merklich kühler als auf der offenen Almfläche der Stubenalm. Trotz der Hitze komme ich gut voran, nicht mal zum Fotografieren bleibe ich stehen. Erst an der Falzalm mache ich kurz Pause und hole meine Kamera aus dem Rucksack.

Der Frühsommer, den wir zurzeit erleben, hat auch im Watzmannkar seine Spuren hinterlassen: Vom Schnee ist nicht mehr viel zu sehen, lediglich das obere Kar ist noch weiß. Kaum zu glauben, vor wenigen Wochen waren im Kar noch die Skitourengeher unterwegs.

Von der Falzalm ist das Watzmannhaus schon zu sehen, die grüne Fahne des Alpenvereins weht über der Terrasse. Mit dem Ziel vor Augen fallen die nächsten Schritte recht leicht, auch wenn die Sonne jetzt gnadenlos ist. Ein paar Serpentinen führen über die Almwiese auf der Falz, dann wird felsig. Die letzten hundert Höhenmeter unterhalb des Watzmannhauses führen auf einem schmalen und manchmal anspruchsvollen Steig. Das letzte Stück des Normalweges ist normalerweise bis in den Sommer von Schnee bedeckt, deshalb gibt es einen Winterweg. Dieses Jahr ist es aber nur ein kleines Stück, das noch von Schnee bedeckt ist.

Über in den Schnee gehauene Stufen erreiche ich die Scharte unterhalb des Watzmannhauses. Kurzzeitig überlege ich, noch weiter zum Hocheck zu gehen.

Aber dafür ist es eigentlich noch zu früh im Jahr, oben liegt bestimmt noch Schnee. Und außerdem lockt mich jetzt ein kühles Bier auf der Terrasse des Watzmannhauses mehr als der Aufstieg zum Hocheck. Also gehe ich um das Haus herum zur Terrasse.

In der Hütte treffe ich die Hüttenwirte Anette und Bruno Verst. Sie sind noch mit Umbauarbeiten in der Küche beschäftigt, so eine große Berghütte muss halt auch ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Bei einer heißen Suppe und einem kalten Bier genieße ich die Aussicht von der Terrasse des Watzmannhauses. Einfach wunderschön!
Als ich am frühen Nachmittag wieder ins Tal aufbreche, sind die ersten Wolken an diesem bis jetzt wolkenlosen Tag zu sehen.

Schön war der erste Besuch des Jahres am Watzmannhaus, es wird nicht der letzte sein. Ich komme bald wieder, bis dahin wünsche ich den Hüttenwirten und dem ganzen Team schon mal einen guten Sommer.
Euer Sepp


One Comment
Sandra
ja cool 🙂 wetter hat anscheinend auch gepasst! die tour will ich heuer auch machen!