
Der Geopark im Eichelgarten in Teisendorf

Der Geopark in Teisendorf
Stein und Fels erzählen die spannende Geschichte der Geologie
Lichtdurchflutet die Kronen der riesigen Eichen und Buchen und der Boden bedeckt mit dem farbigen Laubteppich des Herbstes – so präsentiert sich derzeit der Geopark im Eichelgarten in Teisendorf an der Alten Reichenhaller Straße.

Seinen Name erhielt dieses Flurstück im 19ten Jahrhundert, als eine aufgelassene Kiesgrube durch eine Pflanzaktion sich zu einem Eichenhain wandelte. Dessen Mittelteil diente zunächst als Festplatz, nach dem ersten Weltkrieg als Sportplatz und heute beheimatet ein Teil des Eichelgartens die Tennisplätze von Teisendorf. Den anderen Teil des Eichelgartens zum Geopark werden zu lassen, verdanken die Teisendorfer Herrn Hans Gramsamer (1921 – 2005), der zielstrebig den Wert der in Teisendorf und Umgebung gefundenen Findlinge als „Demonstration eines gewaltigen Zeitraumes der geologischen Entwicklung“ erkannte.


Das ganze Jahr über ist der Geopark einen Besuch wert. Riesige Steinblöcke unter den Bäumen erzählen die geologische Geschichte der Region. Hier spielen die Gletscher aus den Zentralalpen kommend eine bedeutende Rolle.

Die ausführlichen Schautafeln im Geopark beschreiben unter anderem die Geologie der Erde mit dem Aufbau und der Entwicklungsgeschichte unseres Planeten: Die Entstehung vor rund 4,7 Milliarden Jahren und weiter die Bildung erster einzelliger Lebewesen vor rund einer Milliarde Jahren bis hin zum Jetztmenschen (Homo Sapiens) mit dem erdgeschichtlich als Wimpernschlag zu bezeichnenden ersten Auftreten vor rund 100 000 Jahren.

In den letzten 2,5 Millionen Jahren wechselten in Mitteleuropa Kaltzeiten und Warmzeiten mit in Bayern sieben Kaltzeiten. Gewaltige Gletscherströme flossen entlang der Flusstäler aus dem Gebirgsraum und wuchsen am unmittelbaren Austritt aus dem Gebirge zu 1000 Meter hohen Eismassen an. Dabei transportierten die Eismassen enorme Mengen an Geröll und Gesteinsschutt bis hin zu fast hausgroßen Gesteinsblöcken, den Findlingen. Mit den Endmoränen modellierte sich die sanfthügelige Landschaft „vor den Bergen“ und beim Abschmelzen füllten sich die Zungenbecken mit den Schmelzwässern – so auch im Rupertiwinkel mit dem Waginger und Tachinger See.

Die Findlingsblöcke im Geopark in Teisendorf stammen aus dem Einzugsbereich der Gebirgsflüsse Salzach und Saalach, denen die Eisströme in den Flusstälern folgten. Die Findlinge zeigen anschaulich eine natürliche Auswahl aus der Vielzahl der unterschiedlichsten Gesteinstypen aus den verschiedenen Zonen des Gebirgsraumes.
Eure Rosi
alle Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann


2 Kommentare
Elfriede Rucker
Wonderful idea! Bravo!
Fürmann
> die geologische Geschichte der Region wird hier greifbar nahe gebracht…