
Kultureller Abstecher vom Christkindlmarkt

„Der Blick auf Berchtesgaden im Wandel der Bildkunst“ lautet der Titel der aktuellen Sonderausstellung im Museum Schloss Adelsheim in Berchtesgaden. Ich durfte bereits einen Blick hinein werfen und möchte sie allen, die entweder einen Sinn für Kunst haben oder aber ihre Heimat neu entdecken wollen, wirklich wärmstens ans Herz legen.
Die Exponate, die private Kunstsammler sowie die Sparkasse Berchtesgadener Land leihweise zur Verfügung gestellt haben, sind in der vom Kulturkreis Berchtesgaden initiierten und ausgerichteten Ausstellung in einem besonderen Kontext zusammengestellt. Denn der Titel der Ausstellung prägt auch die didaktische Hängung der Kunstwerke. So wurden jeweils mehrere Bilder zum gleichen Motiv nebeneinander platziert. Anschaulich zeigen sich dadurch die unterschiedlichen Bildauffassungen, Malstile und -techniken im Laufe der Jahrhunderte.
Los geht es – wie sollte es auch anders sein – mit einer Watzmann-Ansicht. Es ist davon auszugehen, dass dieses erste und gleichzeitig älteste Exponat der Ausstellung von Michael Kirchmayr aus dem Jahr 1835 ein Geschenk des Marktes Berchtesgaden an Prinzregent Luitpold von Bayern war. Und schon unser höchster Berg macht deutlich, wie sich Pinselstrich, Farbgebung, Detailfreude und damit der Gesamteindruck verschiedener Ansichten vom gleichen Motiv unterscheiden können.



Glücklicherweise bot und bietet unsere Heimat deutlich mehr Motive als unseren Schicksalsberg. In allen fünf Gemeinden des südlichen Landkreises. Das schätzen nicht nur unsere Gäste, sondern auch die Künstler, die das Berchtesgadener Land ursprünglich bekannt und begeht gemacht hatten.



Mit fünf Euro sind Sie dabei: Anhand der Bildnummern können Details zu den Kunstwerken im schmalen Ausstellungskatalog nachgelesen werden.
Für Einheimische hat die Ausstellung neben dem künstlerischen Hintergrund einen weiteren Reiz: Aus welchem Blickwinkel wurde das Motiv erfasst, sind Gebäude zu erkennen und stehen diese noch heute? Wie hat sich das jeweilige Bild bis heute verändert? In Begleitung könnte die Beantwortung dieser Fragen durchaus Wettbewerbscharakter entwickeln.

Ich empfehle, den Besuch am Berchtesgadener Advent mit einem Abstecher zum „Heimatmuseum“ zu verbinden. Der kleine Spaziergang von ca. 15 Minuten durch das historische Nonntal ist schön und die Ruhe und Aufmerksamkeit im Museum wohltuend – besonders in dieser Zeit. Gäste von auswärts sollten sich vor oder nach der Ausstellung außerdem Zeit für die historische Berchtesgadener War in den regulären Ausstellungsräumen nehmen, prägt diese mit ihren einzigartigen Holzschnitzereien doch maßgeblich den Berchtesgadener Adventsmarkt. Anschließend erfreut man sich an den großen Holzfiguren neben dem Glühweinstandl besonders.
Obacht – die Ausstellung ist nur wenige Tage geöffnet: 2./3. Dezember, 7.-10. Dezember und 12.-17. Dezember. An Wochentagen von 14-17 Uhr, an den drei Wochenenden jeweils 10-12 Uhr und 14-17 Uhr. Eintritt 2,50 € pro Person (Sonderausstellung und Museums).
Noch ein letzter Tipp: Wer die vielen wunderbaren Details der Bilder genau studieren möchte, packt am besten ein Vergrößerungsglas ein. Mit den besten Wünschen für geruhsame Stunden in Berchtesgaden, Eure Ursula.

One Comment
Ute Zeininger
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich haben 2 Bilder ( Zeichnungen ) von dem Heimatmaler M.Lochner geerbt.
Falls Sie Interesse haben, die Zeichnungen zu begutachten, schicke ich Ihnen gerne
Fotos vorab. Wie uns gesagt wurde, scheinen es Originale zu sein. ( ???).
In Erwartung einer Antwort
verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ute Zeininger