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Die alpine Natur in all ihren Facetten – im Lattengebirge bei Bayerisch Gmain

Panorama auf dem Gipfel des Lattenbergstoa.

Entlang der „Gmainer Rundtour“

Sonntag Morgen, strahlend blauer Himmel, der Wetterbericht spricht von Regen am Nachmittag – was tun? Hier schaffen die zahllosen kleineren Rundwege im Lattengebirge bei Bayerisch Gmain Abhilfe. Der Gebirgszug, der den Talkessel der Alpenstadt Bad Reichenhall vom Hochtal der Ramsau und Bischofswiesen trennt, ist mit schroffen Felsspitzen gespickt, von romantischen Tälern durchzogen und von mediterran anmutenden Kiefernwäldern bedeckt. Einen geradezu exemplarischen Teil dieses Gebirges erschließt die sogenannte „Gmainer Rundtour“ als Teil des SalzAlpenSteiges.

Den ersten Abschnitt des Weges begleitet die Wappach mit rauschenden Wasserfällen und tiefen Gumpen.

Start ist der Wanderparkplatz am Alpgarten in Bayerisch Gmain, der auch öffentlich gut erreichbar ist (Bahnhof Bayerisch Gmain + Bushaltestelle „‚Brücke“ ca. 10 Gehminuten entfernt).
Der Weg führt durch Mischwald leicht ansteigend mitten ins Tal der Wappach, die auf Karten teilweise auch als Wappbach geführt wird. Linksseitig des Baches, der sich eindrucksvoll in den Fels fräst, folgt man der Beschilderung „Alpgarten-Rundweg“ bis zum Talschluss. Den besonderen Reiz des Weges machen die Einblicke in Wasserfälle und Gumpen der Wappach und die Heidelandschaft drumherum aus. Die Bezeichnung „Garten“ trägt der Bereich zu Recht: vielfältige Pflanzen wie Akelei und Kornblumen, plätschernde Bäche und stolze Bäume vermitteln das Gefühl, durch einen natürlich gewachsenen Park zu gehen.

Den Toni-Michl-Steig säumen alpine Überlebenskünstler wie der Kalk-Glocken-Enzian.

Am Talschluss ist der gemütliche Teil vorerst passè. Die gelben Schilder des Alpenvereins führen auf den „Toni-Michl-Steig“ in Richtung Dreisesselberg. In Serpentinen steigt der Weg an, zuerst durch Wald, danach über Fels. Hier eröffnen sich die eindrucksvollsten Ausblicke in die Höhen des Lattengebirges und hinaus in die Voralpenlandschaft des Rupertiwinkels. Besonders bei Sonnenschein und warmen Temperaturen bieten die kleinen Rinnsale am Fels willkommene Abkühlung. Hat man den felsig-sonnigen Part überstanden, belohnt die Natur mit einem schattigen Plateau, wo man mit etwas Glück das eine oder andere Rotwild beobachten kann. Der Weg führt nun oberhalb der schroffen Felsen weiter in Richtung Dreisesselberg. Hier scheinen der Gipfel des Predigtstuhls und die Almhütte Schlegelmulde zum Greifen nah. Der Blick schweift über die Schneefelder in den Steilwänden über die Gipfel der Spechtenköpfe und des Dötzenkopfs hinüber zu den Zacken von Zwiesel und Hochstaufen in den Chiemgauer Alpen. Im Frühjahr bekommt man zudem unzählige Alpenblumen wie den Clusius-Enzian und Almrausch zu sehen.

Mit zunehmender Höhe erweitert sich der Blick über das Wappachtal.

Der Weg führt nun relativ eben durch den Wald unterhalb des Dreisesselbergs und schlängelt sich schließlich auf einem Kamm talwärts. Bei einer Weggabelung mit Kreuz (Weißbachtal rechts, Wanderzentrum links) lockt der unbezeichnete Weg geradeaus auf den Felszacken des „Lattenbergstoa“. Mit etwas Geschick erklimmt man den kleinen Felszacken, der von einem metallenen Kreuz und einer ebenso kleinen Bank gekrönt wird. Halt beim Klettern bieten die Zweige der Latschen. Den etwas herausfordernden Aufstieg belohnt der fantastische Rundblick von der Formation der schlafenden Hexe über den Untersberg, die Stadt Salzburg mit der Festung über den Reichenhaller Talkessel bis die Chiemgauer Alpen.

Auf dem winzigen Gipfel des Lattenbergstoa.

Zum Abstieg bieten sich zwei Möglichkeiten: um die SalzAlpenTour zu beenden, folgt man der Beschreibung hinunter ins Weißbachtal mit der mächtigen Speik-Schlucht und kehrt über den Maisweg zurück zum Parkplatz. Die andere Option ist dem aussichtsreichen Weg entlang des Eichelbergs in Richtung Hochplatte zu folgen und direkt ins Wappachtal und zum Wanderzentrum abzusteigen.

Abstieg durch die sonnigen Kiefernhaine des Eichelbergs mit eindrucksvollen Panoramen.

Euer Fabi

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