Berge

Frühherbst am Toni-Michl-Steig in Bayerisch Gmain

Während am Sonntag Sturm und Unwetter über weite Teile unseres Landes zogen, blieben wir im Berchtesgadener Land zumindest tagsüber davon verschont. Leichter Föhn bescherte uns sogar zeitweise stahlblauen Himmel und Kurze-Hosen-Temperaturen. Also: ab auf den Berg! Für uns Reichenhaller bieten sich unzählige Möglichkeiten zum Wandern, haben wir doch Berchtesgaden, den Wilden Kaiser oder die Leoganger Steinberge direkt vor der Haustüre. Meist fällt die Wahl jedoch auf Hochstaufen oder Lattengebirge, in meinem Fall auf letzteres.

Vom Wanderparkplatz am Bayerisch Gmainer Bergkurgarten startete ich gen Süden in den Einschnitt des Wappachtals. Die anfangs entgegenkommenden Wanderer verteilten sich alle in Richtung Dötzenkopf und Eichelberg, sodass ich die meiste Zeit die Natur komplett für mich hatte. Nach etwa zwanzig Minuten entlang der Tobel und Wasserfälle der Wappach erreichte ich die Stahlbrücke, die weiter in Richtung Alpgartensteig, Hochschlegel und Predigtstuhl geführt hätte. Dafür war es an diesem Sonntag Nachmittag aber leider schon zu spät.

Daher wählte ich den Toni-Michl-Steig, der in Serpentinen hinauf in Richtung Dreisesselberg führt. Dieser Steig hat seinen ganz eigenen Reiz. Er führt anfangs durch lichten Kiefernwald und Heidelandschaft. Nach einiger Zeit wird die Umgebung felsiger und kleine Bäche kreuzen den Weg. In diesem Bereich geht man hoch über den Wipfeln des Wappachtales und kann hinaus auf die Gmain und in den Rupertiwinkel blicken. Besonders im Hochsommer bieten die frischen Rinnsale willkommene Abkühlung.

Ab hier rücken auch die Felswände des Lattengebirges in Blickfeld. Hoch überragen sie die Szenerie und werden gekrönt von der Schlegelmulde, die in einer Senke zwischen Hochschlegel und Predigtstuhl thront und von der Bergstation der Predigtstuhlbahn, die manchmal um die Ecke linst. Auf eine kleine, höchst willkommene Ruhebank folgt noch ein kleiner Anstieg im Fels, danach führt der Weg in einen etwas flacheren Wald.

Hat man diesen passiert, hat man den höchsten Abschnitt der Tour mit der schönsten Aussicht erreicht. Der Blick schweift hoch über das Wappachtal und hinaus zu den östlichsten Gipfeln der Chiemgauer Alpen, dem Hochstaufen und dem Zwiesel.

Später betritt man erneut Bergwald und geht mehr oder weniger eben entlang der Flanke des Dreisesselbergs. Hier bietet sich die Möglichkeit, in einer knappen Stunde zu dessen Gipfel hinaufzusteigen. Diesmal jedoch nicht für mich, dazu war es zu spät am Nachmittag. Ich folgte dem Weg, der jetzt leicht abschüssig zum Eichelberg hinab führte. Hier wurde es zunehmend nass und glitschig, es war Vorsicht geboten. Nun eröffneten sich neue Ausblicke in Richtung Salzburg.

Zwischen den Bäumen blitzten Untersberg und die Festung Hohensalzburg hervor. Der weitere Abstieg gestaltete sich schwieriger, trotz Aussicht auf Bad Reichenhall und strahlenden Sonnenschein, da hier nasse Wurzeln und Matsch vom vorausgegangenen Regen für eine Rutschpartie sorgten. Nach knapp zweieinhalb Stunden war die Tour vorbei.
Wünsche euch viel Freude bei eurer nächsten Tour!

 

2 Kommentare

  • Oliver

    Hallo Fabi,
    sehr schöne Tour mit schönen Bildern,haben wir dieses Jahr nicht geschafft aber sie steht fürs nächste Jahr auf unserem Plan 🙂

    Viele Grüße
    Oliver

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