Ausflugstipps,  Berge

Die Sennerinnen auf der Stoißer Alm

Beginn der Almsaison wegen der Schneemassen auf unbestimmte Zeit verschoben

Ist auch aufgrund der Schneemassen und der absoluten Lawinengefahr eine komplette Räumung der Straße auf die Stoißer Alm und damit die Eröffnung der Almsaison – wie für Ende April geplant – nicht möglich, so fiebern die Sennerinnen doch bereits jetzt auf ihren gemeinsamen Sommer hin, in dem sie dann auf der Stoißeralm arbeiten werden. Die Alm ist bekannt als die nördlichst gelegene Alm des Berchtesgadener Landes und als weithin beliebtes Ausflugsziel auf dem Teisenberg. Die Almgenossenschaft rät momentan dringendst davon ab, den noch tief mit unberechenbaren Schneemassen bedeckten Almhang zu begehen oder mit dem Mountainbike zu befahren.

abgebrochene Schneeräumung der Auffahrtstraße nach dem äußerst schneereichen Winter
als Fotograf hautnah dabei

Die Sennerinnen werden sich ab der Eröffnung (Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben) dort oben auf 1334 m Höhe gemeinsam um das Wohl der vielen Wanderer und Radler kümmern. Sie werden viel erleben und nach diesem Sommer viel zu erzählen haben über das Leben dort oben weit ab vom nächsten Ort; „dem Himmel etwas näher“ – so könnte man es beschreiben, wenn man das Auge schweifen lässt und das mächtige Panorama in die Chiemgauer Berge, die nahen Berchtesgadener Alpen und hinaus in das weite Land des Rupertiwinkels genießt.

Panoramablick (Archivbild) mit links hinaus in den Rupertiwinkel, in der Mitte der Untersberg, dann Hochstaufen und Zwiesel und rechts der Blick in die Chiemgauer- und die benachbarten Österreichischen Alpen

Vier Frauen sind es, die das restliche Jahr als Einzelhandelskauffrau oder Zahnarzthelferin, als Auszubildende in der Landwirtschaft und als Kinderpflegerin arbeiten und jetzt auf der Alm ganz andere Wege gehen werden und sich auf die neuen Kolleginnen und den Umgang mit den Besuchern dort oben freuen.

Die Almgenossenschaft Freidling kann sich auf zwei schon bewährte Sennerinnen verlassen, wie Vorstand Heini Koch bestätigt und sie scheinen einen gute Wahl getroffen zu haben mit den beiden anderen, die das erste Mal auf der Stoißer Alm sein werden. Neugierig sind alle Vier auf ihren gemeinsamen Sommer, neugierig auf das, was sie erwarten wird in dieser „Auszeit“ vom „normalen Erwerbsleben“.

Claudia Horn ist gebürtig in Oberfranken und lebt schon seit langer Zeit in Grassau. Durch einen Bekannten, der gerne Radl fährt und daher den Teisenberg mit der Stoißer Alm bestens kennt, kam die gelernte Zahnarzthelferin schon im vorletzten Jahr auf die Idee, sich als Sennerin zu bewerben. Ihr gefiel es und sie geht nun schon das dritte Mal den Sommer auf die Alm auf dem Teisenberg.

Von Mitterstoiß (liegt auf dem Weg von Anger hinauf auf den Teisenberg) kommt die zweite im Bunde. Lisa Bauer kennt die Stoißer Alm seit ihrer Kindheit, ist in ihrer Freizeit viel unterwegs am Teisenberg und wird jetzt schon den zweiten Sommer für die Gäste da sein. Sie freut sich sehr auf die Monate auf dem Teisenberg und ist ihrem Arbeitgeber dankbar, ihr die Möglichkeit dieser „Auszeit“ zu geben.

Teresa Stitzl kommt aus Altenmarkt und lernt Landwirtschaft. Ihre Freude an diesem Beruf – ihre große Freude an der Landwirtschaft zeigt sich in ihren lebhaften Erzählungen über ihre Ausbildung. Da sie schon einmal mehrere Wochen auf der Kallbrunnalm verbrachte, freut sie sich auf diese für sie neue Herausforderung.

Die gelernte Kinderpflegerin Gudula Wick aus Traunstein mag es, in ihrer Arbeit gefordert zu werden; sie mag es – wie sie erzählt, Stresssituationen zu meistern und sie kennt es von ihrer Tätigkeit im Verkauf, in Stoßzeiten die erforderliche Ruhe zu bewahren.

Ich freue mich schon auf meine erste Tour bei schneefreier Auffahrt und dann einer deftigen Brotzeit…
Eure Rosi

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RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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