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Bierbrauen ist ein Handwerk

„Stillstand ist Rückschritt“ – „Neuerung ist Fortschritt“
„Bierwerkstatt“ und „Neue Farbe“ für die Traditionsbrauerei Wieninger

Wie oft werde ich inzwischen wohl schon in der Brauerei Wieninger in Teisendorf gewesen sein? Wie oft durfte ich eine Führung erleben? – Wie oft werde ich schon Fotos und Pressetexte für und in der Brauerei erstellt haben? – und doch findet sich jedes Mal etwas Neues, etwas Unbekanntes; ein ständiges Erneuern und Umbauen, Verbessern der Arbeitsabläufe und Kennenlernen des sehr engagierten Personals, ob in der Produktion oder Verwaltung.

die Gebäude der Brauerei Wieninger in Teisendorf

Als Teisendoferin „lebt“ man mit seiner Ortsbrauerei! Man kennt den Braumeister, die Chefetage… weis, dass man immer gerne gesehen ist und kennt die, die einen geschult und gekonnt durch die Brauerei führen, von denen jeder seine individuellen eigenen Schwerpunkte hat! Ein besonderes Erlebnis: mit dem Braumeister durch die Brauerei zu gehen oder gar mit Christian Wieninger selbst!

Bräu Christian Wieninger bei der Führung

„Stillstand ist Rückschritt“ – „Neuerung ist Fortschritt“: In den letzten Monaten gab es besonders in Sachen „Erlebnis Brauerei“ viele Neuerungen und Umbauten. Viele Ideen kamen und wurden wieder verworfen und vieles kam und wurde umgesetzt. Für mich, die ich die Brauerei mit all ihren Gebäuden schon seit Jahrzehnten kenne, fällt als erstes besonders die neue Farbgebung auf. Das dunklere Grün und als Hauptfarbe Anthrazit geben dem Inneren der Gebäude ein modernes Flair.

…und dieses Flair wartet; es wartet auf die, die es einmal versuchen wollen, selber das eigene Bier zu Brauen. „Die Bierwerkstatt“ bietet seit 1. Juli 2019 die Möglichkeit, das Erlebnis „Brauen“ einen ganzen Tag lang zu genießen, zu riechen und zu schmecken; selber Einmaischen, Spindeln und Läutern… Und dann muss man warten, warten bis man das „eigene Bier“ nach 4 bis 6 Wochen Gärung und Reifung genießen kann.

Am 4. Juli eröffnete Bräu Christian Wieninger die Bierwerkstatt, aber auch die vollkommen neu aufgearbeitete „Führung“. Dazu begrüßte er die Vertreter der örtlich-gemeindlichen Politik (Bezirksrat Georg Wetzelsperger, Bürgermeister Thomas Gasser und Gemeinderäte), Herrn Dr. Peter Loreth von der Biosphärenregion,  die Vertreter des örtlichen Tourismus (Kathrin Stoiber und Michael Hofhammer), der Berchtesgadener Land Tourismus (Sophie Lödermann und Sepp Wurm),  von Chiemsee-Chiemgau Herrn Stephan Semmelmayr und Vertreter der örtlichen Presse, Rundfunk und Fernsehen.

„Bierbrauen braucht Herzblut und Leidenschaft“! Bräu Christian Wieninger bringt es auf den Punkt. Das beginnt bei den Zutaten und geht weiter über die Technologie und enormes Wissen über die Vorgänge beim Brauen. „Ich wollte alles Wissen! Aber das erste Buch darüber war schon soooo dick und komplex ….“

Die neue Brauereiführung sollte authentisch sein, sie sollte den Besuchern besonders die Themen der Rohstoffe und der Nachhaltigkeit leicht verständlich und nachvollziehbar vor Augen führen. Auf dem Malzboden lagern als Besonderheit der Brauerei Wieninger viele Spezialmalze (aus Braugerste gewinnt man in einem speziellen Verfahren Malz) und der Hopfenboden stellt die verschiedenen Hopfensorten vor, die bei Null Grad ihr Aroma am besten behalten.

Bräu Christian Wieninger mit Dr. Peter Loreth von der Biospärenregion

Ein in der ganzen Brauerei beispielhaft umgesetztes Thema: Energieverbrauch und Nachhaltigkeit und dadurch ein wichtiger Kooperationspartner der Biosphärenregion – wie Dr. Peter Loreth betont. Die Brauerei setze die Werte des Unesco-Auftrages in wunderbarer Weise um.

Und so widmet sich die neu gestaltete Führung ausführlich dem Thema Regionalität: Regionalen Produkte und Betriebsmittel zu mehr als der Hälfte aus dem Berchtesgadener Land und dem Landkreis Traunstein, mit dem nahen Österreich und restlichen Bayern kommt man auf 80 % und nur der Rest ist überregional; Energieverbrauch und Ökologie: gut die Hälfte des Strombedarfs wird selber erzeugt; eine eigene Kläranlage; die Hackschnitzelheizung befeuern nachwachsende Rohstoffe.

Der Bräu: „Unser Ziel: 2025 wollen wir CO2 neutral sein.“ Schon 2017 bewies die Brauerei mit dem „Hoamatweißbier“, dass Regionalität möglich ist.

2017: das Hoamtweissbier wird vorgestellt

Und dann die Bierwerkstatt. Schon der typische Geruch „Brauerei“ macht mich neugierig darauf und steigert die Vorfreude, bald mit einer Gruppe hier das eigene Bier zu brauen. In der schon vor 15 Jahren in Eigenbau entwickelten Anlage entstehen in dem ganztätigen Kurs in Kleinmengen mit maximal 80 Liter Bier ganz nach dem Geschmack der Teilnehmer.

Mehr dazu und Anmeldung unter: www.wieninger.de/brauerei/bier-werkstatt

Na dann: Prost

Eure Rosi
alle Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann

Im südostbayerischen Raum, besonders im Rupertiwinkel und dem angrenzenden Österreich ist Rosi Fürmann unterwegs, um die Landschaft, das Land und die Leute, die die Schönheiten der Alpenregion und des Voralpenlandes wiederzugeben, zu fotografieren.

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