
Bergwacht Nachwuchs am Blaueis
Corona erschwerte den Sommer-Eignungstest der Bergwacht Chiemgau: 22 von 31 Anwärtern meistern den Einstieg in die Bergwacht Ausbildung dennoch erfolgreich.
An zwei sonnigen Sonntagen im September hat die Bergwacht-Region Chiemgau am Hochkalter den diesjährigen Sommer-Eignungstest für Anwärter aus ihren 15 Bereitschaften durchgeführt. Durch die Corona-Pandemie herrschen erschwerte Bedingungen. Üblicherweise gibt es nur einen Termin, an dem bis zu 30 Anwärter der Bergwachten aus der Region überprüft werden. Heuer müssen die Verantwortlichen ein Hygiene-Konzept für alle Ausbildungen erstellen, das zur Begrenzung der Teilnehmer und Einhaltung der Abstandsregeln die doppelte Anzahl an Terminen vorsieht. „Neben Mindest-Abstand herrschte an den Standplätzen und Engstellen für alle Beteiligten Maskenpflicht. Und auch die nahe Blaueishütte trug mit ihrem hervorragenden Hygienekonzept zum Gelingen der Veranstaltung bei“, lobt Bergwacht-Geschäftsführer David Pichler.
Die Eignungstests Sommer und Winter sind die Eintrittskarten in die Bergwacht-Ausbildung und Voraussetzung für alle weiteren Ausbildungen und Einsätze im Absturzgelände. Auf dem Fußmarsch zur Blaueishütte stellen die Kandidaten vorab ihre Kondition unter Beweis. Der Prüfungsvormittag besteht dann aus Stationsbetrieb: Jeder einzelne Anwärter muss sich bei mehreren Aufgaben bewähren: Gesichertes Gehen am Seilgeländer, Seil- und Sicherungstechnik im Sportklettern sowie im Alpinklettern, Abseilen und Standplatzbau mit mobilen Sicherungsmitteln wie Keile und Friends.

Am Nachmittag klettern die aus jeweils zwei Anwärtern bestehenden Seilschaften zusammen mit einem Prüfer noch eine Mehrseillängen-Tour am Blaueis und seilen anschließend wieder ab. Insgesamt treten an den beiden Terminen 31 Prüflinge zum Eignungstest an; 22 von ihnen bestehen die Prüfung mit Erfolg. Die Übrigen haben im nächsten Jahr die Möglichkeit, einzelne nicht bestandene Prüfungsteile zu wiederholen. Für eine faire und objektive Prüfung sind an jedem Termin mindestens neun Prüfer aus verschiedenen Bereitschaften dabei. Für alle Bestandenen beginnt nun die rund zweijährige Ausbildungszeit zur aktiven Einsatzkraft der Bergwacht Bayern.

Nächster Kurs ist die Grundausbildung Notfallmedizin, bei dem die professionelle Patentenversorgung in jedem Gelände erlernt wird; zunächst unter erschwerten Bedingungen mit E-Learning, da zumindest im Berchtesgadener Land alle Präsenz-Veranstaltungen, bei denen mehrere Leute zusammenkommen, wegen der Pandemie vorerst nicht mehr möglich sind.
Weitere Informationen zur Ausbildung sowie den Kontakt zur Bergwacht vor Ort findet ihr auf der Internetseite der Bergwacht Bayern: www.bergwacht-bayern.de
Danke für euren Einsatz!

