
Durch das Steinerne Meer

Von Maria Alm zum Königssee
Gestern machte ich mich auf die Spuren der Almer Wallfahrt: Von Maria Alm am Hochkönig ging ich über das Steinerne Meer zum Königssee. Maria Alm ist als Startpunkt einer Tour durchs Steinerne Meer ideal, da man von hier aus in etwa 2 Stunden zum Riemannhaus aufsteigen kann und damit den schnellsten Weg ins Steinerne Meer wählt. Natürlich muss man bei einer Tagestour entsprechend früh aufbrechen und erst mal von Berchtesgaden eine Stunde mit dem Auto fahren. So kam es, dass wir mit dem Auto um 4 Uhr morgens losfuhren, und um 5 Uhr in der Stablerau, dem Ausgangspunkt unserer Tour in Maria Alm losgingen.
Aufstieg im Dunkeln zum Riemannhaus
Natürlich war es um diese Tageszeit noch dunkel. Die erste Stunde im Aufstieg erfolgte also mit Stirnlampe, das macht aber nichts, da der Weg bis zur Talstation der Materialseilbahn zum Riemannhaus auf einem fahrbaren Weg stattfindet. Danach beginnt der Steig in Richtung Ramseider Scharte, und das erste Tageslicht dringt durch die Wolken und den Nebel. Allerdings nahm der Nebel wieder zu, je höher ich stieg. Nach den letzten stahlseil-versicherten Stellen jedoch kam das Breithorn ins Blickfeld und mit ihm sah ich das erste Mal die Sonne an diesem Tag.

Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Riemannhaus: Spektakulär tauchte es auf, direkt neben dem Sommerstein, der sich unmittelbar neben dem Haus fast senkrecht erhebt.

Um 7 Uhr stand ich dann vor dem Riemannhaus, wo sich die ersten Bergsteiger auf der Terrasse tummelten und sich für ihre Tour wappneten.
Durch das Steinerne Meer
Vorbei am Denkmal der Almer Wallfahrt führt der Weg jetzt ins Steinerne Meer. Auf der rechten Seite erhebt sich die Schönfeldspitze, leider noch in Wolken.

Der weitere Weg führt bei nur leichten Steigungen durch die Felsflächen des Hochplateaus. Immer wieder kreuzen Schafe den Weg, und die Pfiffe von Murmeltieren hallten über das Steinerne Meer.

Mit zunehmender Dauer verzogen sich die Wolken, auch die Schönfeldspitze präsentierte sich jetzt wolkenfrei und dank der Biegung die der Weg macht, in ihrer klassischen, pyramidenförmigen Ansicht.

Auch die Vegetation veränderte sich jetzt zusehends: Statt dem Grau der Felsflächen dominierte jetzt das Grün von Gras und Latschen, ich kam meinem nächsten Etappenziel also näher: Das Kärlingerhaus am Funtensee schien bereits durch die Bäume.

Ich stieg weiter ab, vorbei an den beiden Kasern, der ehemaligen Funtenseealm und der Brennhütte der Enzianbrennerei Grassl zum Funtensee.

2 Stunden nach dem Aufbruch vom Riemannhaus war ich am Kärlingerhaus, genoss die Aussicht auf den See mit dem Schottmallhorn dahinter und gönnte mir ein Radler.

Allerdings kam ich etwas früh früh am Kärlingerhaus an, so das es noch zu früh zum Mittagessen war und zu spät zum Frühstück. Zum Glück hatte ich selber noch genügend Proviant dabei.
Über den Grünsee zum Sagereckersteig
Nach der Pause am Funtenseehaus verließ ich die Spuren der Almer Wallfahrt. Anstatt über die Saugasse nach Sankt Bartholomä abzusteigen, bog ich nach rechts ab und ging den Steig Richtung Grünsee, der seinem Namen alle Ehre machte.

Unterhalb des Grünsees gabelt sich der Weg: Nach rechts über den Schwarzensee zur Wasseralm in der Röth, nach links über den Sagereckersteig nach Salet am Südende des Königssees.

Der Sagereckersteig ist steil, aber sehr gut hergerichtet. Viele Trittstufen, Holzleitern und Seilsicherungen machen auch große Felsstufen gut passierbar. Oberhalb der Sagereckerwand hat man das erste Mal einen Blick auf den Königssee und Sankt Bartholomä.

Zur Saletalm und über den Königssee
Allerdings darf man die Länge des Sagereckersteiges nicht unterschätzen, 3 ½ Stunden steiler Abstieg lassen einen vor allem die Knie spüren, Stöcke sind hier zwar auch hilfreich, teilweise sind sie aber hinderlich, wenn man Seilsicherungen nutzen muss und gleichzeitig die Stöcke in der Hand hat. Ich war wirklich froh, als ich Salet erreichte. Das Gehen auf dem weichen Untergrund des Almgeländes war eine Wohltat. Ebenso die Abkühlung im Königssee, ich habe zwar nur die Füße ins Wasser gesteckt, aber nach 9 Stunden auf den Beinen, wirkte diese kleine Kneippkur wahre Wunder.

Die letzte Etappe der Tour erfolgte schließlich mit der Königsseeschifffahrt. Und hier zahlte sich der Weg über den Sagereckersteig wieder voll aus. An der Bootsanlegestelle Salet gibt es nämlich selten Schlangen, und wenn, dann keine derart langen wie an Sankt Bartholomä: Schon das erste Schiff hatte einen Platz für mich.
Euer Sepp
12 Kommentare
André
Hi,
ich lese gern die Beschreibungen zu Wanderungen und Plätzen die ich noch nicht kenne. Gibt es bei dieser Wanderung eine Alternative zum Auto, evtl. eine Busverbindung?
Gruß André
Sepp BGLT
Nun ja Andre, es gibt sicher die Möglichkeit mit dem bus zu fahren, allerdings nicht früh genug um noch eine vernünftige Bergtour zu machen. Wenn du hingegen nur zum Riemannhaus willst, dann kannst du natürlcih auch den Bus nehmen!
Alois Brunner
War am Kärlingerhaus super schön da oben mit den Murmeltieren
Sepp BGLT
Ja Alois, es gibt wohl nirgends in den Berchtesgadener Bergen so viele Murmeltiere wie im Funtenseegebiet!
Elisabeth pilz
Servus Sepp
Gehe gerne die Wallfahrt mit. Nur heuer wird es leider nichts. Möchte mit einer Freundin alleine gehen. Kannst Du mir sagen wo ich in Maria Alm am besten mein Auto parke. Oder wie weit ich auf der Forststrasse fahren kann?
Ich wäre nach Maria Alm gefahren und hätte mir am nächsten Tag mein Auto wieder geholt.
LG Elisabeth Pilz
Sepp
Servus, der Parkplatz heißt Sandten. Hier der Link zu Google Maps
Mareike
Servus Sepp,
Ich plane auch eine Durchschreitung des Steinernen Meeres. Ich würde gerne mein Auto am Königssee abstellen oder in Maria Alm, jedoch finde ich leider keine Zug- oder Busverbindung um dann wieder an mein Auto zu gelangen. Kannst du mir da weiterhelfen?
Liebe Grüße Mareike
Sepp
Servus Mareike, ist schwierig aber machbar. Von Berchtesgaden mit dem Bus nach Salzburg HBF, von dort mit dem Regionalzug nach Saalfelden und von dort nach Maria Alm. Wir ein paar Stunden dauern
manfred
servus sepp
was kostet ca. ein taxi von st.bartholomä nach parkplatz sandten
Sepp
Servus, also St. Bartholomä ist gar nicht mit dem Auto erreichbar, sondern nur per Boot. Von Königssee bis Maria Alm mit dem Taxi wird sicherlich um die 100 Euro kosten!
Fritz Schäffer
Hallo! Wir wollen den Aufstieg zum Riemannhaus mit unseren beiden Kindern unternehmen. Gibt es denn unterwegs eine Quelle, an der man trinken kann? Oder müssen wir für die ganze Tagestour unser Wasser mitnehmen
Sepp
Servus, also eine richtige Trinkmöglichkeit gibt es nicht. Ihr müsst das ganze Wasser mitnehmen