Berge

Über die Steiner Alm zum Frillensee

Am Mittwoch bin ich die Steiner Alm Runde mit dem Mountainbike gefahren und musste wieder einmal feststellen, welches Eldorado für Mountainbiker nördlich des Hochstaufens liegt. Landschaftlicher Höhepunkt der Tour ist der idyllische Frillensee.

Ich starte meine Tour am Wanderparkplatz Urwies in Piding. Der kostenlose Parkplatz ist Ausgangspunkt für zahlreiche Touren, unter anderem auch für den Pidinger Klettersteig. Eine breite und bestens befestigte Forststraße führt vorbei am Pidinger Bergblumengarten über einige Kehren durch den Wald hinauf bis zur nicht bewirtschafteten Moar Alm.

Nach etwa 200 weiteren Höhenmetern erreiche ich das Gelände der Steiner Alm. Im weiteren Verlauf wird die Wegbeschaffenheit stellenweise etwas gröber. Besonders der letzte Anstieg erfordert volle Konzentration beim Fahren. Auf einer Anhöhe thront ein beeindruckendes Ensemble: Das große Wirtschaftsgebäude erinnert in Größe und Form eher an einen Talhof denn an eine Alm, vor dem Hauptgebäude gibt es einen großen baumbestandenen Hof mit Sitzgelegenheiten für Radler und Wanderer. Und schließlich rundet die Hubertus Kapelle das Ensemble ab.

Passend zur Almidylle ist der Bauer gerade mit dem händischen Wenden des Heus beschäftigt.

Meine Rast auf der Steiner Alm ist trotz des imposanten Ambientes nur kurz: Denn ich will ja noch weiter zum Frillensee. Der Weiterweg beginnt happig: Gleich hinter dem Almgebäude beginnt der steile Weg, die ersten Meter sind noch fahrbar, doch schon bald beginnt eine Schiebe- und Tragepassage. Große Steine und Wurzeln bilden eine Oberfläche, die nicht zu fahren ist. So sehr ich die Vorteile des E-Bikes schätze, in solchen Passagen verfluche ich das zusätzliche Gewicht. Zum Glück ist die steile Schiebe-Passage nur kurz: Nach 5 anstrengenden Minuten habe ich die 25 Kilo meines E-Mountainbikes über die kritische Stelle gewuchtet.

Blick auf den Hochstaufen nach der Schiebestrecke

Weiter geht es von hier wieder über eine Forststraße. Zahlreiche dieser Wege durchziehen die Wälder auf der Nordseite des Hochstaufens im Grenzgebiet von Piding, Anger und Inzell.

Während ich bisher ziemlich allein bin, sind plötzlich viele Wanderer unterwegs. Ein Wegweiser leitet mich nach links und da ist er: Der Frillensee! Er gilt als kältester See Mitteleuropas, friert regelmäßig schon im November komplett zu und bildet eine tragfähige Eisschicht. Bis zur Entstehung der Kunsteisbahn in Inzell in den 1960er Jahren finden hier zahlreiche Sportveranstaltungen im Eishockey und Eisschnelllauf statt. Der Frillensee begründet Inzells Ruf als Mekka des Eisschnelllaufs. Heute finden hier keine Sportveranstaltungen mehr statt, das gesamte Gebiet inklusive des anschließenden Hochmoors steht unter Landschaftsschutz und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Der Frillensee

Rund um den See führt ein Weg, der breit genug ist für Wanderer und Radfahrer, gegenseitige Rücksichtnahme ist natürlich dennoch erforderlich.

Nach der Umrundung des Sees erfolgt die schattige Abfahrt hinunter nach Adlgaß. Hier kehre ich im Biergarten ein und gönne mir ein ausgiebiges Mittagessen.

Forsthaus Adlgaß

Gestärkt schwinge ich mich wieder auf mein Rad und beginne den letzten ernsthaften Anstieg der Tour. Vom Forsthaus Adlgaß geht’s hinauf zur Inzeller Höhe auf 912 Metern. Hier treffen zahlreiche Wege aufeinander. Man kann weiter zur Stoißer Alm, über die Fürmannalm nach Anger, nach Inzell oder direkt zurück zum Fillensee radeln. Ich folge der Beschilderung nach Anger. Dieser Weg führt über Kohlhäusl entlang der Stoißer Ache durch den Wald bis die ersten Bauernhöfe und Weiler auftauchen. Unterhalb des Dorfplatzes von Anger radle ich vorbei und unterquere die Autobahn, folge einer verkehrsarmen Nebenstraße nach Aufham und erreiche wieder Urwies, den Ausgangspunkt meiner Tour.

Euer Sepp

Mein Name ist Sepp Wurm und ich arbeite seit Sommer 2010 im Tourismus Marketing. Als Social Media Enthusiast kümmere ich mich neben diversen anderen Kanälen auch um den Bergerlebnis Berchtesgaden Blog. Schwerpunkt meiner Blogbeiträge sind Berichte über meine Wanderungen und Bergtouren im Sommer, sowie über Skitouren im Winter. Meine Leidenschaft für die Berge bringe ich gerne in unseren Blog mit ein. Als waschechter Ramsauer „Bergbauernbua“ liegen mir zudem unsere Heimat und ihre Traditionen und Bräuche natürlich besonders am Herzen. Ich hoffe, diese Liebe zu unserem schönen Berchtesgaden spiegelt sich auch in meinen Blogbeiträgen wider.

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