
Ausgezeichnet – das neue Berchtesgadener Land Brot
Nachhaltig und regional in der Biosphärenregion
„Da machen wir mit!“ war ihr erster Gedanke. So ist sie, die Stefanie Ernst von der gleichnamigen Backhandwerkerei in Berchtesgaden: Offen, immer bereit für Neues. Ohne großes Nachdenken, war klar: Selbstverständlich würde die hochgewachsene, blonde Berchtesgadnerin der Einladung zur Informationsveranstaltung der Biosphärenregion Berchtesgadener Land folgen. Ein neues Brot sollte es geben, ein Projekt zur Förderung des traditionellen Lebensmittelhandwerks. Der Großteil der Zutaten bestünde aus den alten Getreidesorten, beispielsweise dem Laufener Landweizen. Erzeugt in verantwortungsvoller, nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft im Rupertiwinkel – als Bekenntnis zur Artenvielfalt. Um kurze Wertschöpfungsketten zu kreieren, werde das Getreide in regionalen Mühlen gemahlen und direkt über die BÄKO an die teilnehmenden Bäckereien ausgeliefert.
„Ein bisschen getüftelt haben wir schon an unserer eigenen Rezeptur“, erzählt Peter Malcher, Bäckermeister beim „Ernst“. Zufrieden gegeben hat er sich erst, als das Dunkle vom Hofbrauhaus Berchtesgaden dem neuen Brot eine ganz besondere Note verlieh. Kein Wasser, nur Bier ist im Brot. Alle Mitarbeiter der Bäckerei durften die Test-Brote probieren. Auch die Familien zu Hause wurden zu Versuchskaninchen. Es gab durchweg positive Rückmeldungen und Steffi reichte das Rezept bei der Projektleitung in der Biosphärenregion zur Zertifizierung ein.

Zu kaufen gibt es das Brot in der Bäckerei Stefan Neumeier und in der Brotkultur Wolfgruber in Anger, bei den Bäcker-Brüdern in Bischofswiesen, beim Marktbäcker Neumeier in Teisendorf und bei zwei weiteren Bäckereien im Landkreis. Über den relativ hohen Preis hat sich beim „Ernst“ noch niemand beschwert. Den Kunden scheint klar zu sein, dass Qualität ihren Preis hat. „Allein für den Laufener Landweizen zahle ich vier Mal mehr, als für den Herkömmlichen“, gibt Steffi Einblick in ihre Kalkulation.
Regionalität und Nachhaltigkeit bezeichnet Bäckermeister Peter mit der weißen Schürze als extrem wichtig. „Wir backen jeden Tag frisch, es gibt nichts Eingefrorenes“ bekennt er sich. „Das neue Berchtesgadener Land Brot ist kein täglich Brot,“ schmunzelt er. „Wir backen es bis auf Weiteres nur an zwei Tagen die Woche, mittwochs und freitags.“

Dranbleiben, sich abheben, immer wieder etwas Neues anbieten, das ist Steffis Motto für ihre Bäckerei. Der Erfolg gibt der Berchtesgadenerin recht: Heute, am ersten Verkaufstag war das neue Brot innerhalb von zwei Stunden ausverkauft.

PS.: Für meinen Besuch in der Backhandwerkerei hat Steffi ein kleines Stück vom neuen Berchtesgadener Land Brot für mich aufgehoben – es schmeckt fantastisch!!!


2 Kommentare
Martha Hallhuber
Ich bin begeistert von dem Angagement der Bäckerei Ernst.
Gerne zahle ich etwas mehr wenn die Zutaten aus der Region verarbeitet werden, und die Qualität stimmt.
Claudia Schülein
Liebe Frau Hallhuber, danke für Ihren Kommentar. Schön, dass Sie das so sehen und dass Ihnen Regionalität und Qualität etwas wert sind!