Berge

Die Naturschönheit Berchtesgadens: Rund um den Seeleinsee

Tiefblick auf den Seeleinsee

Da der diesjährige Sommer eher von unkonstanter Qualität ist, nutze ich derzeit jeden sonnenreichen Tag, um meine Leidenschaft in den Bergen ausüben zu können: Das Trailrunning.

So geschehen an einem Dienstag Morgen in Schönau am Königssee. Ausgangspunkt meiner heutigen Tour ist der Parkplatz Hinterbrand, oberhalb der Gemeinden Schönau und Berchtesgaden. Der Parkplatz ist bereits brechend voll; ich freue mich über die Sichtigung von mehreren ,,SI – Kennzeichen“ , welche die Anwesenheit von Personen aus meiner Heimat inkludieren.

Nachdem ich mein Auto geparkt und mich startbereit gemacht habe, geht es los in Richtung meines heutigen Ziels: Dem Seeleinsee. Solcher liegt auf einer Höhe von 1.800 Metern und ist umringt von Bergen wie dem Fagstein, Hochseeleinkopf und dem Kahlersberg.

Der Seeleinsee umringt von Berchtesgadener Bergen wie dem Kahlersberg (links)

Da ich recht spät aufbreche, sind bereits viele Wanderer unterwegs auf Wegen zum Jenner, der Königsbach– oder Priesbergalm. Auch solcher Aspekt ist für mich von Zeit zu Zeit nicht unbedingt schlecht: Ich beobachte während des Laufens die vielen unterschiedlichen Menschen auf ihren Pfaden hinauf zu ihren Zielen. Lausche den Gesprächen und kann mitunter ein Funkeln, bezogen auf die Bergwelt, in deren Augen erblicken.

Mein Weg führt mich am Hugo-Beck-Haus vorbei Richtung Königsbachalm – später dann bergauf zu den Priesbergalmen. Von dort an verändert sich der Weg einer Fortststraße hin zu einem schmalen Wiesenpfad. Hier oben geniesse ich bereits einen gigantischen Ausblick auf den, in der Sonne erwachenden Watzmann.

Oberhalb der Priesbergalmen: Ausblick auf den Watzmann

Weiter im Wegverlauf führt mich dieser vorbei an einem Flussbett zu einer Beschilderung: Geradeaus geht es zur Gotzenalm; halb links aufsteigend folge ich meinem Ziel, dem Seeleinsee (rote Markierung). Der, anfangs noch wiesenlastige Weg des Stiergrabens ist fortan bestückt mit zahlreichen Steinen und Wurzeln.

Der Weg des Stiergrabens ist anfangs noch durch eine Wiesenfläche determiniert
Kurz darauf wird es steiniger und alpiner

Nach Passieren des felsigen Weges offeriert sich nun bereits der Kahlersberg in seiner brachialen Pracht und macht Lust auf mehr; ich jedoch folge weiterhin dem eingetretenen Weg bis zur nächsten Markierung. Nun ist es fast geschafft: Wenige Meter trennen mich noch bis zum Seeleinsee – von dessen ich bereits einige Stimmen wahrnehmen kann.

Seeleinsee mit Hochseeleinkopf im Hintergrund

Ich erfrische mich mit einem kurzen Fußbad bis es dann auch schon wieder weiter geht: Da ich den Seeleinsee heute oberhalb dessen umrunden möchte, laufe ich weiter zum Windschartenkopf. Auf diesem Wegabschnitt widerfährt mir nun etwas ganz Besonderes: Endlich erblicke ich Steinböcke in ihrer freien Laufbahn. Interessiert und gar nicht so scheu wie erwartet blicken sie zu mir herunter.

Steinböcke in ihrem natürlichen Habitat

Als ich den steinigen Weg hinauf zum Windschartenkopf passiert habe, genieße ich den sich mir bietenden Weitblick auf das Steinerne Meer, den Fagstein, Watzmann und das Hohe Brett.

Ausblick vom Windschartenkopf
Ausblick zum Hohen Brett

Nun laufe ich auf einer, beinahe gleichbleibenden Höhe von 2.000 Metern auf beblumten Wiesen in Richtung Hochseeleinkopf. Auf meinem Weg dorthin erblicke ich eine weitere Besonderheit der Bergwelt: Edelweiß. Flauschig und anmutend wächst es rings um mich herum. Da solches Gewächs unter Naturschutz steht, bin ich beim Laufen sehr achtsam und setze meine Schritte mit Bedacht.

Laufterrain

Nach einiger Zeit erreiche ich den Aufstieg zum Hochseeleinkopf. Solcher ist weniger ein konkreter Gipfel, sondern viel mehr eine Aussichtskanzel von welcher sich ein wunderbarer Tiefblick auf den Seeleinsee bietet.

Freude auf dem Hochseeleinkopf

Da der Weg zum Hochseeleinkopf weder mit Schild- noch mit Farbmarkierungen gekennzeichnet ist und auch Steinmandl nur sperrlich vorhanden sind, empfiehlt sich die Tour ausschließlich für KennerInnen des Gebiets und konditionsstarke BerggeherInnen!

Alternativ bietet sich die Route der Kleinen Reibn an, um ähnliche Ausblicke und Naturerlebnisse erhaschen zu können.

Viel Spaß!, Eure Sarah

Howdy und Hallo! Mein Name ist Sarah und mich verschlug es vom Rothaargebirge ins Berchtesgadener Land. Da mir die heimatlichen Hügel des Nordrhein-Westfälischen Landes zu niedrig waren, zog ich 2015 von Bad Berleburg nach Bischofswiesen und erkunde seither laufend die umliegenden Berge.

9 Kommentare

  • Heiko Kreuscher

    Hallo Sarah !
    Vielen Dank für den schönen
    und aussichtsreichen Bericht.
    Am 26.Juni saß ich mit meinen Freunden vom Watzmann Outdoor Team genau gegenüber.
    Auf dem Fagstein ! Den Weg dort hin gingen wir über
    die Königstalalm und die Rothspielscheibe. Zwischen der Scheibe und dem Fagstein muss man in den Felskarren
    auch sehr auf die spärlichen Steinmandl achten und die letzten 200-300 hm verlaufen weglos. Für den langen und anstrengenden Weg kann man sich beim neuen Schnapsbrenner Lukas an der Priesbergbrennhütte mit einem kühlen Bier belohnen ! Berg heil, Heiko

    • Sarah Völkel

      Lieber Heiko!,

      auch du berichtest da von einer sehr schönen Tour, die ich selbst noch nicht in ihrer Gänze gelaufen bin.
      Durch das weitläufige Gebiet des Berchtesgadener Landes wird man nie müde, Neues und ,,Unerforschtes“ zu entdecken 🙂
      LG, Sarah

  • Mareike Gierse

    Hallo Sarah!
    Wie schön diese Landschaft ist, konnte ich vor einigen Jahren selbst entdecken, zog doch auch ich aus einem Bad Berleburger Ortsteil für einige Jahre in das schöne BGL: in die Schönau.
    Die Gotzenalm habe ich persönlich in bleibender Erinnerung, verbrachte ich dort mit meinem verstorbenen Bruder schöne Momente!
    Nun wohne ich im Sauerland und betrachte deine tollen Bilder mit großem Ferneweh!!!!
    Dir noch viel Spaß und tolle Touren, werde sicher auch bald nochmal runter fahren!
    Liebe Grüße Mareike Gierse

  • Scherer Josef

    Hallo Sarah, da bekomme ich doch wieder Sehnsucht nach dem Berchtesgadener Land. Aber bald mach ich mich wieder auf die Socken u fahre mit dem Zug von Augsburg direkt nach Berchtesgaden. Dort gehts mit dem Taxi zum Parkplatz Hinterbrand u dann steige ich zur Stahlhuette oder zum Schneibsteinhaus auf. Am naechsten Tag, wie jedes Jahr gehts auf zur kleinen Reib’n. Viele Gruesse aus Augsburg. Joe

  • Klaus Schubert

    Früher waren diese „Schmankerl“ den Einheimischen vorbehalten, heute werden sie in jeden Blog verramscht. Schade!

  • Martin

    jeder, der es geschafft hat diesen Blog zu lesen und dann noch die Umsetzung der Tour hat es doch verdient das zu sehen. Und was definiert denn einen Einheimischen? Pass Hallthurm oder Schellenberg?

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